Gicht: Auch im Herbst Gans bewusst genießen
akz-i Wenn die Tage kürzer werden und sich die Blätter langsam in sattes Gelb oder leuchtendes Rot verfärben, fängt für viele die gemütliche Jahreszeit an. Und auch kulinarisch hat der Herbst einiges zu bieten: Vom Kürbis bis hin zur Martinsgans wartet er mit ganz besonderen Genüssen auf. Gichtpatienten sollten jedoch aufpassen, wenn sie der Verlockung der Martinsgans nachgeben, denn bei ihnen kann in der Nacht nach dem Schlemmen ein schmerzhafter Gichtanfall drohen. Grund dafür ist, dass ihr Harnsäurespiegel im Blut durch die Erkrankung ohnehin schon erhöht ist. Werden dann durch eine gute Portion Fleisch, wie leckeren Gänsebraten, zu viele Purine über die Nahrung aufgenommen, lässt das den Harnsäurespiegel zusätzlich in die Höhe schnellen.
Deshalb sollten sich Gichtpatienten diesem kulinarischen Genuss nur mit Bedacht hingeben. Das bedeutet jetzt nicht, dass sie komplett auf die Gans verzichten müssen, sondern nur, dass sie das Schlemmen bewusst angehen sollten. Denn das Essen ist nur einer von mehreren Faktoren, die Einfluss auf die Erkrankung haben. Gicht ist vielmehr eine erblich bedingte Stoffwechselerkrankung, bei der die Nieren genetisch bedingt nicht ausreichend Harnsäure ausscheiden können. Um Gichtanfällen und Folgeerkrankungen an Gelenken oder Organen vorzubeugen, sollten Betroffene deshalb ihren Harnsäurespiegel dauerhaft unter 6 mg/dl bzw. 360 µmol/l senken. Hierzu kann es nötig sein, moderne harnsäuresenkende Medikamente einzunehmen.