Winter-Abenteuer in Tiriol Skiurlaub wie 007
Auf den Spuren von James Bond im Ötztal

Sölden - Sein Name ist Tal, Ötztal. Rund um Sölden ist Bond-Land. James-Bond-Land - und es hat die Lizenz zum Skiparadies.
Der Geheimagent im Auftrag Ihrer Majestät jagte hier perfide Schurken durch die tief verschneite Landschaft. Mit Motorrad, Geländewagen und Flugzeug oder einfach per Ski. Aber immer spektakulär.
James Bond, im wahren Leben Daniel Craig (53), hat hier an jeder Ecke Spuren hinterlassen. Darauf ist man stolz. Im Ötztal.
Ganz schön abgefahren
Der feine Pulverschnee stiebt unter den Ski-Kanten, die morgendliche Wintersonne lässt die winzigen Eiskristalle an der klaren Luft in allen Farben leuchten. Mit Karacho geht es über den Rettenbachgletscher. Zum benachbarten Tiefenbachgletscher führt die Piste - spektakulär - durch einen 1,7 km langen Verbindungstunnel.
Selbst die Nicht-Skifahrer unter den Bond-Fans kennen den Tunnel natürlich längst. In “Spectre” spielte sich hier eine wilde Verfolgungsszene ab.
Großes Kino: Das Skigebiet von Sölden umfasst 144 Pistenkilometer und gleich drei Dreitausender-Skiberge, verfügt über 31 Liftanlagen.
Der Tagespass für Erwachsene kostet ab 56,50 Euro, die 6-Tage-Version (gilt auch für die anderen Ötztal-Skigebiete sowie James Bond-Erlebniswelt 007 Elements) ab 314 Euro p.P. Wer online bucht und auf weniger frequentierte Tage ausweicht, kann bis zu 20 Prozent sparen. (soelden.com)
An dieser Stelle noch ein kleines Skifahrer-Geheimnis: Der James Bond, der in Spectre über den Schnee brettert, war nicht ganz echt, also ein Stunt-Double. Der richtige 007, Daniel Craig, durfte aus Versicherungsgründen wegen der Verletzungsgefahr nämlich gar nicht erst auf die Bretter steigen. Aber nicht weitersagen.
Geheimagenten-Luxus
2015 war das Tal beinahe fünf Monate von der gut 500-köpfigen Filmcrew belagert. Für Dreharbeiten sperrte Bergbahn-Chef Jack Falkner (64) auch schon mal spontan kurzzeitig einen Lift oder eine Piste, sogar die Gletscherstraße zum Rettenbachferner. Nicht ganz uneigennützig, wie sich im Nachhinein herausstellte. “Als Gegenleistung ließ Hollywood ein paar Requisiten da”, sagt Jack augenzwinkernd. Und die Lizenz zum Zeigen. Dazu gleich.
Daniel Craig selbst war nur neun Tage am Set. Wenn er nicht vor der Kamera stand, ging er mit Ehefrau Heather im Schnee spazieren - oder ließ es sich in der Gipfelsuite im vierten Stock des Fünfsterne-Hotels Bergland gut gehen. Heute heißt die Suite, kein Wunder, Bond-Suite. 212 Quadratmeter, drei Schlafzimmer, drei Bäder, offener Kamin. Kann man mieten, Panoramablick inklusive. Halbpension ab stolzen 1660 Euro pro Nacht. Wer nicht mit einem 007-Gehalt gesegnet ist, wird auch die komfortable Juniorsuite (ab 179 Euro pro Nacht) ziemlich gut finden. (bergland-soelden.at)
Action am Bau

Der schräge, flache Betonquader ist auf 3048 Metern Höhe fest mit dem grauen Fels vertackert. In seinem Innern findet sich tief unter Schnee und Eis ein ganzes James-Bond -Universum. Auch die Requisiten, die die Filmcrew dagelassen hat.
Eintritt ins 007 Elements, so heißt die ziemlich abgefahrene Devotionaliensammlung. Es ist, als würde man zu Fuß mitten durch einen Action-Thriller wandern. Zuerst durch das Innere eines Pistolenlaufes. Der lange, schmale Eingangsflur heißt nicht nur Barrel of the gun, sondern fühlt sich beim Durchgehen auch in etwa so an. Dramatischer Film-Sound, jede Menge Bond-Szenen auf riesigen Monitoren. Film-Autos, Film-Kulissen, Film-Klamotten. Auch der Schneeanzug des Bösewichts Safin aus dem brandaktuellen Bond-Streifen “No time to die”.
Das Elements musste 2017 zumindest im Rohbau noch vor dem großen Wintereinbruch fertig werden. Zeit war mehr als knapp - also wurden die noch fehlenden 150 Kubikmeter Beton für die Gebäudedecke per Hubschrauber angeliefert. Der Heli flog bei minus 20 Grad 800 Mal am Stück - Mega-Action am Bau.
Der Eintritt ins Bond-Universum kostet 22 Euro (mit Gondelfahrt 54 Euro). soelden.com
Essen wie 007
An der Bergstation der Gaislachkoglbahn steht auf 3048 Metern ein futuristischer Glas-Kubus in der bizarren Gipfel-Landschaft. Das Gebäude erinnert nicht zufällig an einen riesigen Eiswürfel. Im Film “Spectre” residiert im unterkühlten Ambiente das Böse. Es ist die Klinik des Bond-Gegenspielers Ernst Stavro Blofeld, der von hier aus die Weltherrschaft an sich reißen will.
Ob Hollywood-Star Christoph Waltz (65), der den Film-Fiesling beeindruckend verkörperte, nach den “Spectre”-Dreharbeiten noch einmal hier oben war, ist nicht überliefert. Es hätte sich ganz sicher gelohnt.
Im wahren Leben heißt der Glas-Kubus IceQ. Bergrestaurant zweipunktnull mit zwei Gault-Millau-Hauben, sensationellem Ausblick auf 250 Dreitausender-Gipfel. Wer das Summit-Dinner (140 Euro) bucht, bekommt ein Fünfsterne-Menü inklusive An- und Abreise per Seilbahn. (iceq.at)
Noch exklusiver: Anreise per Hubschrauber mit Überflug aller Bond-Drehorte im Ötztal. Kostet ab 324 Euro pro Person. (central-soelden.at)
A propos Dinner: Daniel Craig übrigens soll, noch ein Geheimnis, damals häufiger im Ortskern von Sölden gesehen worden sein. Am Würstelstand. Aber das nur nebenbei.
Sicher abenteuerlich
Da gibt es nicht mal für Geheimagenten eine Ausnahme: Corona-Sicherheitsmaßnahmen gelten auch im James-Bond-Land. Im gesamten Skigebiet Sölden, in Restaurants und Hotels gilt aktuell die 2G-Regel. In Bussen und Liften herrscht FFP2-Maskenpflicht.