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11,3 Millionen Suche nach dem Lotto-König von Reutlingen geht weiter

Im Lotto gewonnen und dann das Geld nicht abholen? Passiert immer wieder. Bei hohen Gewinnen ist das allerdings eher die Ausnahme. In Süddeutschland aber warten seit April 2017 genau 11,3 Millionen Euro auf den Besitzer.

14.01.2019, 15:10

Stuttgart (dpa) - Lotto-Millionär weiter gesucht: Auch nach 21 Monaten habe sich ein Lottokönig aus dem Raum Reutlingen noch nicht gemeldet, teilte eine Sprecherin der Staatlichen Toto-Lotto GmbH in Stuttgart mit.

Auf ihn warten weiterhin 11,3 Millionen Euro. Es komme nicht allzu oft vor, dass vor allem große Gewinne nicht abgeholt würden.

Über die Gründe für das Nichtmelden lasse sich munter spekulieren. "Vermutlich wurde die Spielquittung weggeworfen, mit der Jeans in der Waschmaschine mitgewaschen oder sie schlummert in irgendeiner Schublade vor sich hin", sagte die Sprecherin. Der Mehrfachmillionär aus dem Raum Reutlingen, der bei der Ziehung am 1. April 2017 gezogen wurde, hat noch bis Ende 2020 Zeit, sich zu melden. Dann fließt der Gewinn in einen Topf für Sonderverlosungen.

Dass Gewinne nicht abgeholt werden, passiert immer mal wieder. "Aber dann eher bei kleineren Beträgen", wie Bodo Kemper von Westlotto in Münster berichtet. Bei hohen Summen sei das eher die Ausnahme. 2004 sorgte ein Lottospieler im Ruhrgebiet für Schlagzeilen. Ein Dortmunder hatte sich erst kurz vor der damals noch gültigen 13-Wochen-Frist bei Westlotto gemeldet.

Der kaufmännische Angestellte wollte sich alles erst in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Bei den Gewinnbetreuern hatte der Mann damals mit seiner "äußerst coolen" Art für Verwunderung gesorgt. Der finanziell unabhängige Gewinner hatte lange nachgedacht, ob er seinen Gewinn von 9,1 Millionen Euro überhaupt einlöst. Motiv: Angst vor plötzlichem Reichtum und den Folgen. Dann sei ihm klar geworden, dass er als Multi-Millionär anderen Menschen Gutes tun könne. Er gründete eine Stiftung für soziale Zwecke und spendete den kompletten Lottogewinn.

Anfang 2006 suchte Lotto Hessen mit Aushängen in allen Verkaufsstellen nach einem Gewinner von 7,4 Millionen Euro. Kurz vor Ablauf der Frist meldete sich eine alleinerziehende Mutter. Eigentlich wollte sie vor der Arbeit nur noch kurz einen neuen Lottoschein abgeben - und war auf die Suchplakate gestoßen.

2013 verfielen 2,1 Millionen Euro in der Glücksspirale. Der Gewinner aus dem Raum Düsseldorf meldete sich nicht. Westlotto vermutete damals, dass der Gewinner eventuell ein Messebesucher war und aus dem Ausland kam.

Bis Anfang 2016 galt für Lottogewinner eine Frist von 13 Wochen, in der sie ihr Geld abholen mussten. Seitdem ist die gesetzliche Verjährungsfrist von drei Jahren bindend.