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Im Winter häufiger eincremen / Eine Alternative zum Fett ist ein Produkt mit Harnstoff Haut leidet in der kalten Jahreszeit

07.11.2013, 01:04

Die Heizungsluft und wechselnde Temperaturen beim Gang von drinnen nach draußen machen der Haut im Winter immer zu schaffen. Sie wird spröde, juckt und kann einreißen.

Bexbach (dpa) l Damit die Haut ihre Schutzfunktion dennoch gut erfüllen kann, braucht sie Hilfe in Form von besonders intensiver Pflege. Überall auf der Haut produzieren Talgdrüsen unentwegt ein leicht säurehaltiges Wasser-Fett-Gemisch. Das hält die Haut geschmeidig und bildet eine Barriere. "Bei weniger als acht Grad fährt die Haut jedoch die Produktion dieses Fettfilms zurück", erklärt Monika Ferdinand vom Bundesverband Deutscher Kosmetiker/innen in Bexbach (Hessen).

Damit wird die natürliche Schutzbarriere durchlässig. "Kalte Luft ist sehr trocken. Sie entzieht der Haut Feuchtigkeit", ergänzt Dirk Meyer-Rogge vom Berufsverband Deutscher Dermatologen. "Je kälter die Luft ist, umso trockener ist sie, umso mehr Feuchtigkeit entzieht sie." Denselben Effekt habe trockene Heizungsluft. "Um das Austrocknen zu verhindern, kann man entweder die Frequenz der Pflege erhöhen oder eine reichhaltigere Creme wählen", sagt Meyer-Rogge. Die Methode "Frequenz erhöhen" hat den Vorteil, dass sich die Haut nicht auf ein neues Pflegeprodukt umstellen muss. Doch dieses Verfahren hat Grenzen, wenn als Standardpflege eine Lotion mit einem hohen Wasseranteil verwendet wird. "Dann kann es passieren, dass bei eisigen Temperaturen die Creme auf der Haut gefriert", warnt der Dermatologe.

Der Griff zur reichhaltigeren Creme ist daher der einfachere Weg. Reichhaltiger heißt: Die Wintercreme sollte mehr Fette enthalten als die Sommercreme. "Bei normaler Haut ist eine sogenannte Öl-in-Wasser-Emulsion gut geeignet", empfiehlt Kosmetikern Ferdinand. Wer unter trockener Haut leidet, sollte eine Intensivcreme oder Salbe verwenden.

Unter Kleidern oder Handschuhen fühlt sich eine reichhaltige Cremeschicht eher unangenehm an. "Eine Möglichkeit ist hier, auf ein Pflegeprodukt mit Harnstoff zu setzen", sagt Meyer-Rogge. Harnstoff verstärke den pflegenden Effekt eines Produktes, indem er dafür sorgt, dass die Haut quillt und sich dadurch ihr Wasserverlust verringert. Eine ähnliche Wirkung habe Hyaluron-Serum.

Egal, auf welche Pflege die Wahl fällt - sie darf nur auf sorgsam gereinigte Haut aufgetragen werden. Und auch am Abend ist Hautreinigung Pflicht, mit möglichst wenig nicht zu heißem Wasser und höchstens mit ph-neutraler Seife und anschließend einer Lotion. Ausgiebige heiße Duschen werden am besten auf kurze Wechselduschen reduziert. Rubbelbürstchen und Peelings sind jetzt tabu. Sie würden die Haut zu stark strapazieren.

Auch die Ernährung hilft, die Haut gesund und funktionsfähig zu erhalten. "Traditionell essen wir im Winter etwas schwerer. Das tut der Haut nicht unbedingt gut", sagt Angela Clausen, Ökotrophologin bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Vollkorn- und Milchprodukte, Gemüse und Obst sollten die Hauptrollen übernehmen. Ihre Vitalstoffe bringen das Immunsystem in Schwung und stärken so auch die Haut. Und weil der Körper im Winter genauso viel Flüssigkeit wie im Sommer braucht, empfiehlt Clausen gleichmäßig über den Tag verteilt zwei Liter Flüssigkeit zu trinken.