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  7. Ratgeber zum Zähneknirschen: Wie lässt sich Bruxismus beseitigen?

gesundheit Problem Bruxismus: Was tun bei Zähneknirschen?

Es macht sich durch Kopfschmerzen und Verspannungen des Kiefergelenks bemerkbar: Zähneknirschen. Doch warum knirschen wir mit den Zähnen, was hat das für Auswirkungen und wie lässt sich Bruxismus beseitigen?

Aktualisiert: 03.02.2022, 15:59
Jeder fünfte Deutsche ist von Zähneknirschen betroffen.
Jeder fünfte Deutsche ist von Zähneknirschen betroffen. Foto: dpa/tmn/Symbol

Magdeburg/DUR/awe - Zähneknirschen ist unangenehm, nervig und wird meist erst bemerkt, wenn Symptome auftreten. In den meisten Fällen sind diese Kopf- und Rückenschmerzen sowie Verspannungen der Kiefermuskulatur. Beim Zähneknirschen, in der zahnärztlichen Fachliteratur auch Bruxismus genannt, wird die Kaumuskulatur unbewusst angespannt, was zu einem Knirschen und Pressen der Zähne führt. Doch welche Gründe sorgen dafür, dass die Muskulatur macht, was sie will?

Zähne können empfindlicher werden oder sich lockern

Laut der Magdeburger Zahnärztin Dr. Nicole Primas sind die Hauptgründe für Bruxismus Anspannung, Sorgen und Stress - also psychischer Natur. Studien haben gezeigt, dass Kauen die Konzentration des Stresshormons Cortisol im Speichel reduziert. Dabei bleibt das Zähneknirschen nicht ohne Folgen.

Die im Vergleich zum Kauen deutlich stärkeren Kräfte können Schliffflächen auf den Zähnen, Bissspuren an den Wangen und Zahnabdrücke am Zungenrand hinterlassen. Die Zähne können empfindlicher werden oder sich sogar lockern. Auch an Zahnersatz oder Füllungen können Schäden entstehen und die Kaumuskulatur kann sich müde anfühlen. Menschen mit Bruxismus neigen zudem deutlich häufiger zu Kopfschmerzen und Funktionsstörungen im Kiefergelenk, so Primas.

Die Magdeburgerin Dr. Nicole Primas ist Zahnärztin und ehrenamtliche Referentin für präventive Zahnheilkunde der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt.
Die Magdeburgerin Dr. Nicole Primas ist Zahnärztin und ehrenamtliche Referentin für präventive Zahnheilkunde der Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt.
Foto: Zahnärztekammer Sachsen-Anhalt

Jeder fünfte Deutsche von Bruxismus betroffen

Selten ist das Zähneknirschen nicht: Laut dem Fachportal Initiative ProDente ist jeder fünfte Deutsche betroffen. Umso ernster sollten die Anzeichen für einen möglichen Bruxismus genommen werden, weshalb der erste Weg zum Zahnarzt führen sollte. Dieser kann Funktionsstörungen der Kiefergelenke ausschließen, einen Bruxismus feststellen und eine Behandlung in die Wege leiten, beispielsweise mit nachts zu tragenden Schienen, die von einem Zahntechniklabor hergestellt werden.

Der Zahnarzt kann auch eine Heilmittelverordnung für einen Physiotherapeuten ausstellen. Dort kann mit einer manuellen Therapie im Mund-Kiefer-Gesichtsbereich die verspannte Muskulatur gelockert werden.

Zahnschienen können helfen, einen Bruxismus zu beseitigen.
Zahnschienen können helfen, einen Bruxismus zu beseitigen.
Foto: dpa/Mascha Brichta/Symbol

Unabhängig von der ärztlichen Versorgung von Zähnen und Kiefer sollte aber auch über die Gründe des Zähneknirschens, also stressauslösende Faktoren im Alltag, nachgedacht werden. Die Lösung der psychischen Ursachen kann somit auch langfristig einen Bruxismus lindern oder beseitigen.