Frühbucher-Rabatte und mehr Von Herbstferien bis Sommer: Wo gibt es Reise-Schnäppchen?
Das Angebot an Pauschalreisen ist vielfältig. Den Überblick zu behalten, ist dabei aber gar nicht so leicht. Wir zeigen, wie es Ihnen gelingt.
Hannover/Stuttgart - Die Sommerferien sind in den letzten Bundesländern kaum vorbei, da stehen in den ersten Bundesländern die Herbstferien vor der Tür. Wer dann mit den Schulkindern in die Sonne fliegen will, kann auch kurzfristig noch etwas finden - vor allem, wenn man nicht auf ein bestimmtes Ferienziel festgelegt ist.
Sonst gilt: Volle Auswahl gibt es vor allem bei längerfristigen Buchungen. Wenn Sie sich also gerade schon einmal mit Urlaubsplanung beschäftigen, lohnt der Blick über die Herbstferien hinaus.
Für den Winter-Reisezeitraum ab 1. November etwa gibt es teils noch erhebliche Frühbucherrabatte, wie eine Umfrage des dpa-Themendienstes unter großen deutschen Reiseveranstaltern zeigt. Und wer schon wieder vom Sommerurlaub träumt, kann sich damit beschäftigen, wohin es im Sommer 2024 gehen soll - und dadurch kräftig sparen.
Hier kommt eine Übersicht für alle, die eine Pauschalreise planen - von kurzfristig im Herbst, über mittelfristig im Winter bis langfristig im Sommer.
HERBSTFERIEN
Mit Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Thüringen starten am 2. Oktober die ersten Bundesländer in die Herbst-Schulferien, die anderen folgen im Laufe des Oktobers nach und nach. Vor allem Sonnenziele im Süden sind beliebt - Motto: Ein letztes Mal Wärme tanken vor der kalten Jahreszeit. Ob Türkei, Ägypten, Griechenland, Mallorca oder die Kanaren: Veranstalter berichten von einer hohen Nachfrage aber zugleich auch noch von freien Kapazitäten in diesen Zielen.
Teils - etwa auf Rhodos und Kreta - sei die Saison in den November verlängert worden, teilt der Veranstalter Alltours mit. Und das birgt Schnäppchenpotenzial. Tui Deutschland berichtet bei Fernreisezielen noch von freien Kapazitäten, beispielsweise in der Karibik.
Der Rat lautet aber unisono: Auch wenn es schon jetzt kurzfristig ist, bucht man im Zweifel lieber so schnell wie möglich für diesen Zeitraum. Last-Minute Angebote gebe es zwar auch noch, so Jan Mayer, Produktchef beim Veranstalter FTI. Die Angebote seien aber begrenzt. „Wirkliche Schnäppchen kann man wenige Tage vor der gewünschten Anreise nicht mehr machen.“
Dass die Preise in den kommenden Wochen noch sinken, sei nicht zu erwarten, lautet die Einschätzung von Schauinsland Reisen. Wer nicht festgelegt ist, hat demnach Vorteile: „Je flexibler die Kunden sind, desto größer sind die Chancen auf günstige Angebote.“ Ist man nicht auf einen exakten Reisezeitraum, eine bestimmte Region oder ein bestimmtes Hotel festgelegt, kann man umso mehr Geld sparen.
Tui-Deutschland-Chef Stefan Baumert rät, nicht gleich am ersten Ferienwochenende zu starten, wenn man die Möglichkeit hat: „Hier ist die Staugefahr am größten und die Flüge sind voller. Die besten Verfügbarkeiten gibt es in der Mitte der Herbstferien.“
Noch ein Tipp: Wer am Heimatflughafen zum Wunschtermin nichts mehr findet, sollte über einen Flughafenwechsel nachdenken. Bei vielen Anbietern ist der Zug zum Flug im Reisepreis inklusive.
WINTERSAISON
Der Name ist etwas irreführend, denn sie beginnt bei den Veranstaltern in der Regel am 1. November, also mitten im Herbst, und läuft bis zum 30. April, also in den Frühling hinein. Wer in diesem Zeitraum Reisen plant, kann noch auf Frühbucherrabatte hoffen.
Mitunter 60 Prozent Rabatt, bis zu 1000 Euro Ersparnis: Das liest sich alles sehr verlockend, doch dahinter steckt auch Kalkül seitens der Veranstalter. Je früher Reisende buchen, desto sicherer ist ihre Planung für Hotel- und Flugkapazitäten.
Dennoch lautet nicht nur seitens der Veranstalter, sondern auch von unabhängigen Beobachtern der Rat: Wer sicher sparen will, sollte eher die Frühbucherangebote nutzen, anstatt auf Last-Minute-Schnäppchen zu hoffen. Wobei es die immer wieder geben kann, wenn zum Beispiel durch kurzfristige Stornierungen „Lücken“ entstehen und Reisen günstig angeboten werden, damit Hotelzimmer nicht leer bleiben.
Beste Chancen für eine günstige Last-Minute-Reise haben Urlauber, die bei Reiseziel, Zimmerkategorie und Abflughafen flexibel sind.
Ob superfrüh oder auf den letzten Drücker: Hohe Nachlassprozente allein sind kein Anhaltspunkt dafür, ob man damit auch wirklich ein Reiseschnäppchen macht. Entscheidend sei der Endpreis und nicht der Anfangspreis, auf den dann die Prozente gegeben werden. Das betont der Verbraucherschützer Oliver Buttler.
Es sei wichtig, sich aktiv zu informieren, wie die Preise in dem Reisejahr für das Urlaubsziel sind - also Anbieter vergleichen, rät der Fachmann der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Das gilt natürlich auch für den nächsten Sommer.
SOMMERSAISON
Darunter fallen in der Regel alle Reisen ab 1. Mai. Und die Rabattschlacht läuft hier schon. Die Veranstalter haben in der Regel gestaffelte Nachlässe - wer ganz früh bucht, spart demnach am meisten und je näher die Saison rückt, desto geringer sind die Prozente. Zum Teil gibt es für die Staffelungen Stichtage, teils ist der Zeitraum bis zur geplanten Abreise maßgeblich, etwa 45, 60 oder 90 Tage.
Der stärkste Monat zum Buchen des Sommerurlaubs sei 2023 erstmals - wie vor Corona - wieder der Januar gewesen, so Tui-Deutschland-Chef Baumert. „Wir gehen davon aus, dass dies auch für den kommenden Sommer wieder so sein wird.“
Absichern bei großen Buchungsvorlauf
Bei langfristigen Buchungen wichtig: Man sollte sich die Frage stellen, was ist, wenn etwas dazwischenkommt - eine Krankheit zum Beispiel. Reiserücktrittversicherungen können in so einem Fall vor hohen Stornokosten schützen. Man sollte sich immer darüber schlau machen, ob und bis wann man beim Veranstalter umbuchen oder stornieren kann und zu welchen Kosten.
Verschiedene Veranstalter bieten weiterhin - in der Regel gegen Aufpreis - die im Zuge von Corona eingeführten Flextarife an: Damit kann man die Reise ohne Angabe von Gründen kostenfrei stornieren oder umbuchen. Teils geht das dann bis zu zwei Wochen vor Abreise.