Insekten im Garten Weder Autan noch NoBite! Wie man richtig mit Hornissen umgeht
In diesem Sommer erwarten der Nabu und der BUND viele Hornissen. Wie man sich in Gegenwart der Insekten verhalten sollte und was bei einer Hornissenburg im Garten zu tun ist.

Magdeburg/Halle (Saale). – Der Nabu und der BUND rechnen in diesem Jahr vermehrt mit Hornissen. Doch das ist kein Grund zur Panik. Mit diesen Tipps kann man sich vor den Insekten schützen.
Eins vorweg: Die heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro) gilt als friedlich. Wem diese Aussage dennoch nicht beruhigt, der sollte dennoch nicht zum Insektenspray greifen.
Insektensprays sind bei Hornissen wirkungslos
Hornissen reagieren laut wetter.de nicht auf die Duftstoffe im Schweiß. Sie würden sich lediglich bei Bedrohung aktiv verteidigen. Daher seien die klassischen Sprays wie Autan oder NoBite wirkungslos.
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Und da Hornissen auch süße Lockstoffe meiden, helfe auch die gängige Wespenfalle nicht weiter.
Im Umgang mit Hornissen hat der BUND einige nützliche Tipps parat:
- Bei der Begegnung mit Hornissen hektische Bewegungen vermeiden. Ruhig bleiben.
- Da die Hornisse erst in einer Bedrohungslage aggressiv wird, sollte sie nicht mit der Hand weggewedelt oder angepustet werden.
- Hornissen sind scheuer und defensiver als Honigbienen oder Wespen. Meist fliegen sie von ganz allein wieder davon.
- Am Tisch mit Kaffee und Kuchen ist die Hornisse nicht am Essen interessiert. Meistens will sie dort nur Wespen jagen.
- Ohne Störung bleiben Hornissen friedlich. Ihren Stachel nutzen sie nur, um ihre Beute zu töten oder um sich zu verteidigen.
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Hornissenburg im Garten: Was kann ich tun?
Auch wenn sich Hornissen im Garten niedergelassen haben, ist das kein Grund zu Beunruhigung. Hier gilt ebenfalls: Wenn sich die Hornissen nicht bedroht fühlen, sind sie friedliche und nützliche Nachbarn, auch wenn die bis zu 50 Zentimeter hohe Hornissenburg schon beeindruckend sein kann.
Am besten lässt man das Nest in Ruhe und betritt den Umkreis nicht. Sollte man an dem Nest vorbei müssen, sollte man hektische Bewegungen vermeiden.
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- Das Nest sollte auf keinen Fall durch Hämmern oder Klopfen erschüttert werden. Auch Rauch oder Bespritzen mit Wasser kann die Hornissen belästigen.
- Die Flugbahn zum Nest sollte freigelassen werden.
Hornissen stehen unter Artenschutz
Und das ist übrigens auch kein Dauerzustand. Im Herbst stirbt der komplette Staat bei den ersten Nachtfrösten ab. Und da Hornissen niemals ein Nest nochmals beziehen, ist nicht zu befürchten, dass im nächsten Jahr an der gleichen Stelle ein Nest gebaut wird.
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Sollte die Hornissenburg dennoch stören, darf diese auf keinen Fall selbst entfernt werden. Die heimische Hornisse steht unter Artenschutz. Ihr Nest darf nur mit Genehmigung entfernt werden.
In diesem Fall hilft ein Hornissenspezialist. Den Kontakt dazu gibt es über die Unteren Naturschutzbehörden. Wie der BUND mitteilt, können auch manche Imkervereine oder der örtliche BUND weiterhelfen.
Ist ein Hornissenstich gefährlich?
Sollte man dennoch von einer Hornisse gestochen werden, so kann auch hier Entwarnung gegeben werden. Laut BUND sind die Stiche nicht gefährlicher als ein Bienen- oder Wespenstich.
Die Schwellung und Rötung sollte gut gekühlt werden, dann klingt sie bald wieder ab.
Anders sieht es natürlich bei Stichen im Rachen oder Hals aus. Hier sollte sofort ärztliche Hilfe angefordert werden. Ebenso müssen Allergiker aufpassen.