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  7. Hochbeete: Wie baue ich ein Hochbeet? Wie bepflanze ich ein Hochbeet? Vorteile und was man beachten muss

Garten im Sommer Hochbeete: Wie lassen sie sich am besten bepflanzen? Was haben sie für Vorteile?

Hochbeete sind beliebt. Kein Wunder: Sie haben viele Vorteile. Welche Gemüsesorten am besten ins Hochbeet gepflanzt werden können und was bei den Beeten zu beachten ist.

27.06.2022, 12:49
Hochbeete sind ein Hingucker im Garten.
Hochbeete sind ein Hingucker im Garten. (Foto: dpa)

Halle (Saale)/DUR/acs - Hochbeete sind nicht ohne Grund beliebt. Denn abgesehen von der angenehmen Arbeitshöhe haben sie noch viele weitere Vorteile. Sie lassen sich nicht nur flexibel aufstellen und sind ein Blickfang für Garten, Balkon oder Hof. Sie leifern auch einige Vorteile für das angebaute Gemüse.

Vorteile von Hochbeeten

Hochbeete sind, wie der Name schon sagt, nicht bodennah, sondern ein wenig höher gebaut. Das Gärtnern fällt deshalb leichter. Rücken- oder Knieschmerzen, die durch häufiges Bücken und knien auf der Erde entstehen, kann so vorgebeugt werden.

Doch auch optisch macht ein Hochbeet einiges her. Wer anpackt und sein Hochbeet selber baut, kann durchaus kreativ werden. Das Hochbeet kann dabei ganz den eigenen Bedürfnissen angepasst werden.

Hochbeet selber bauen

Wer sein Hochbeet selber bauen möchte, muss auf den vorhandenen Platz und damit die Größe des Beetes achten. Es muss auch entschieden werden, aus welchen Materialien das Hochbeet gebaut werden soll.

Es empfiehlt sich, nicht breiter als etwa 120 cm zu bauen, da es ansonsten schwierig wird, jeden Bereich des Hochbeets zu erreichen. In der Länge kann je nach verfügbaren Platz frei variiert werden. Die optimale Höhe variiert je nach der eigenen Körpergröße, beträgt meist jedoch 80 bis 100 cm.

Wie baut man ein Hochbeet? Die richtigen Materialien

Bei den Materialien kann selbst entschieden werden, ob das Hochbeet aus Holz, Metall oder Stahl, Kunststoff, Weide oder Steinen und Ziegeln gebaut werden soll.  Die Unterschiede machen sich dabei vor allem im Preis, dem Gewicht und der Nachhaltigkeit der Baumaterialien bemerkbar. Hier kann sich frei entschieden werdeb, je nachdem, was am besten in den eigenen Garten passt.

Ein Tipp: Ein Hochbeet zu bauen eignet sich auch als gemeinsamer Familienspaß. Alle können mit anpacken. Wenn Kinder gerne am Hochbeet mitwirken wollen, sollte jedoch darauf geachtet werden, dass das Beet entsprechend in der Höhe angepasst wird.

Hochbeet: Weniger düngen, weniger Schädlinge

Das Hochbeet bietet viele Vorteile beim Bepflanzen. Beispielsweise wächst das Gemüse durch die Wärme im Inneren des Hochbeetes schneller. Auch kann dadurch früher im Jahr mit dem Anbau von Gemüse im Hochbeet begonnen werden.

Außerdem muss im Hochbeet nicht so viel gedüngt werden. Denn das Hochbeet produziert eigene Nährstoffe für die Pflanzen. Es setzt durch die verschiedenen Schichten, welche langsam verrotten, wichtige Nährstoffe für die Pflanzen frei. Darüber hinaus treten im Hochbeet meist weniger Schädlinge auf.

Wie befüllt man ein Hochbeet?

Das Innere eines Hochbeets lässt sich mit einem Komposthaufen vergleichen. Durch Umsetzungsprozesse von Geäst, Grün- und Rasenschnitt sowie Kompost wird Wärme erzeugt und Nährstoffe an die Pflanzen freigegeben. Dies geschieht durch das Einrichten von vier Schichten, von der jede eine Höhe von 20-30 cm hat.

Die erste Schicht im Hochbeet

Die erste Schicht besteht aus zerkleinertem Baum- und Strauchschnitt, was gut festgetreten und angedrückt werden sollte. Diese Schicht bildet zum einen eine gute Drainage, zum anderen verrottet sie am langsamsten.

Sie bildet die Basis des kleinen Kraftwerks im Hochbeet. Da Holzschnitt und Laub in der Regel nur im Herbst und frühen Winter vorliegen, sollte das Material bereits zu dieser Zeit gesammelt werden.

Die zweite Schicht im Hochbeet

Über die unterste, gröbere Schicht kommt eine Schicht aus Pflanzenresten, Laub und Rasenschnitt. Manche Gärtner schichten an dieser Stelle auch Stroh ins Hochbeet.

Dieses muss gut festgetreten werden, da es sonst durch die nächsten zwei Schichten und das gepflanzte Gemüse zusammensackt. So würde die Arbeitshöhe vermindert werden.

Die dritte Schicht im Hochbeet

Über die zweite Schicht kommt eine Schicht aus Kompost. Hier stecken viele Nährstoffe drin, die das Gemüse für ein gutes Wachstum benötigt. Durch die Verrottungsprozesse im Hochbeet entsteht aus den unteren Schichten nach und nach weiterer Kompost.

Die vierte Schicht im Hochbeet

Die letzte Schicht im Hochbeet besteht aus Gartenerde. Sie bildet den Abschluss im Hochbeet. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass torffreie Erde verwendet wird. Das kann zum Beispiel ein Gemisch aus Mutterboden und Kokosfasern sein, oder aber fertige Blumenerde aus dem Fachhandel.

Was muss beim Hochbeet beachtet werden?

Wirkliche Nachteile bieten Hochbeete nicht. Sie sind vor allem auch für Gartenanfänger geeignet. Jedoch sollte auf ein paar Punkte geachtet werden.

Nachfüllen von Hochbeeten

In den ersten Tagen nach dem Befüllen kann die Erde noch einmal kräftig absinken. Das kann besonders dann passieren, wenn es geregnet hat. Daher sollte beim Befüllen ausreichend Erde zurück behalten werden, um gegebenenfalls nachfüllen zu können.

Nach etwa fünf bis sieben Jahren sollte das Hochbeet komplett neu befüllt werden. Denn die Erde im Hochbeet wird sich im Laufe der Zeit immer weiter absetzen und absacken. Einige Zeit kann noch mit Kompost nachgefüllt werden, nach einigen Jahren sollte die Füllung jedoch komplett ausgetauscht und neu gemacht werden. Die alte Füllung kann danach prima als Gartenerde verwendet werden.

Wärme im Hochbeet: Häufiger Gießen

Ein Vorteil von Hochbeeten ist, dass sie sich schneller erwärmen. Dadurch kann die Garten-Saison verlängert werden. Allerdings ist ihr Volumen begrenzt und durch die schnellere Erwärmung kann das Wasser schneller verdunsten. Daher muss bei Hochbeeten einmal mehr zur Gießkanne gegriffen werden.

Draht gegen Wühlmäuse im Hochbeet

Wer sein Hochbeet im Garten aufstellt, sollte einen Draht gegen Wühlmäuse am Boden befestigen. Der Draht kann mit einem Tacker am Holz befestigt werden. So lassen sich die Vielfraße vom Grünzeug fern halten.

Welches Gemüse kann ins Hochbeet gepflanzt werden?

Eigentlich fühlen sich alle Pflanzen im Hochbeet wohl - lediglich für Schwachzehrer ist es im ersten Jahr durch die hohe Nährstoffkonzentration weniger geeignet.

Für wärmeliebende Pflanzen ist der Platz im Hochbeet besonders behaglich, da sich das Hochbeet im Frühjahr schneller aufwärmt, als der Gartenboden, der bis Mitte Mai noch frostempfindlich sein kann.

Im Hochbeet können beispielsweise Erbsen, Frühlingszwiebeln, Grünkohl, Kohlrabi, Radieschen, Rote Beete, Mairüben und Mangold angepflanzt werden. Wer keinen besonders grünen Daumen hat, kann sich auch einfachen Sorten widmen, wie zum Beispiel Kürbis, Gurke oder Zucchini. Auch Kartoffeln eignen sich gut fürs Hochbeet.