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Digitale Spielemesse 2025 Gamescom-Highlights: Von Star Trek bis Dungeons & Dragons

Die Messehallen in Köln sind wieder vollgestopft mit neuen Games. Von den großen Blockbustern bis hin zu kleinen Indies ist quasi alles dabei. Diese Games können sich Fans genauer anschauen.

Von Benedikt Wenck, dpa 22.08.2025, 15:23
Noch bis zum Sonntag (24. August) findet in Köln die größte Videospielmesse der Welt statt - die Gamescom.
Noch bis zum Sonntag (24. August) findet in Köln die größte Videospielmesse der Welt statt - die Gamescom. Nico Tapia/dpa-tmn

Köln - In Köln läuft noch bis zum Sonntag (24. August) die größte Videospielmesse der Welt - die Gamescom. Den Hunderttausenden Besucherinnen und Besuchern werden die Highlights des kommenden Jahres gezeigt. Hier eine Auswahl:

„Keeper“ (Microsoft Xbox)

Es ist vielleicht das ungewöhnlichste Protagonisten-Duo, das es auf der Gamescom zu sehen gab - zumindest hinter verschlossenen Türen: In „Keeper“ vom Studio Double Fine steuern die Spielenden einen zum Leben erweckten Leuchtturm und seinen grünen Vogel-Freund.

Studiochef Tim Schafer erzählt bei der Präsentation, dass das Spiel durch die Pandemie und Spaziergänge in der Natur inspiriert sei. Die beiden Protagonisten treffen deshalb auch auf keine Menschen, nur auf andere, seltsame, lebendige Gegenstände. Das Spiel kommt ohne Dialoge aus und besticht vor allem durch seine dichte, eigenartige, wunderschöne Atmosphäre. Es soll am 17. Oktober erscheinen für Windows und Xbox Series X/S. Ein Preis ist noch nicht bekannt.

„Star Trek Voyager: Across The Unknown“ (Daedelic)

Was, wenn man die Geschichte von „Star Trek Voyager“ neu schreiben könnte? Die 1990er-Jahre-Serie um Captain Kathryn Janeway und ihre Crew von Studio GameXcite kommt hier als strategisches Story-Spiel daher. Spielende können ihre eigenen Entscheidungen treffen, wie die Reise des verirrten Raumschiffs verläuft. So bauen sie das Schiff mit Räumen aus, um Zugang zu neuen Funktionen oder Fähigkeiten zu bekommen.

Auf Planeten in den prozedural generierten Sonnensystemen sammeln sie Rohstoffe oder erledigen Quests. Dabei kann es auch passieren, dass sich Crewmitglieder verletzten oder sogar sterben - auch bekannte Gesichter und nicht nur namenlose Teammitglieder in roten Hemden. Die Formel erinnert etwas an „XCOM: Enemy Unknown“ - nur dass die Kämpfe Star-Trek-typisch im Weltall zwischen den Schiffen stattfinden. 

Das Game kommt auf Playstation 5, Xbox Series X/S und PC. Preis und Release-Datum gibt es noch nicht.

„Borderlands 4“ (2K)

„Less borders, more lands“ - in etwa: „weniger Grenzen, mehr Land“, das ist der Satz, der hinter der Design-Philosophie des kommenden „Borderlands 4“ von Gearbox Software steht. Spielende kommen hier in eine nahtlose, neue Welt. Dort gibt es nicht nur klassische Missionen, sondern auch kleinere Nebenquests und zeitlich begrenzte Events. Viel getan hat sich vor allem bei der Bewegung: Die Charaktere sind jetzt quasi Parcours-Profis mit Doppelsprüngen und einem Greifhaken, was viel Freiheit gibt. 

Was jedoch bei Borderlands natürlich im Zentrum steht: Ballern und Looten. Hier verspricht Gearbox mehr Waffen und eine genauere Personalisierung. Und das fühlt sich auf der Gamescom-Demo dann schon sehr nach dem an, was die Reihe so erfolgreich gemacht hat. 

„Borderlands 4“ kommt am 12. September für aktuelle Konsolen und PC. Die Preise starten ab rund 70 Euro.

„Pokémon Legenden Z-A“ (The Pokémon Company)

Die „Legenden“-Reihe sind die Spiele, in denen die Pokémon Company Dinge ausprobiert. Und im kommenden „Pokémon Legenden Z-A“ steht vor allem eine Änderung im Vordergrund: Der Kampf läuft nicht mehr rundenbasiert, sondern in Echtzeit. Wer auf einen gegnerischen Trainer oder eine Trainerin trifft, schickt eins seiner Taschenmonster in den Kampf. Als Trainer visiert man das gegnerische Pokémon an - und gibt seinem eigenen Befehle.

Die Angriffe sind dabei auf den vier rechten Tasten des Controllers, und laden sich über eine Cooldown-Zeit wieder auf. Allerdings müssen auch die Spielenden darauf achtgeben, sich nicht von den gegnerischen Attacken treffen zu lassen. Wer zu viele Hits einsteckt, geht selbst K.o.

Angesiedelt ist das Spiel in einer großen Stadt, in der nachts Kampfzonen öffnen. Wer genug Kämpfe gewinnt, arbeitet sich im Ränkesystem nach oben - von Z bis A. Das Game macht in zwei zehnminütigen Testrunden auf der Gamescom einen guten Eindruck. Insbesondere nach den als eher lieblos kritisierten letzten Ausgaben der extrem erfolgreichen Spielereihe.

Das Game erscheint am 16. Oktober für Nintendo Switch und Nintendo Switch 2 und kostet rund 60 Euro.

„Anno 117: Pax Romana“ (Ubisoft)

Nach dem sehr erfolgreichen „Anno 1800“ geht es für die Aufbau-Spielereihe als Nächstes in die Hoch-Zeit des römischen Imperiums. Die wohl revolutionärste Änderung für den neuen Teil: Straßen können nun auch diagonal gebaut werden. Was vielleicht klingt, wie ein Scherz ist im Test tatsächlich zumindest schön: Die Städte auf den Anno-typischen Inseln sehen so direkt natürlicher und organischer aus, Spielende bekommen mehr Freiheit.

Neben dem Setting und den dementsprechend anderen Warenketten und Gebieten gibt es diverse Änderungen im Detail. Der Fokus lag beim Anspielen auf der Gamescom auf der Region und Bevölkerung, die an den Kelten orientiert sind. Spielende können in dieser Region siedeln, müssen dann jedoch Entscheidungen treffen, wie sie mit den Menschen dort umgehen: Sollen sie ihre Kultur und Bräuche weiter betreiben oder romanisiert werden? Beides wirkt sich auf weitere Entwicklungen und sogar Beziehungen zu Nicht-Spieler-Charakteren aus.

Wieder dabei sind außerdem Land-Gefechte. Spielende können Truppen rekrutieren und sie in Lagern unterbringen, auf Schiffe transferieren und damit Gegner angreifen. Auch hier gibt es je nach Bevölkerung unterschiedliche Einheiten, die erstellt werden können.

„Anno 117: Pax Romana“ baut sehr solide auf dem direkten Vorgänger auf. Das Spiel von Ubisoft erscheint am 13. November für PS5, Xbox Series und PC und kostet ab 60 Euro.

„Pragmata“ (Capcom)

Erst hacken, dann ballern: Das futuristische Action-Adventure „Pragmata“ von Capcom hat einen besonderen Twist in seinem Kampfsystem. Da die gegnerischen Roboter gut gepanzert sind, reicht es nicht, einfach nur drauf loszuballern. Das Androiden-Mädchen, das den Protagonisten begleitet, muss die Gegner erst hacken und verwundbar machen.

Das funktioniert so: Die Spielenden visieren den Gegner an, daraufhin erscheint ein neues Fenster mit einem Gitternetz, durch das sie sich mit den vier rechten Tasten des Controllers bewegen müssen. In diesem Gitter gibt es einen Zielpunkt und mehrere Aktionsfelder, die die Verwundbarkeit verlängern. Also: anvisieren, mit den Buttons den richtigen Weg zum Ziel im Gitter finden, auf die Waffe wechseln und losballern, bis der Roboter explodiert.

Das klingt erst mal überfordernd - und das ist es zu Beginn auch. Doch schnell ergibt sich dabei ein interessanter Flow, der überzeugen kann. Zwischen den Kämpfen gibt es Action-Adventure-typisch Rätselpassagen und Zwischensequenzen mit Dialogen.

„Pragmata“ soll im kommenden Jahr für PC, PS5 und Xbox Series erscheinen. Preise sind noch nicht bekannt.

„Hela“ (Knights Peak)

Koop-Spiele erleben gerade eine Renaissance. Teil dessen wird auch „Hela“ vom schwedischen Studio Windup Games sein, dessen Mitarbeitende zuvor die beiden „Unravel“-Spiele entwickelt hatten. 

Spielende schlüpfen in die Rolle einer Maus, die das Haustier einer Tausende Jahre alten Hexe ist. Im Team lösen sie in dem 3D-Platformer diverse Rätsel, bewegen sich durch hübsche skandinavische Landschaften und helfen beim Brauen von Tränken in einem großen Hexenkessel. 

Das Spiel, das auf der Gamescom in einer Pre-Alpha-Version gezeigt wurde, gibt wunderbare cozy Vibes und bringt mit dem kooperativen Part spannende Ideen mit. Wenn man unbedingt möchte, kann man „Hela“ aber auch alleine Spielen - die kooperativen Teile werden dann mit einem Schatten gelöst, den die Mäuse erstellen können.

Das Spiel soll 2026 für Xbox Series X/S, Playstation 5, Nintendo Switch 2 und PC erscheinen. Einen Preis gibt es noch nicht.

„Kirby’s AirRiders“ (Nintendo)

Es ist ein sehr seltsames Rennspiel, das Nintendo mit „Kirby AirRiders“ am 20. November auf den Markt bringt. Auf der Gamescom konnte ein Multiplayer-Modus getestet werden, der so verlief: Nachdem man sich einen der Charaktere aus dem Kirby-Universum ausgesucht hat, kam man in eine Art Lobby-Level. Dort verteilt waren nicht nur verschiedene Gefährte, auf die sich die Charaktere schwingen können, sondern auch Items, die diese Gefährte verbessern. Mehr Boost, besseres Lenkverhalten, eine solidere Verteidigung. Mit enorm viel Chaos sammelte man diese ein und versuchte auch, mit Angriffen den Gegnern ihre Verbesserungen wegzuballern. 

Am Ende der Lobby-Zeit ging es dann in die Auswahl des Spielmodus, was etwa ein klassisches Rennen oder auch eine Art Kampfmodus sein konnte. Je nachdem, welche Verbesserungen man gesammelt hat, eigneten sich bestimmte Modi für das eigene Set-up besser oder schlechter.

Das Ganze hat beim Anspielen auf der Gamescom Bock gemacht, auch wenn wirklich sehr viel gleichzeitig passiert ist - was durchaus auch etwas überfordern kann.

„Kirby AirRiders“ erscheint am 20. November für die Nintendo Switch 2 und kostet ab rund 70 Euro.

„Hollow Knight: Silksong“ (Team Cherry)

Nach Jahren des Wartens gibt es endlich ein Datum: „Hollow Knight: Silksong“ erscheint am 4. September. Das Studio Team Cherry ließ die ungeduldig wartenden Fans lange in Ungewissheit, wann und ob die Fortsetzung des enorm erfolgreichen Indie-Hits denn erscheinen wird.

Auf der Gamescom gab es das Spiel dann direkt an zwei Ständen zu sehen und zu spielen: bei Nintendo und bei Xbox. Schon am Fachbesucher-Tag bildeten sich in kürzester Zeit lange Schlangen.

Das Metroidvania in der düsteren Käferwelt soll mit ordentlich viel Inhalt kommen. Angekündigt sind beispielsweise 40 Boss-Gegner. Und das Studio plant, auch nach dem Release weiter herunterladbare Inhalte und Erweiterungen anzubieten.

Und weil das Spiel schon so lange angekündigt ist, kommt es neben der aktuellen auch für die vergangene Konsolengeneration - also insgesamt für: Nintendo Switch, Xbox One und Series, PS4, PS5 und PC. Ein Preis ist noch nicht bekannt, Gerüchten zufolge soll er bei rund 25 Euro liegen.

„Esoteric Ebb“ (Raw Fury)

„Esoteric Ebb“ ist eine wilde Mischung. Dungeons & Dragons trifft hier auf das Innerer-Monolog-System des Indie-Riesenhits „Disco Elysium“. Spielende schlüpfen in die Rolle eines Klerikers, der quasi wiedergeboren in einem Keller voller Äpfel und ein paar Leichen aufwacht. In isometrischer Perspektive bewegt man sich durch die gezeichnet anmutende Spielwelt. Und trifft dort auf allerhand seltsame Leute, mit denen man Gespräche führen kann. Die dann in einem inneren Monolog von den Attributswerten wie Charisma, Stärke oder Weisheit kommentiert werden. Und das ist nicht nur wild und weird, sondern vor allem: witzig. Einiges hängt dabei auch vom Würfelglück ab.

„Esoteric Ebb“ könnte eine schöne Perle werden für Story-Game-Begeisterte und DnD-Fans. Wann das PC-Spiel erscheint und wie viel es kosten wird, ist noch nicht bekannt.