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Stiftung Warentest Von 28 Winterreifen schaffen nur fünf die Note "Gut"

24.09.2010, 04:15

Nur 5 von 28 Winterreifen sind nach einem Gemeinschaftstest der Stiftung Warentest, weiteren europäischen Verbraucherorganisationen, Automobilclubs und dem ADAC zu empfehlen. Drei sind sogar "mangelhaft", schreibt die Oktober-Ausgabe der Zeitschrift "test". Bewertet wurden alle wichtigen Eigenschaften, die ein Winterreifen unter den besonderen Bedingungen der kalten Jahreszeit erfüllen muss.

Berlin (rgm). Wie fährt und bremst er auf nasser und trockener Straße? Wie sicher ist er auf Schnee und Eis? Welche Umwelteigenschaften hat er? Hier geht es um Reifenverschleiß, Kraftstoffverbrauch, Geräusch und Schadstoffgehalt im Gummi. Getestet wurden 28 Winterreifen für Kleinwagen (Größe 185/65 R15T) sowie Kompakt- und Mittelklasseautos (Größe 225/45 R17H). Testsieger in der Größe 225/45 R17 ist der Michelin Alpin A4. Er ist gut auf Schnee und nasser Straße. Bei den Umwelteigenschaften punktet er mit sehr guter Verschleißfestigkeit. Gut ist in dieser Größe auch der Continental WinterContact TS830P, der insgesamt kaum schlechter als der Michelin abschneidet und auf Schnee sogar etwas besser bremst.

Bei den Reifen der Größe 185/65 R15 liegen drei Konkurrenten mit Gut (2,5) an der Spitze: Der Dunlop SP Winter Sport 3D verpasste ein besseres Urteil wegen seiner nur durchschnittlichen Eigenschaften auf trockener Straße. Der Goodyear UltraGrip 7+ bremst bei Nässe etwas schlechter, und der Tecar Super Grip 7 bleibt auch beim Fahrverhalten auf nasser Fahrbahn etwas hinter dem Dunlop zurück.

Im Test der 185er sind auch zwei Ganzjahresreifen dabei. Ausgewogene, befriedigende Fahreigenschaften bietet der Goodyear Vector 4Seasons. Auf Eis, Schnee und nasser Straße liegt er im Mittelfeld der Winterspezialisten, und auf trockener Straße ist kaum ein Winterreifen besser. Wegen der sehr guten Verschleißfestigkeit sind auch die Umwelteigenschaften gut.

Vor allem auf Schnee wirken sich die weichere Gummimischung und das feingliedrige Lamellenprofil der Winter-pneus günstig aus. Allerdings gibt es auch Fabrikate, die den hohen Qualitätsanforderungen nicht gerecht werden. Deutliche Schwächen im Fahrverhalten auf nassen Straßen führen bei drei Reifen von Interstate, Westlake und Star Performer zur Abwertung des test-Qualitätsurteils auf mangelhaft. Neben dem Fahrverhalten (Handling) versagten Westlake und Star Performer auch noch beim Bremsen.

Auch die etablierte Konkurrenz ist nicht frei von Schwächen. Der Yokohama in der Breite von 225 Millimetern bremst auf Schnee nur ausreichend, während der 185er – mit ähnlicher Typbezeichnung, aber anderem Profilbild – hier gut abschneidet. Nur ausreichend auf Schnee ist außerdem der Ganzjahresreifen Vredestein Quatrac 3 wegen seiner ausgeprägten Anfahrschwäche.

Die Stiftung Warentest rät, schon im Oktober die Winterreifen aufzuziehen. Die Auswahl beim Reifenhändler ist dann noch groß, die Wartezeiten für die Montage sind kurz. Dabei lohnt sich ein Preisvergleich. So kann der 185er Dunlop 65 aber auch 85 Euro pro Stück kosten. Den Testsieger Michelin gibt es zwischen 160 und 224 Euro. Wer erst nach dem ersten Schneefall bei der Werkstatt vorfährt, muss vielleicht nehmen, was übrig ist.