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Der ADAC gibt Tipps, wie man eine müde Batterie gegen eine neue austauscht und stellt Starterhilfen vor Wenn das Auto nach Frostnacht nicht anspringt ...

02.02.2012, 04:26

Magdeburg (cbi) l Der Schreck am kalten Wintermorgen: Dem Drehen des Zündschlüssels folgt nicht das gewohnte Surren des Anlassers, man hört nur ein müdes "Klack". Die Batterie liefert nicht den nötigen Anlasserstrom, die Wahrscheinlichkeit, dass mit einer kurzen "Stromspende" das Auto wieder läuft, ist groß. Der ADAC hat dafür Tipps zusammengestellt.

Das richtige Starthilfekabel: Bei der Anschaffung eines Starthilfekabels ist darauf zu achten, dass dieses (Aufschrift auf der Verpackung) der DIN-Norm 72553 bzw. ISO 6722 entspricht. In diese Normen sind unter anderem die Kabelquerschnitte ("Dicke"), die Länge sowie Betätigungs-/ Klemmkräfte und Isolierung der Polzangen vorgeschrieben.

Wo ist die Batterie? Ungerechtfertigt ist diese Frage gar nicht. Aus Gründen einer besseren Gewichtsverteilung über Vorder- und Hinterachse kann der Stromspeicher auch im Kofferraum untergebracht sein. Im Motorraum gibt es dann aber für die Starthilfe separate Anschluss-Kontakte (siehe Bedienungsanleitung des Fahrzeugs).

Wo sind Plus- und Minuspol? Die entsprechenden Zeichen sind in Umfeld der Pole in den Kunststoff eingegossen, vereinzelt auch direkt in die Pole eingeschlagen. Häufig ist die Kennzeichnung nur schwer zu finden, insbesondere bei verschmutztem Batteriegehäuse. Sofern sich Autofahrer sich mit der Polarität im Spender- oder Empfängerfahrzeug nicht sicher sind: nicht auf "Gut Glück" probieren, Schäden in der Fahrzeugelektrik können die Folge sein! Hier lieber den Fachmann rufen.

In welcher Reihenfolge die Starthilfekabel anschließen? Zunächst die Verbindung der beiden Pluspole mit dem roten Kabel herstellen. Anschließend mit dem schwarzen Kabel Minuspol der Spenderbatterie mit - nicht mit der leeren Batterie verbinden. Hierbei besteht die Gefahr, dass sich beim An- oder Abklemmen durch Funkenbildung Knallgase entzünden, die im Extremfall die Batterie zerstören können - eine Gefahr durch austretende Batteriesäure für Helfer und Auto. Solche Gase entstehen zwangsläufig bei jedem Batterie-Ladevorgang. Zudem würde bei Modellen mit "Start-Stopp- Automatik" der installierte Batterie-Sensor gestört werden. Deshalb: Im Pannenfahrzeug abseits der Batterie einen guten "Massepunkt", vorzugsweise ein Metallteil am Motorblock suchen.

Motor des Hilfsfahrzeuges anlassen und Startversuch des Pannenfahrzeugs und dann: Es "rührt" sich nichts? Dann nochmals alle Polzangen auf festen Sitz prüfen. Nächstes Problem: Der Anlasser dreht zwar durch, der Motor springt aber nicht an? Dann liegen neben einer schwachen Batterie zusätzliche Schwachpunkte vor. Weitere Startversuche sind sinnlos bzw. bei Benzinern sogar zu unterlassen. Wenn der Motor läuft, dann die Kabelverbindung lösen. Jetzt sind zwei wichtige Punkte zu beachten: Im soeben gestarteten Fahrzeug einen starken elektrischen Verbraucher einschalten (Licht). Beim Lösen der Polzangen könnten im Bordnetz "Spannungsspitzen" auftreten. Diese höheren Spannungen beinhalten unter Umständen ein Risiko für elektronische Bauteile im Auto.

Anschließend: Zuerst schwarzes Minuskabel lösen und dann das Rote Pluskabel abnehmen. Zu guter Letzt den zusätzlich betriebenen elektrischen Verbraucher wieder ausschalten. Alles in Ordnung oder gibt es noch auf etwas achten? Um nicht beim nächsten Startversuch vor der gleichen Situation zu stehen, wird sich ein Anschluss der Batterie an ein Ladegerät nicht vermeiden lassen. Einige Kilometer im Stadtverkehr reichen nicht aus, um alleine über die Lichtmaschine einen vernünftigen Ladezustand zu erzielen, hierzu wären schon längere Überlandfahrten nötig. Ausbau der Batterie: Zuerst Minusklemme lösen. Einbau: Plusklemme als erste montieren!

Im Übrigen können die Ursachen, warum eine Batterie "schlapp" macht, recht unterschiedlich sein. Häufigster Anlass nach Erfahrungen des ADAC: Entweder zu hohes Alter (nach zirka Jahren wird es kritisch) oder Vorschäden durch eine sogenannte "Tiefentladung". Um an einem der folgenden kalten Wintermorgen nicht wieder vor dem streikenden Auto zu stehen, sollte man sie in einem Fachbetrieb prüfen, gegebenenfalls erneuern lassen.

Weitere Starthilfetechniken: Starthilfekabel mit Schutzschaltung: "Teure Folgeschäden in der Elektronik durch Spannungsspitzen" ist hier das Schlagwort. Verhindert wird das durch ein entsprechendes, im Kabel integriertes Zusatzgerät. Bei richtiger Handhabung entsprechend der Anleitung sind aber auch herkömmliche Kabel unkritisch. Nach Einschätzung des ADAC sind diese teuren Versionen also nicht unbedingt notwendig.