Technik Kostenlose Programmpakete für den PC
Für das Schreiben von Briefen oder Erstellen von Tabellen gibt es zahlreiche kostenlose Alternativen, die einfach zu bedienen sind.
Berlin (dpa) l Texte und Tabellen: Seit den Urzeiten der Heimcomputer gehören sie zu den Kernaufgaben des eigenen PCs. Daran hat sich über die Jahre nicht viel geändert. Auch heute ist auf vielen Rechnern noch irgendeine Form von Office-Software installiert, inzwischen ergänzt um Präsentationen und weitere Funktionen.
Allmächtiger Platzhirsch dabei ist Microsofts Paket aus Word, Excel, Powerpoint und weiteren Anwendungen. Seit ein paar Jahren verkauft das Unternehmen den Klassiker unter dem Namen Office 365 und in einem Abo-Modell: Kunden kaufen das Programmpaket nicht mehr einmal, stattdessen zahlen sie mindestens 69 Euro pro Jahr.
Vorteile hat das neue Modell erst einmal für den Verkäufer: „Aus Anbietersicht ist ein Abonnement-Modell für Software attraktiv, weil sich hierdurch regelmäßige Einnahmen generieren lassen, mit denen besser kalkuliert und geplant werden kann“, sagt Frank Termer, Bereichsleiter Software beim Branchenverband Bitkom. Unter Umständen hat der Nutzer aber auch etwas davon – etwa, weil Updates für neue Funktionen oder zum Schließen von Sicherheitslücken mit dem Abo garantiert sind.
Office 365 positioniert sich als Rundum-Sorglos-Paket: Viel bezahlen, alles haben. „Die Frage ist nur, ob das für normale Nutzer sinnvoll ist“, sagt Panagiotis Kolokythas, Redakteur von „PC Welt“. Wer nur ab und zu mal einen Brief schreiben oder das Haushaltskonto in Excel verwalten will, braucht so viele Funktionen nicht. Solchen Nutzern empfiehlt Kolokythas eher die kostenlosen Alternativen LibreOffice und OpenOffice. Die beiden Programmpakete haben eine gemeinsame Vergangenheit, werden heute aber von verschiedenen Teams weiterentwickelt. „LibreOffice ist immer etwas aktueller und bekommt relativ häufig neue Funktionen“, sagt Kolokythas. OpenOffice werde seltener aktualisiert, sei dadurch aber manchmal auch etwas stabiler.
Gemein ist beiden Paketen, dass sie von der Textverarbeitung über die Tabellenkalkulation bis zum Powerpoint-Pendant alle Grundfunktionen mitbringen und neben Windows auch für den Mac und Linux verfügbar sind. Apps und Cloud-Funktionen gibt es allerdings höchstens für Bastler, die sich zum Beispiel einen eigenen Online-Datenspeicher einrichten wollen.
Auch als App für Android gibt es dagegen SoftMaker Office (rund 70 Euro) und dessen Gratis-Ableger FreeOffice, mit guten Testergebnissen. Und wer Wert darauf legt, seine Dokumente an jedem Gerät abrufen zu können, wird vielleicht mit Google Drive und den eingebauten Office-Apps für PC, Smartphone und Tablet glücklich: Dort stehen die Cloud-Funktionen im Mittelpunkt.
Inzwischen werden diese Apps teilweise sogar professionell eingesetzt. Gratis sind die Web-Anwendungen auch. Allerdings müssen Nutzer damit leben, dass alle ihre Dokumente auf Google-Servern liegen und durchleuchtet werden.
Eine Alternative dazu ist Microsofts Office Online, das sich in Kombination mit OneDrive auch ohne kostenpflichtiges Abo nutzen lässt. Und für Mac-Nutzer gibt es noch Apples hauseigene Office-Programme Pages, Numbers und Keynote. „So lange Sie nur in der Apple-Welt sind, ist das eigentlich das gleiche“, sagt Panagiotis Kolokythas. Probleme gibt es mit der Apple-Software aber, wenn man damit erstellte Dokumente zum Beispiel am Windows-PC oder anderswo nutzen will. Auch Apple hat mit iWork zwar eine eigene Cloud-Variante, „Funktionsumfang und Bedienbarkeit sind da aber sehr abgespeckt und für Windows-Nutzer auch ungewohnt“, sagt Kolokythas.
Bei anderen Office-Alternativen ist das Öffnen und Bearbeiten von Dokumenten der Konkurrenz dagegen kaum noch ein Problem. Schwierigkeiten kann es höchstens bei Details wie markierten Änderungen und Kommentaren in Dokumenten oder beim Konvertieren hochkomplexer Excel-Tabellen geben. Ansonsten steht dem Wechsel vom Abo in die Cloud und zurück aber kaum etwas im Weg.