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Löschdecke sollte immer bereitliegen Wenn es in der Küche brennt

09.09.2013, 01:37

Kochen ist eine alltägliche Aufgabe. Wie bei so vielem im Haushalt nimmt man das nicht als gefährlich wahr. Doch gerade am Herd entstehen viele Brände.

Kiel (dpa) l Gerade hat das Schnitzel noch in der Pfanne gebrutzelt, plötzlich steigen hohe Flammen auf - was klingt wie aus einem Film, kann auch im wirklichen Leben passieren. "Die meisten Brände haben in der Küche ihren Ursprung", sagt Hans-Hermann Drews, Geschäftsführer des Instituts für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer in Kiel.

Mehrheitlich fangen brennbare Gegenstände auf oder in unmittelbarer Nähe des Herdes Feuer. "Deshalb sollte das Ceran- oder Kochfeld und das unmittelbare Umfeld niemals als Ablagefläche dienen", erläutert der Experte.

In vielen Fälle brennen auch Fett und Öl. "Eine Pfanne mit heißem Fett sollte nie unbeaufsichtigt auf der heißen Herdplatte stehen", sagt Susanne Woelk, Geschäftsführerin der Aktion Das Sichere Haus in Hamburg. Kommt es zu einem Fettbrand, ist Wasser zum Löschen tabu. Denn dieses verdampft in Sekundenschnelle im heißen Fett. Dadurch kann es zu Fettexplosionen kommen, die schwere bis tödliche Brandverletzungen verursachen. Einen kleinen Fettbrand in der Pfanne erstickt am besten der Deckel. Schnelles Handeln ist da wichtig: Wird der Brand nicht gelöscht, greift er schnell auf die ganze Wohnung über.

Jeden dritten Küchenbrand verursachen elektrische Defekte. "Damit Toaster, Kaffeemaschine und Co. nicht brennen, sollten diese Geräte nicht unbeaufsichtigt arbeiten", sagt Ulrich Behrendt, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes. Bei Nichtgebrauch Geräte grundsätzlich ausschalten und vorsichtshalber am besten sogar den Netzstecker ziehen.

"Auch Elektrogroßgeräte sind eine Gefahrenquelle, besonders dann, wenn sie unbeaufsichtigt arbeiten", warnt Behrendt. Dies sei beispielsweise bei Trocknern der Fall, die mit Zeitschaltuhr anspringen. Um nicht von einem Brand im Haus überrascht zu werden, werden Rauchmelder empfohlen.

"Einfache Rauchmelder sind für den Einsatz in Küchen aber meist nicht geeignet", erklärt Claudia Groetschel vom Forum Brandrauchprävention in Berlin. Denn beim Kochen entsteht Dampf, und es kann qualmen. Das stört Rauchmelder. Groetschel rät daher, das Gerät im Flur zu installieren. Es gibt auch Modelle, die auf Hitze reagieren.

Um Flammen im Notfall schnell bändigen zu können, sollte in der Küche eine Löschdecke bereitliegen, rät Woelk. Ein Feuerlöscher sollte für Küchenbrände und für Vorfälle mit Fett geeignet sein. "Bleiben im Ernstfall die eigenen Löschversuche erfolglos oder wird es zu riskant, verlässt man den Raum, zieht die Tür zu und ruft die Feuerwehr", sagt die Sicherheitsexpertin.