Wetter Schirm aus der Hand bei Gewitter
Wie schützt man sich vor Gewitter. Der Verband für Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE) informiert über die Gefahren.
Frankfurt/Main/Hannover (dpa) l Hält man sich bei einem Gewitter draußen auf, besteht nicht nur die Gefahr, direkt von einem Blitz getroffen zu werden. Auch Blitzüberschläge sind möglich. Daher sollte man die Nähe zu vielen Gegenständen vermeiden und sich so klein wie möglich machen. Der VDE gibt Tipps zum richtigen Umgang mit Gewitter.
Wer in der freien Natur von einem Gewitter überrascht wird, sollte möglichst nicht in einer Gruppe mit anderen Menschen Schutz suchen. Dies ist wichtig, um mögliche sogenannte Überschläge eines Blitzes von einem auf einen anderen Menschen zu vermeiden, erläutert der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE). Er rät, sich einzeln in eine Bodenmulde zu kauern: am besten in die Hocke gehen, Füße geschlossen halten und die Arme um die Knie legen, Kopf darauf. „Wichtig ist, dass man sich so klein wie möglich macht“, sagt der Physiker und Blitzforscher Prof. Ullrich Finke von der Fakultät für Elektro- und Informationstechnik der Hochschule Hannover. Der VDE rät sogar dazu, bei einem Gewitter in der freien Natur auch zu den eigenen Kindern und einem möglicherweise mitlaufenden Hund einen Abstand von mindestens einem Meter, besser sogar drei Metern einzuhalten.
Finke betont dagegen einen anderen Punkt: „Wichtig ist es, die Wolken zu beobachten.“ Dies helfe dabei, nicht gleich vom ersten Blitz des Gewitters getroffen zu werden. Bevor wieder Entwarnung gegeben werden kann, müsse die Gewitterwolke „abgezogen und hinreichend entfernt sein“. Die Gefahr ist erst vorbei, wenn die Gewitterwolke mindestens zehn Kilometer weit entfernt ist und 30 Minuten lang kein Donner zu hören war.
Bei jedem Material kann er das Risiko, vom Blitz getroffen zu werden, erhöhen. Entscheidend ist, dass der aufgespannte Schirm in der Hand über den Kopf ragt und damit den Abstand zur Erdevergrößert. Das Risiko vom Blitz getroffen zu werden, ist für den höchsten Punkt einer Umgebung immer größer als für das Umfeld, erläutert Finke.
Rad- und Motorradfahrer sitzen erhöht auf ihrem Zweirad und sollten deshalb bei einem Gewitter auf jeden Fall die Fahrt unterbrechen. Sicherheitshalber gehen sie dann in einem Abstand von mindestens drei Metern zu ihrem Gefährt und am besten auf Asphalt in die Hocke oder suchen noch besser ein schützendes Gebäude auf, empfiehlt der VDE. Das gilt auch für Golfer, die während eines Spiels mit einem Gewitter konfrontiert werden. Damit sie möglichst schnell in geschützten Räumen sein können, sollten sie Golfschläger und -trolleys auf dem Platz zurücklassen.
Wer kein Blitzschutzsystem im Gebäude hat, sollte Kontakt zu allen metallenen Leitungen vermeiden, die von außen ins Haus führen. Das können Wasser-, Gas-, Strom-, Telefonleitung sowie das Antennenkabel und die Fernwärmeversorgung sein. Während des Unwetters sollte man keine ungeschützte Telefonanlage nutzen. Außerdem rät der VDE, in Häusern ohne Blitzschutzsystem während eines Gewitters nicht zu duschen oder zu baden sowie am besten alle Stecker von elektronischen Geräten zu ziehen, um die Geräte vor Überspannung zu schützen. In einem Gebäude mit Blitzschutzsystem hingegen sind Menschen sicher, betont der Verband.