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Wie man mit Kindern im Alltag logisches Denken schult Hilfe, Mathe!

05.12.2013, 01:06

Die Abneigung Erwachsener gegenüber Mathematik macht Kindern ein entspanntes Verhältnis zu Zahlen schwer. Besser ist es, mit ihnen der Mathematik im Alltag auf die Spur zu kommen.

Berlin (dpa) l Eltern spielen eine wichtige Rolle, um bei Kindern das Interesse an Mathematik zu wecken. Gute Mathenoten in der Vergangenheit seien aber nicht so wichtig, sagt Brigitte Lutz-Westpfahl, Professorin für Didaktik der Mathematik an der Freien Universität Berlin. Vielmehr komme es auf Neugierde und Interesse an. Und beides können Eltern ihren Kindern gegenüber im Alltag zeigen.

"Man kann mit Kindern Schatten betrachten und überlegen, warum die so schief sind. Oder beim Tischdecken mit bunten Tellern: Auf wie viele verschiedene Arten kann ich die hinstellen, so dass jeder mal den roten Teller bekommt?", regt die Professorin an. Auch Seifenblasen eigneten sich dazu, um Spiegelungen und geometrische Formen zu erkennen.

Auf den ersten Blick habe das nichts mit dem Mathematikunterricht in der Schule zu tun - "aber Mathe ist nicht nur Rechnen", erklärte Lutz-Westphal. "Es geht um logisches Denken und darum, Strukturen im Alltag zu entdecken."

Bei älteren Kindern reiche es schon, sich erzählen zu lassen, was die Kinder in Mathe gerade durchnehmen. "Auch hier gilt, neugierig zu bleiben, nachzufragen und nicht einfach zu sagen: Was? Das haben wir früher ganz anders gemacht, ich zeig dir mal, wie es geht." Mit älteren Kindern lasse sich Mathe im Alltag beim Einkaufen entdecken: Sie können schätzen, wie viel alle Produkte im Einkaufswagen kosten oder wie viel Volumen einzelne Packungen haben.

Und wenn Kinder Mathe zum Hassfach erklärt haben, sei es besser vorzuschlagen, jemanden von außen zu holen, der das richtig gut erklären kann, statt zu sagen: "Das hast du geerbt, ich war auch nie gut darin."