1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Gesundheit
  6. >
  7. Neuer Schönheitstrend: Immer mehr Intimoperationen

Neuer Schönheitstrend: Immer mehr Intimoperationen

12.12.2013, 11:36

Der Schnitt im Schritt - für viele Frauen heutzutage nichts Ungewöhnliches mehr. Für doppelt so viele Frauen wie vor fünf Jahren muss die Bikinizone perfekt aussehen. Lesen Sie hier, welche Eingriffe am meisten vorgenommen werden.

Es gibt zwei Gründe, warum sich Frauen dafür entscheiden, einen Schönheitschirurg aufzusuchen: ästhetisch wie gesundheitlich. So auch Intimbereich. Wie abstehende Ohren oder Höckernasen gibt es auch in der Bikinizone eine ganze Variation von Erscheinungsbildern. Frauen wollen einerseits den idealen Schambereich imitieren, so wie er oft in Männermagazinen gezeigt wird. Auch die Intimrasur begünstigt den Wunsch nach Perfektion. Der ungehinderte Blick auf das Genital reizt zu Vergleichen mit anderen Frauen.

Verkleinerung der Schamlippen

Andererseits spielen auch anatomische Gründe eine große Rolle, da sie vielen Frauen große Probleme bereiten. Eine ganze Reihe von Frauen ist beispielsweise von stark ausgeprägten inneren Schamlippen betroffen, so Dr. Norbert Karasinski, Facharzt für Frauenheilkunde. Diese Patientinnen empfinden häufig Schmerzen beim Geschlechtsakt. Auch beim Sport wie Fahrradfahren oder Joggen werden die Schamlippen unangenehm gegeneinander gerieben. Die Schamlippenverkleinerung zählt deshalb zu den häufigsten Korrekturen im Intimbereich.

Im Idealfall bedecken die äußeren Schamlippen die inneren. Tun sie das nicht, lassen viele Frauen ihre Labien verkleinern. Dazu wird meist mit einem Skalpell ein Teil der Vergrößerung entfernt. Der Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung und dauert ein bis eineinhalb Stunden. Liegt eine medizinische Indikation vor, übernehmen die Krankenkassen die Kosten von rund 3.000 Euro. Sehr viele Frauen entscheiden sich auch für eine Straffung ihrer Vagina. Schwere und viele Geburten haben oft Schuld, dass sich die von Natur aus sehr elastische Vagina überdehnt. Mit Injektionen aus Eigenfett lässt sich die Scheide unterfüttern und verengen. In manchen Fällen wird ein Streifen Gewebe entfernt. Da die Straffung keine medizinische Notwendigkeit ist, zahlt die Krankenkasse nicht.

Vorsicht vor unseriösen Ärzten

Weniger oft lassen sich Frauen ihren Schamhügel straffen. Ein anatomisch perfekter Venusberg sollte nicht zu flach und nicht zu ausgeprägt sein. Frauen, die an Übergewicht leiden, kämpfen häufig mit zu viel Speck über dem Schambein. Das Fett sitzt an dieser Stelle sehr hartnäckig und kann durch Abnehmen oder eine Fettabsaugung nicht entfernt werden. Der Schamhügel muss gestrafft werden. Dabei entfernt der Chirurg Haut und Fettgewebe. Die OP dauert circa zwei Stunden und kostet rund 3.000 Euro, die die Krankenkasse nicht übernehmen.

Es gibt auch Korrekturen, von denen seriöse Ärzte abraten: Für ein intensiveres sexuelles Erleben bieten manche Chirurgen an, den Bereich des G-Punktes mit Eigenfett oder Hyaluronsäure zu unterspritzen. Es existieren jedoch keine wissenschaftlichen Studien, dass die Unterspritzung wirklich das Orgasmusproblem lösen kann. Auch die Korrektur der Klitoris kann gefährlich werden. Da das Lustzentrum sehr empfindlich ist, kann eine Operation die Empfindsamkeit bleibend stören.