Was kann ich beisteuern? Party oder Picknick: Originelle Ideen für ein Mitbringbuffet
Eine Einladung mit der Bitte, etwas zum Buffet beizutragen? Klar, Altbewährtes geht immer. Doch Exotisches zieht mehr: kalte Suppe, Oktopus-Salat oder Häppchen à la Fernost. Kochbuchautoren mit Ideen.

Klagenfurt/Bad Hofgastein - „Es wäre schön, wenn ihr eine Kleinigkeit zum Buffet beitragt“, heißt es in der Einladung. Aber was? Schnell alles für einen Nudelsalat schnippeln? Das geht immer. Aber auch überraschende und kreative Beiträge für ein buntes Buffet müssen nicht unbedingt aufwendig sein.
Der Zeitfaktor spiele gerade dann eine Rolle, wenn man nach einem langen Arbeitstag noch schnell etwas Partytaugliches zubereiten wolle, sagt Nini Nagele, Autorin des Kochbuches „Und was kann ich mitbringen?“.
Tragen die Gäste zum Essen bei, verteilt sich die Arbeit auf mehrere Schultern. Vorteil für Gastgeber und Gastgeberinnen: „Man steht nicht mehr unbedingt stundenlang in der Küche, sondern nimmt sich mehr Zeit, mit den Gästen zusammen zu sein.“
Mal was anderes: Reissalat mit Oktopus
Ein Lieblings-Mitbring-Rezept der Kochbuchautorin, die viele Jahre ein Lokal auf dem Klagenfurter Benediktinermarkt betrieb, ist ein schwarzer Reissalat mit Mango und Oktopus. Dafür verwendet Nagele tiefgefrorenen Oktopus, der weicher sei als frischer. Er wird aufgetaut, in dünne Scheiben geschnitten und mit Knoblauch in Olivenöl gebraten.
Der schwarze Reis wird gekocht und mit fein geschnittenem Chili, Mangostücken, Zitronensaft, Salz, Pfeffer, dem Oktopus und frischem Koriander vermengt. „Ich finde das genial“, sagt Nini Nagele. „Es ist frisch und mediterran und hält auch noch zwei Tage im Kühlschrank.“
Schick geschichtet: Roquefort-Terrine
Auch eine Roquefort-Terrine ist ein einfach vorzubereitendes, toll aussehendes Mitbringsel. Eine Terrine ist eine Art Pastete, die mit Fleisch, Fisch, Gemüse oder Käse zubereitet werden kann. Nini Nagele nimmt fein gewürfelte Selleriestangen und vermengt sie mit Butter und Fleur de Sel.
In eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Form streicht sie zuerst Roquefort, darauf die Selleriebutter und dann einen weiteren Teil Roquefort. Mit Frischhaltefolie abgedeckt kommt das Ganze mindestens zwölf Stunden in den Kühlschrank und wird dann gestürzt. Beim Aufschneiden kommen die Schichten der Terrine zur Geltung.
Erfrischend: Kalte Suppe für warme Tage
In ihrem Marktlokal hatte Nini Nagele unter anderem Gurken- und Erdbeersuppe im Angebot. „Eine kalte Suppe in der warmen Jahreszeit ist etwas Herrliches“, sagt sie. Im Kochbuch hat sie sich für eine traditionelle französische Kartoffelsuppe mit Lauch entschieden – die Vichyssoise.
„Das ist ganz easy, wenn man gerne Kartoffeln schält“, sagt Nagele und lacht. Lauch und Kartoffeln werden in Butter angedünstet, mit Gemüsebrühe aufgegossen und gegart, am Ende mit Sahne und etwas Zitrone verfeinert. Ein Vorteil sei: „Man kann sie einfach auf den Tisch stellen, ohne sie vorher aufzuwärmen.“
Etwas aufwendiger: Sushi mitbringen
Generell eignen sich kalte Speisen gut zum Mitbringen für Picknick und Party, weil sie nicht warmgehalten oder wieder aufgewärmt werden müssen. Wie wäre es zum Beispiel mit Sushi?
„Das ist etwas Tolles, wenn man ein bisschen Zeit investieren möchte“, sagt Alex Neumayer. Er hat als Küchenchef und Food Artist in der Fünf-Sterne-Hotellerie in Südostasien gearbeitet. Gemeinsam mit seiner Frau, der Köchin Angkana Neumayer, hat er Kochbücher geschrieben, in denen sich Rezepte für Buffets, Picknicks und Partys finden, zum Beispiel asiatisches Fingerfood.
Ihr Tipp: asiatische Rezepte mit heimischen Zutaten verbinden. Bei Maki-Sushi kann die Algenblatt- und Reisgrundlage im Frühling mit Spargel und im Herbst mit gerösteten Pfifferlingen oder mit Kürbis – gebraten oder süß-sauer eingelegt – gefüllt werden. „Das Wichtigste ist, dass man Zeit hat, den Reis zu kochen“, sagt Neumayer. „Er braucht ungefähr 30 Minuten zum Garen, dann muss er mit Marinade versetzt werden und abkühlen.“
Sushi-Füllung: Gerne kreativ werden
Das Rollen und Schneiden der Algenblätter mit Füllung geht laut dem Food Artist recht schnell, wenn man es ein paar Mal übt. Bei der Füllung könne man der eigenen Kreativität freien Lauf lassen. „Man muss nur auf ein paar Dinge achtgeben. In den Reis sollte kein Fett, sonst klebt er nicht mehr. Und die Zutaten für die Füllung sollten nicht zu wässrig sein.“
Garantiert zum Staunen bringt man Gäste mit ungewöhnlichen Kreationen. Angkana und Alex Neumayer schlagen beispielsweise Maki gefüllt mit Blutwurst und Dim Sum mit Leberwurst vor. Den Hefeteig für die Taschen, die aus der chinesischen Küche stammen, kann man selbst machen oder kaufen. Je nachdem, wie viel Zeit man hat, lässt sich auch auf fertige Soßen zurückgreifen.
Weitere Ideen: Kürbis und kleine Happen
Als Idee für ein schnelles und einfaches Gericht, das trotzdem gut aussieht und schmeckt, schlägt Neumayer gebackene Hokkaido-Kürbisspalten mit Chili vor. „Die werden einfach in Spalten geschnitten und dann mit verschiedenen Gewürzen und Honig auf ein Blech im Ofen gegeben und kurz gebacken.“ Nach zehn bis 15 Minuten sind sie fertig und können warm oder kalt gegessen werden.
Zu Alex Neumayers Lieblingsgerichten zum Mitbringen zählen in Reispapier eingeschlagene Happen aus der vietnamesischen Küche. Er richtet dafür kleine, mit Knoblauch, Austern- und Fischsoße gewürzte Fleischbällchen und Schälchen mit Gemüse- und Obststückchen sowie Kräutern auf einer Platte an: Gurke, Banane, Ingwer, Limetten, Koriander und Thai-Basilikum.
Jeder Gast kann sich ein Stück Reispapier und ein Blatt Eisbergsalat nehmen, mit verschiedenen Zutaten belegen, zusammenklappen und mit einem Happs verspeisen. „Dann hat man eine richtige Geschmacksexplosion im Mund“, schwärmt Neumayer. Das Schöne an dem Gericht sei das Gemeinschaftserlebnis. „Man isst so schön gemeinsam vor sich hin.“
Gut vorbereitet: Mitbringsel aus der Speisekammer
Für spontane Einladungen lohnt es sich, schon vorgesorgt zu haben. „Da ich leidenschaftlich gerne koche, habe ich immer irgendetwas in der Vorratskammer, das man schnell mitnehmen kann“, sagt Nini Nagele, „zum Beispiel selbstgemachte Chutneys oder Marmeladen.“
Chutneys eigneten sich gut, um saisonales Obst und Gemüse zu verarbeiten – etwa Birnen oder Aprikosen. Auch Marmelade, Gelee und Saft stellt Nagele selbst her. Im April pflückt sie frische saftig grüne Fichtentriebe und trocknet diese im Backofen – als herrliches Aroma für Fichtensalz oder -zucker. „Das riecht wirklich ganz toll nach Nadelwald.“
Sicher transportiert: Den richtigen Behälter finden
Ein Kriterium für Party- oder Picknick-Mitbringsel ist, wie gut sie sich transportieren lassen. Ein Klassiker sind wiederverwendbare Boxen aus Plastik oder Glas. Krüge und Schraubgläser eignen sich gut für Flüssiges. Statt Folie lassen sich Bienenwachstücher als umweltfreundliche Alternative verwenden.
„Für Süßspeisen gibt es tolle Transportbehälter mit Deckel und Henkel“, sagt Nini Nagele. Beim Transport von Flüssigkeiten rät sie generell, Behälter nicht randvoll zu füllen, falls doch mal etwas wackelt.
Sushi oder Teigtaschen kann man zu Hause auf eine Platte geben, mit Folie bedecken und direkt servieren. „Das ist eine sehr pflegeleichte Sache“, sagt Alex Neumayer.
Angerichtet: Dekoriert wird vor Ort
Die Dekoration kommt erst vor Ort aufs Gericht. Nini Nagele hält dafür eine kleine Menge einzelner Zutaten in einer Tüte oder einer Dose zurück, um sie später darüber zu streuen. „So kann man das hübsch anrichten und sieht auf den ersten Blick, was in der Speise drin ist.“ Süßspeisen und Suppen wie die Vichyssoise füllt sie gerne nach dem Transport in kleine Gläser und dekoriert diese.
Alex Neumayer bringt gerne mit essbaren Blüten Farbe ins Gericht. „Ob im Frühling, Sommer oder Herbst: Eigentlich gibt es immer welche auf der Wiese oder im Garten.“ Und ansonsten gibt es sie auch zu kaufen.