1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Ombudsleute gründen einen Verein

Leser-Obmann Ombudsleute gründen einen Verein

Auch andere Zeitungen haben einen Leser-Obmann. Diese Ombudsleute gründeten jetzt einen Verein.

Von Peter Wendt 27.11.2017, 00:01

Die Ombudsleute der Zeitungen, unter ihnen der Leser-Obmann der Volksstimme, wollen ihre Kräfte in einem Verein bündeln. Dessen Anliegen besteht zuvörderst in der Stärkung der Presse- und Meinungsfreiheit im Sinne von Artikel 5 des Grundgesetzes und der Förderung von freiwilliger Selbstkontrolle, Qualität, Transparenz und Fairness in der Berichterstattung.

Dieser richtungweisende Beschluss wurde jetzt auf dem Herbsttreffen der Vereinigung der Medien-Ombudsleute (VDMO) in München gefasst, dessen Gastgeber der Leserredakteur der „Süddeutschen Zeitung“ (SZ), Tom Soyer, war.

Gründungsort und Sitz des neuen Vereins wird indes Würzburg sein und das aus gutem Grund: Vom Leseranwalt der „Main-Post“, Anton Sahlender, war die Initiative zum Erfahrungsaustausch der Medien-Ombudsleute in Form des eher losen Zusammenschlusses in der VDMO ausgegangen – in einem zunächst überschaubaren Personenkreis, der hernach stetig angewachsen ist.

Bestärkt in dem Vorsatz, die Arbeit der Medien-Ombudsleute weiter zu entwickeln und zu qualifizieren, wurden die Teilnehmer nun vom Mitglied der Chefredaktion und Ressortleiter Innenpolitik der SZ, Heribert Prantl. „Was Sie machen, ist Zeitungszukunftspolitik“, sagte er und begründete dies mit der entscheidenden Bedeutung des Dialogs mit den Lesern. Die Kommunikation zwischen Redaktionen und Lesern sei durch die sozialen Medien „ungeheuer schnell“ geworden, wobei die Schnelligkeit allerdings auch eine gewisse „Grobheit der Kommunikation“ bewirkt habe. Ombudsleute könnten „die Diskussion moderieren, sie befruchten und auf eine vernünftige Ebene heben – zu aller Nutzen“, so Prantl.

Ganz in diesem Sinne wird die Satzung des zu gründenden Vereins als dessen Aufgabe die Förderung des Dialogs zwischen Redaktionen, Lesern beziehungsweise Nutzern festschreiben. Auch soll der Verein die Ombudsleute von Zeitungen bei der Schlichtung von möglichen Konflikten zwischen Journalisten und Lesern/Nutzern unterstützen.

Schlussendlich will der Verein der Ombudsleute zu einer hörbaren Stimme im Konzert der Medieninstitutionen und -organisationen werden.