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Haustiere Wann Stubentiger zum Arzt müssen

Ab und an muss man Katzen zum Tierarzt bringen. Ohne Impfungen und Vorsorge droht ihnen so manche Krankheit.

Von Claudia Kornmeier 01.04.2016, 23:01

Berlin (dpa) l Es ist wie bei den Menschen: Katzen werden heute älter, weil ihre Lebensbedingungen besser geworden sind. Dadurch kommen Krankheiten auf, die früher kein Thema waren. Gegen manches helfen Impfungen und Vorsorgeuntersuchungen.

Nieren: Um ein Nierenleiden zu vermeiden, sollte der Halter regelmäßig das Blut seines Tieres untersuchen lassen, um die Nierenwerte zu testen. Wird die Erkrankung frühzeitig erkannt, könne man noch das Futter umstellen oder dem Tier mit Medikamenten helfen, sagt Astrid Behr vom Bundesverband Praktizierender Tierärzte.

Krebs: Krebserkrankungen sind eher bei älteren Tieren ein Problem. Bei nichtkastrierten Katzen bestehe zusätzlich ein erhebliches Risiko, Gebärmutter- und Eierstockkrebs zu bekommen.

Schilddrüse: Frisst das Tier viel und wird trotzdem immer magerer und dabei auch noch hektisch, kann eine Überfunktion der Schilddrüse die Ursache sein. Auch von dieser Krankheit sind vor allem betagte Katzen betroffen, wie Behr sagt.

Zähne: „Viele Tierhalter achten nicht auf Zahnpflege“, sagt Behr. Dabei entwickelt sich aus Zahnbelägen Zahnstein – „gefüllt mit Millionen Bakterien“. Das kann eine Entzündung und Löcher unterhalb des Zahnfleischs zur Folge haben, warnt die Tierärztin. Dann müssen die Zähne raus. Außerdem können die Bakterien über das Blut in die Organe gelangen und zu Nieren-, Herz-Kreislauf- oder Lebererkrankungen führen. Tierhalter sollten ihren Katzen also die Zähne putzen oder regelmäßig den Zahnstein entfernen lassen.

Katzenschnupfen, Katzenseuche, Tollwut: An diesen Krankheiten kann eine Katze sterben. Es gibt aber eine Impfung dagegen. Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin empfiehlt, Katzen alle zwei bis drei Jahre gegen diese Krankheiten zu impfen. Wichtig sei auch, gegen Katzenseuche nicht nur Freigänger zu impfen. „Das Virus ist sehr stabil und kann auch auf der Schuhsohle in die Wohnung geschleppt werden“, sagt der Kommissions-Vorsitzende, Prof. Uwe Truyen. Bei Katzenschnupfen sei die Ansteckungsgefahr für Stubenkatzen dagegen geringer.

Katzen-Aids: Wenig bekannt ist: Auch Katzen können Aids bekommen. Die Krankheit schwächt das Immunsystem und macht die Katze anfälliger für Infektionen. Anders als beim menschlichen HIV, wird das Feline Immunschwäche Virus (FIV) über Speichel übertragen. Gefährdet sind vor allem nichtkastrierte, freilaufende Kater. Eine Impfung gegen die unheilbare Infektion gibt es auch bei Katzen nicht.

Diabetes: Etwa die Hälfte aller Katzen ist nach Angaben von Tierärztin Behr zu dick – wobei Wohnungskatzen anfälliger dafür sind als Freigänger. Übergewicht kann Diabetes zur Folge haben. Um das Tier auch in der Wohnung rank und schlank zu halten, sollte man es auf Trab halten – beispielsweise mit Futtersuch- oder kleinen Jagdspielen.

Und sonst? Katzenhalter müssen ihr Tier stärker beobachten als etwa einen Hund, sagt Tierärztin Behr. „Katzen sind Meister im Verstecken von Schmerzen.“ Das empfiehlt auch Sarah Ross von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten. Denn: „Besitzer kennen ihre Katze am besten.“ Verhält sich das Tier anders als normal, sollte man zum Tierarzt gehen. Die Heimtierexpertin rät außerdem zu einer jährlichen Kontrolluntersuchung.