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Umweltschutz Magdeburger Wissenschaftler verrät: Vier Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag

Jeder Mensch beeinflusst die Welt, in der wir leben. Um Ressourcen zu schonen und das Leben nachhaltiger zu gestalten, reichen schon kleine Veränderungen im Alltag. Der Magdeburger Wissenschaftler Dr. Jakob Schweizer verrät seine Tipps.

Von Katja Jalunina 23.01.2023, 18:00
Das Fahrrad ist das umweltfreundlichste Verkehrsmittel: Immer mehr Menschen lassen das Auto stehen und nutzen das Fahrrad als Hauptverkehrsmittel. Foto: Daniel Bockwoldt
Das Fahrrad ist das umweltfreundlichste Verkehrsmittel: Immer mehr Menschen lassen das Auto stehen und nutzen das Fahrrad als Hauptverkehrsmittel. Foto: Daniel Bockwoldt /dpa

Magdeburg - Klimawandel, Luftverschmutzung, Welthunger und Wasserknappheit gehören zu den globalen Problemen der Zeit. Dabei sind im Alltag keine drastischen Veränderungen notwendig, um die Umwelt zu schützen. Selbst mit kleinen Schritten kann viel bewegt werden. 

Nachhaltigkeit im Alltag: Wissenschaftler gibt Tipps

Mehr Nachhaltigkeit im Alltag bedeutet gleichzeitig eine bessere ökologische Zukunft. Der Wissenschaftler Dr. Jakob Schweizer vom Max-Planck-Institut in Magdeburg forscht unter anderem zur Nachhaltigkeit. Auch er versucht, nachhaltige Prinzipien in seinen Alltag so gut es geht zu integrieren. "So gut es geht heißt nicht, dass ich perfekt sein muss, sondern ich überlege mir, was für mich möglich ist."

Vier Tipps für mehr Nachhaltigkeit im Alltag:

1. Konsum von Fleisch, Käse und weiteren Milchprodukten überdenken 

Weniger tierische Produkte essen: Das heißt nicht, dass man komplett auf die Produkte verzichten muss, man sollte sich jedoch über seinen Konsum von Fleisch, Käse und allen weiteren Milchprodukten im Klaren sein.

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Laut Schweizer solle man seiner Lust nicht komplett entsagen, sondern versuchen, den Konsum einzuschränken. "Ich denke sowieso, dass man mit pragmatischer Einschränkung mehr Leute erreichen kann als mit einem Komplettverzicht." Leidenschaftliche Fleischesser seien mit der Aufforderung zum kompletten Fleischverzicht nur abgeschreckt, ließen sich aber vielleicht eher darauf ein, seltener und dafür genussvoller Fleisch zu verzehren, erklärt Schweizer.

2. Leitungswasser anstatt Wasser aus Plastikflaschen trinken

Wer Leitungswasser trinkt, spart sich lästiges Kistenschleppen, Verpackungen, Transportwege und Geld. Damit vermeidet man nicht nur den Plastikmüll, sondern spart auch die Energie, die für die Herstellung des Plastiks benötigt wird.

"Unser Leitungswasser in Deutschland hat eine sehr gute Qualität - trinken Sie das, sparen Sie sich das Geld und die Schlepperei", so Schweizer. An alle, die lieber Sprudelwasser trinken, gibt der Experte einen Tipp: "Kaufen sich einen einfachen Sprudler, am besten aber ohne LEDs".

3. Nachhaltig (ein-) kaufen

In Supermärkten gibt es immer noch viele überflüssige Plastikverpackungen wie beispielsweise Plastiktüten, die durch nachhaltigere Stofftaschen ersetzen werden könnten.

Außerdem könnten viele Einkaufswege reduziert werden. Schweizer: "Insgesamt versuche ich meinen Konsum einzuschränken, das heißt so wenig wie möglich zu kaufen, so wenig wie möglich neu zu kaufen und so nachhaltig wie möglich zu kaufen." Wenig zu kaufen sei gut für den Geldbeutel, gebraucht kaufen auch, erklärt der Wissenschaftler.

Man könne sich schon beim Einkauf neuer Gegenstände oder elektronische Geräte die Frage stellen: Lassen sich die Bestandteile leicht recyceln, wenn der Gegenstand nicht mehr zu gebrauchen ist?

4. Mobilität wichtig für Nachhaltigkeit im Alltag

Das Thema Mobilität ist auch wichtig für die Nachhaltigkeit im Alltag. Je nachdem, welches Ziel erreicht werden soll, kann man auf nachhaltige Konzepte der Mobilität zurückgreifen. "Wenn ich einen Ort in Europa mit dem Zug innerhalb von 12 Stunden erreichen kann, fahre ich mit dem Zug", erklärt Schweizer. "Ansonsten nutze ich viel den öffentlichen Nahverkehr, noch häufiger fahre ich Fahrrad."

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Schweizer: "Natürlich sollte jeder nach seinen Möglichkeiten das eigene Leben und Konsumverhalten nachhaltig gestalten". Dies sei aber nur möglich, wenn die Gesellschaft und unser Wirtschaftssystem dies möglich machen. Daher brauche man Regeln und Gesetzgebung, die ein nachhaltiges Konsumverhalten fördern.