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Bestattungsunternehmen können sich zertifizieren lassen / Nachweis fachlicher und persönlicher Eignung Markenzeichen soll Qualität garantieren

27.10.2011, 04:23

"Am Ende der Reise gut ankommen" ist das Motto der bundesweiten Großflächenaktion zu Markenzeichen der Bestatter. Was dahinter steckt, fragte Cordula Bischoff den Geschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Bestatter e.V. Dr. Rolf Lichtner.

Volksstimme: Was soll mit dieser Aktion konkret erreicht werden?[

Dr. Rolf Lichtner: Mit der Bewerbung des Markenzeichens in Printmedien und auf Plakaten an ausgewählten Standorten wird auf die Bestattungsunternehmen hingewiesen, die persönliche, fachliche und betriebliche Kriterien erfüllen und die Einhaltung der anspruchsvollen ethischen Standards des Bundesverbandes Deutscher Bestatter garantieren. Bundesweit dürfen etwa 1000 Betriebe das Markenzeichen führen.

"Eine transparente Preisgestaltung und Preisauszeichnung gehören dazu."

Volksstimme: Was heißt Zertifizierung konkret?

Lichtner: Voraussetzung für die Führung des Markenzeichens ist, dass Bestattungsunternehmen an der Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2008 durch den TÜV Rheinland und die LGA Bayern teilnehmen. Die Teilnahme beinhaltet die umfassende Einhaltung bestimmter Betriebsabläufe und deren Dokumentation, den Nachweis fachlicher Eignung und die Einhaltung persönlicher Voraussetzungen bei Betriebsinhaber und Mitarbeitern sowie eine Betriebsausstattung, die den Anforderungen eines zeitgemäßen Bestattungsunternehmens genügt.

Volksstimme: Welche Qualitätsmerkmale muss ein Bestattungsunternehmen vorweisen, um die Zertifizierung zu bekommen?

Lichtner: Persönliche, fachliche und betriebliche Voraussetzungen sind Gegenstand der Zertifizierung. Dazu zählen beispielsweise Nachweise des lauteren Geschäftsgebahrens, eine transparente Preisgestaltung und Preisauszeichnung, eine ausreichende fachliche Ausbildung als Bestattungsfachkraft, geprüfter Bestatter oder Bestattermeister, der Schulungsnachweis über Fortbildung oder Ausbildung der Mitarbeiter, das Vorhandensein angemessener Räumlichkeiten für die Beratung Angehöriger und die Aufbewahrung und hygienische Versorgung Verstorbener, die nachvollziehbare Dokumentation von Betriebsabläufen bis hin zur Feststellung der Zufriedenheit der Auftraggeber sowie der Nachweis des ordnungsgemäßen Umgangs mit Geldern von Kunden bei Bestattungsaufträgen und Bestattungsvorsorge. Damit erfasst das Markenzeichen alle Bereiche im Bestattungsinstitut und grenzt sich im Umfang erheblich von anderen angeblichen Gütezeichen ab.

Volksstimme: Wie genau und wie lange wird das jeweilige Unternehmen geprüft?

Lichtner: Die Bestattungsunternehmen werden anhand einer umfangreichen Checkliste eingehend überprüft. Die Überprüfung nimmt in der Regel einen Tag in Anspruch und wird von einem oder zwei erfahrenen Auditoren, die Erfahrung als Bestatter nachgewiesen haben, durchgeführt.

"Eine regelmäßige Überprüfung des Zertifikats ist sichergestellt."

Volksstimme: Gilt die Zertifizierung auf Ewig oder muss sie ständig erneuert werden?

Lichtner: Die Zertifizierung wird im Abstand von vier bis fünf Jahren durchgeführt, so dass eine regelmäßige Überprüfung sicherstellt, dass der einmal nachgewiesene Standard auch eingehalten wird.

Volksstimme: Woran erkennt der Kunde einen seriösen Bestatter?

Lichtner: Er erkennt ihn am Markenzeichen, das mit der Plakataktion beworben wird und dem Zertifizierungszeichen des TÜV.

Volksstimme: Die Unternehmen, die keine Zertifizierung vorweisen können, sind die schlechter als zertifizierte?

Lichtner: Ein Bestattungsunternehmen ohne Zertifizierung ist nicht zwangsläufig schlechter als ein Bestattungsunternehmen mit Zertifizierung.

Allerdings ist für die Angehörigen, die einen qualifizierten Bestatter suchen, das Bestattungsunternehmen mit dem Markenzeichen die erste Wahl, weil damit die Einhaltung von Qualität gewährleistet ist.