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Die Stiftung Warentest probierte Wäschetrockner aus LG hat eine Schraube locker

29.09.2012, 01:16

Berlin/Magdeburg (rgm) l Alltag in kleinen Wohnungen: prall gefüllte Wäscheständer vor der Heizung und vollgehängte Leinen über der Badewanne. Das sieht nicht schön aus und fördert Schimmel in der Wohnung. Für solche Fälle bietet sich ein Waschtrockner an. Die Kombination aus Waschmaschine und Trockner braucht nur den Platz eines Geräts, kann aber waschen und trocknen - entweder separat oder nonstop.

Nur etwa 65 000 Kunden haben sich im vergangenen Jahr für einen Wäschetrockner entschieden. Die Fangemeinde ist klein. Folglich bieten die Hersteller nur wenige Duos an. Die Stiftung Warentest hat jetzt sechs Modelle getestet und zwar nach den gleichen Kriterien wie Sologeräte. Das Resultat fällt überraschend positiv aus. Vier Waschtrockner überzeugen mit guter Qualität: Bosch WVH28540 für rund 1110 Euro, das baugleiche Siemens-Modell für 1120 Euro, Miele WT 2780 WPM für teure 1680 Euro und ein 700 Euro billiges Zanker-Gerät, das mittlerweile nicht mehr lieferbar ist. Günstig ist der befriedigende AEG Lavamat Turbo L16850A3. Er kostet nur 825 Euro, wäscht und trocknet auch gut. Aber er verbraucht beim Trocknen und Waschtrocknen mehr Strom und Wasser als die anderen.

Fast alle Kombigeräte funktionieren so gut wie Solisten. Einige Schwächen zeigten sich beim durchgängigen Waschtrocknen. Aus der Trommel von Miele kommt die saubere Bügelwäsche ab und zu trockener als bügelfeucht heraus.

Rumgezicke im Dauertest

Feuchter bleibt sie hingegen im LG-Gerät. Das zickte zudem im Dauertest. Bei zwei von drei geprüften Maschinen gingen Schraubenhalterungen kaputt. Das bedeutete das Aus und nur ein Ausreichend im Endurteil.

Überhaupt strapaziert LG F1480YD die Geduld des Benutzers. Bis die volle Trommel mit sechs Kilo in einem Rutsch gewaschen und schrankfertig getrocknet ist, vergehen etwa sechseinhalb Stunden. Länger als beim separaten Waschen und Trocknen dauert das nicht. Aber in Einzelgeräten kann Wasch- und Trockenwäsche parallel rotieren. Die anderen Modelle waschtrocknen schneller, aber weniger: höchstens drei bis fünf Kilogramm. Für die Duoprogramme darf immer nur so viel in die Trommel, wie getrocknet werden kann. Wird nur gewaschen, fassen die Kombis hingegen so viel Wäsche wie normale Waschmaschinen.

Und wie sparsam sind Trockner? Beim Waschen verbrauchen sie nur geringfügig mehr Strom und Wasser als eine separate Waschmaschine. Auch Trocknen verschlingt kaum mehr Strom als ein vergleichbarer Kondensations-trockner ohne Wärmepumpe. Anders beim Wasser. Die Modelle von Miele, Zanker, AEG und LG kühlen damit und spülen die Flusen in den Abfluss. LG zapft üppige 121 Liter aus dem Hahn, AEG immerhin knapp 100 Liter. Die Bosch- und Siemens-Waschtrockner kühlen mit Luft. Das macht sich bei ihren vergleichsweise geringen Wasserkosten bemerkbar.

Weitere Informationen: Zeitschrift test 10/2012 und www.test.de/waschmaschinen