Huhn beim Friseur: Kurioser Polizeieinsatz in Kitzingen
Tierische Aufregung in Unterfranken: Ein Huhn habe den Betrieb eines Friseurgeschäfts in Kitzingen lahmgelegt, meldet die Polizei. Die Salonchefin sieht das aber ganz anders. War das Tier halb so wild?
Kitzingen (dpa) - Ein aufgebrachtes Huhn vor einem Friseurladen hat im bayerischen Kitzingen einen Polizeieinsatz ausgelöst. Wie eine Türsteherin habe sich das Tier vor der Tür des Salons in Stellung gebracht, teilten die Beamten am Mittwoch mit.
Kein Kunde habe sich mehr heraus oder herein getraut. Mit Brotkrumen hätten die Beamten die Henne schließlich angelockt und in Gewahrsam genommen.
Nach Ansicht der Friseurinnen lachen über diese Version allerdings die Hühner. So'n Schmarrn, wer hat denn heut' noch Angst vor 'nem Huhn, wird die Inhaberin Astrid Lalomia vom Bayerischen Rundfunk zitiert. Vielmehr hätten sie und ihre Mitarbeiter das Huhn sogar selbst gefüttert, damit es nicht vor ein Auto flattere, erklärte Lalomia. Aus diesem Grund habe man auch die Polizei gerufen.
Einig sind sich Polizei und Friseursalon über den weiteren Verlauf des Einsatzes: Da der Besitzer des Huhns zunächst unbekannt war, gab die Polizei das Tier in die Obhut eines Nachbarn. Die Stadt Kitzingen als zuständige Behörde prüft num, wie sie mit dem Huhn weiter umgeht. Da herrenlose Tiere als Fundsachen gelten, würde das Huhn üblicherweise sechs Monate aufbewahrt und im Anschluss versteigert.
Der zuständige Beamte der Stadt bezweifelte aber, dass dieses Vorgehen bei einem lebenden Tier genauso angewandt werden kann. Es sei ein besonderer Fall: Ich hatte noch kein Huhn, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.