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Gicht: Auch im Herbst Gans bewusst genießen

akz-i Wenn die Tage kürzer werden und sich die Blätter langsam in sattes Gelb oder leuchtendes Rot verfärben, fängt für viele die gemütliche Jahreszeit an. Und auch kulinarisch hat der Herbst einiges zu bieten: Vom Kürbis bis hin zur Martinsgans wartet er mit ganz besonderen Genüssen auf. Gichtpatienten sollten jedoch aufpassen, wenn sie der Verlockung der Martinsgans nachgeben, denn bei ihnen kann in der Nacht nach dem Schlemmen ein schmerzhafter Gichtanfall drohen. Grund dafür ist, dass ihr Harnsäurespiegel im Blut durch die Erkrankung ohnehin schon erhöht ist. Werden dann durch eine gute Portion Fleisch, wie leckeren Gänsebraten, zu viele Purine über die Nahrung aufgenommen, lässt das den Harnsäurespiegel zusätzlich in die Höhe schnellen.

02.10.2015, 10:00

Deshalb sollten sich Gichtpatienten diesem kulinarischen Genuss nur mit Bedacht hingeben. Das bedeutet jetzt nicht, dass sie komplett auf die Gans verzichten müssen, sondern nur, dass sie das Schlemmen bewusst angehen sollten. Denn das Essen ist nur einer von mehreren Faktoren, die Einfluss auf die Erkrankung haben. Gicht ist vielmehr eine erblich bedingte Stoffwechselerkrankung, bei der die Nieren genetisch bedingt nicht ausreichend Harnsäure ausscheiden können. Um Gichtanfällen und Folgeerkrankungen an Gelenken oder Organen vorzubeugen, sollten Betroffene deshalb ihren Harnsäurespiegel dauerhaft unter 6 mg/dl bzw. 360 µmol/l senken. Hierzu kann es nötig sein, moderne harnsäuresenkende Medikamente einzunehmen.
Wer so seinen Harnsäurespiegel das ganze Jahr über im Blick behält, kann sich auch mal mit Bedacht den herbstlichen Verlockungen hingeben – oder gleich zum Kürbis greifen. Das leckere Gemüse eignet sich nämlich zu weit mehr als nur zu einem Gruselgesicht, das pünktlich zu Halloween die bösen Geister vertreiben soll. Ob als Suppe, Salat oder im Ofen zubereitet – der vitaminreiche Kürbis lässt sich in zahlreichen Varianten genießen.
Somit können auch Gichtpatienten den Herbst kulinarisch immer wieder neu entdecken und dabei gleichzeitig ihrer Gesundheit etwas Gutes tun. Denn wenn sie auf eine purinarme Ernährung achten und ihren Harnsäurespiegel gegebenenfalls mit harnsäuresenkenden Medikamenten unter dem Zielwert von 6 mg/dl (360 µmol/l) halten, können sie auch den Herbst in vollen Zügen genießen.
 
Herbstliches Rezept
Kürbissalat (4 Portionen)
© Dr. Gola – Institut für Ernährung und Prävention GmbH
Zutaten: 1 rote Zwiebel, 1 Knoblauchzehe, 2 TL Rapsöl, 1 Hokkaido-Kürbis (ca. 800 g), Salz, Pfeffer, 80 g rote Linsen, 250 ml Gemüsebrühe, 100 g Kräuterfrischkäse, 2 EL Milch, 5-10 Walnüsse, etwas Minze
Zubereitung: Den Kürbis waschen, entkernen und würfeln. Die Zwiebeln und den Knoblauch schälen und fein würfeln. Kürbiswürfel mit dem Rapsöl, der Zwiebel und der zerdrückten Knoblauchzehe mischen, salzen und pfeffern. Kürbismischung auf einem Backblech verteilen und im vorgeheizten Backofen bei 225 °C (Umluft: 200 C, Gas: Stufe 3-4) 20-30 Minuten backen. Die roten Linsen in Gemüsebrühe 8 bis 10 Minuten kochen, dann abtropfen lassen. Den Frischkäse mit etwas Milch glattrühren. Kürbiswürfel, Linsen, die gehackten Walnüsse und Minze auf Tellern anrichten. Das Frischkäsedressing darüber geben und servieren.
Nährwerte pro Portion: 323 kcal, 12 g Eiweiß, 23 g Kohlenhydrate, 20 g Fett, 134 mg Harnsäure, 45 mg Purin