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Gegen die Winterdepression Eine Extraportion Licht: Was Tageslichtlampen leisten

In der dunklen Jahreszeit mangelt es uns an Licht. Dieses sollen Tageslichtlampen liefern und dabei sogar therapeutisch wirken. Stiftung Warentest hat geprüft: Wie gut sind die Lampen?

Von dpa 17.11.2025, 05:00
Tageslichtlampen sollen gegen Winterdepression helfen - Dauer und Abstand sind allerdings entscheidend.
Tageslichtlampen sollen gegen Winterdepression helfen - Dauer und Abstand sind allerdings entscheidend. Christin Klose/dpa-tmn

Berlin/Leipzig - Wer sehnt sich nicht nach einer Extraportion Licht, wenn es am Nachmittag schon dämmert? Dunkelheit wirkt sich auf die Stimmung aus, bei manchen Menschen kann sie eine saisonale depressive Verstimmung bewirken, man spricht auch von einer Winterdepression. Eine Tageslichtlampe soll deren Symptome lindern.

Oft wirkt nur ein kleiner Abstand 

Die Stiftung Warentest hat 19 Lampen getestet, darunter waren fünf „gut“, die meisten anderen „befriedigend“. Es ging nicht darum, ob eine Lichttherapie grundsätzlich wirkt, sondern, wie die Lampen technisch dafür aufgestellt sind. Einige Ergebnisse:

  • Für eine Lichttherapie werden 30 Minuten lang 10.000 Lux empfohlen, die am Auge wirklich ankommen. Der Test ergab: Viele Lampen erreichen diese Beleuchtungsstärke nur, wenn man nah davorsitzt, zum Teil weniger als zehn Zentimeter.
  • Wer den gleichen Effekt haben möchte bei weniger Lux und mit komfortablerem Abstand, muss länger vor der Lampe sitzen. Grundsätzlich wichtig: dass die Augen offen sind und man öfter direkt in die Lampe blickt.
  • Selbst bei längerer Nutzung einer Tageslichtlampe gibt es keine Gefahr für Augen oder Haut. Sollten Nebenwirkungen wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder Übelkeit auftreten, kann man den Abstand vergrößern oder die Zeit verkürzen.
  • Kaltweißes Licht mit hohem Blauanteil ist am besten, es kommt dem natürlichen Tageslicht an nächsten. Farbige Leuchtmodi oder Dimmfunktionen haben keinen therapeutischen Nutzen.
  • Tageslichtbrillen sind keine Alternative zur Lampe: Sie bieten wenig Licht, sind recht unbequem und teuer.

Besserung bei Betroffenen

60 Prozent der Patienten mit jahreszeitlich bedingter Depression erlebten nach einer Woche Lichttherapie eine Verbesserung ihres Befindens, heißt es auf der Website der Deutschen Depressionshilfe. Viele würden daher schon vorbeugend im Oktober damit beginnen.

Von einer Winterdepression spricht man, wenn typischerweise im Herbst oder Winter neben klassischen Symptomen einer Depression wie Freudlosigkeit oder fehlender Antrieb weitere atypische Symptome auftreten, etwa Heißhunger und ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Lichttherapie wirkt offenbar besonders bei dieser Art Depression.

Übrigens: Manche Arztpraxen bieten Lichttherapie als IGel-Leistung an, also eine individuelle Gesundheitsleistung, die selbst gezahlt werden muss. Der vom Medizinischen Dienst Bund betriebene IGel-Monitor bewertet Lichttherapien gegen Winterdepression zumindest als „tendenziell positiv“.