Von Varanasi bis Dibrugarh „Längste Flusskreuzfahrt der Welt“ in Indien gestartet
51 Tage auf dem Ganges: In Indien brach ein Luxuskreuzfahrtschiff zu seiner Jungfernfahrt auf. Mit 3200 Kilometern dürfte die Route zu den längsten der Welt zählen.
Varanasi - Indiens Premierminister Narendra Modi hat per Videokonferenz den Startschuss für die Jungfernfahrt einer neuen Luxuskreuzfahrt auf dem Ganges gegeben. Das Schiff „MV Ganga Vilas“ startete nun in der für Hindus heiligen Stadt Varanasi im nordindischen Bundesstaat Uttar Pradesh.
In 51 Tagen soll es durch verschiedene indische Regionen und das Nachbarland Bangladesch gehen, Zielhafen ist das von Teeplantagen umgebene Dibrugarh im Osten des Landes. Angesichts der 3200 Kilometer langen Reise auf dem Ganges sprach Modi von der „weltweit längsten Flusskreuzfahrt“.
Mit dieser neuen Luxuslinie, die von einer indischen Reederei betrieben wird und nun regelmäßig fahren soll, will die indische Regierung die Reiseindustrie und speziell den Schifffahrtstourismus ankurbeln. Sie werde neue Jobmöglichkeiten schaffen und zugleich Reisenden auf dem heiligen Ganges Indiens Kultur, historisches Erbe und Spiritualität darbieten, sagte Modi.
Als erste Gäste gingen 32 Touristen aus der Schweiz an Bord. Das Schiff mit drei Decks hat Platz für 36 Passagiere. Das Reisevergnügen ist nicht billig - der Tag auf dem Luxusliner kostet umgerechnet zwischen 280 und 566 Euro pro Person. Angelegt wird unter anderem in Patna, Kolkata und der bangladeschischen Hauptstadt Dhaka. Ausflüge zu Welterbestätten, Nationalparks und anderen touristisch interessanten Orten gehören mit zum Programm.
Das seit mehr als 3000 Jahren ununterbrochen bewohnte Varanasi ist eine der heiligsten Stätten für Hindus. Millionen pilgern jedes Jahr dorthin, um ein Bad im Ganges zu nehmen: Sie glauben, dass dies ihre Sünden wegwaschen wird. Der Ganges und seine Nebenflüsse bilden ein riesiges Flusssystem, das Wasser für Landwirtschaft, Industrie und Haushalte liefert. Der Fluss wird von Hindus als Muttergöttin verehrt. Doch fließen trotz jahrelanger Bemühungen, den Ganges zu schützen, täglich Millionen Liter ungeklärte Abwässer in ihn hinein.