Welthundetag Wuff Wuff Hurra!
Kann ein Blick aus Dackelaugen trügen? Hundebesitzer werden dies an 365 Tagen im Jahr verneinen. Vor allem aber am 10. Oktober: Dann ist Welthundetag.
Berlin (dpa) - Von der kurzbeinigen Promenadenmischung bis zum eleganten Windhund: Hunde sind so unterschiedlich wie die Menschen, bei denen sie leben. Zum Welthundetag am 10. Oktober einige Fakten zu unseren besten Freunden.
WOLFSVORFAHREN: Wann und wie genau kam der Mensch auf den Hund? Etwa 12 000 Jahre ist es her, dass aus Wolfsrudeln die ersten Hunde domestiziert wurden. Aber geschah das zuerst in Asien oder Europa? Nach derzeitigem Forschungsstand wurde der Hund wohl zweimal domestiziert: Er stammt demnach von zwei voneinander unabhängigen Wolfspopulationen in Europa und Asien ab, die sich später mischten. Darauf zumindest weisen Erbgutanalysen hin.
GESCHÄFTE: Etwa sieben Millionen Hunde gibt es in Deutschland. Ein Riesenmarkt. Auch für Tierärzte und Pharmahersteller. 2013 erwirtschafteten Tierärzte den Bärenanteil ihres Jahresumsatzes von zwei Milliarden Euro mit der Behandlung von Hunden. Gleiches gilt für die 500 Millionen Euro, die für Tierarzneien ausgegeben wurden. In den USA bieten Tierärzte sogar professionelle Zahnreinigungen für Hunde an - für rund 350 US-Dollar.
WEHWEHCHEN: Durch mehr Fürsorge steigt die Lebenserwartung - und auch die Zahl der Hunde mit Zivilisations- und Alterskrankheiten: Diabetes, Nieren- oder Gelenkleiden machen zunehmend auch Vierbeinern zu schaffen. Oft sind die fürsorglichen Besitzer Teil des Problems: Sie überfüttern ihre Lieblinge.
MAGNETISCH: Ihr Geschäft sollen Hunde vorzugsweise mit Schnauze oder Po in Richtung Nordpol erledigen. Eine Studie zumindest zeigte, dass die Vierbeiner wie Zugvögel einen feinen Magnetsinn besitzen und sehr sensibel schon auf geringste Schwankungen des Erdmagnetfelds reagieren: Sie pinkeln oder kötteln nur dann entlang der Nord-Süd-Achse, wenn das Magnetfeld ruhig ist.
ZUM GÄHNEN: Wie eng Hunde mit ihren Herrchen und Frauchen emotional verbunden sind und wie sehr sie deren Gefühle lesen, zeigt eine kleine Studie aus Japan: Hunde gähnen demnach deutlich öfter, wenn ihre Besitzer ihnen etwas vorgähnen, als wenn dies Fremde tun.
DEIN FREUND IST MEIN FREUND: Eine andere Studie legt nahe, dass Hunde soziales Miteinander in ihrem Umfeld erkennen: So nehmen sie lieber ein Leckerli aus der Hand eines Fremden, der ihrem Besitzer zuvor bei der Suche nach einem verschwundenen Gegenstand half, als von einem Unbekannten, der diese Hilfe verwehrte.
IN VITRO: Auch Hundebabys gibt es aus dem Reagenzglas: Durch sogenannte In-vitro-Fertilisation entstanden Beagles und Cockerspaniel-Mischungen aus im Labor befruchteten Eizellen. Als Ziel geben die Forscher an, seltene Rassen vor dem Aussterben bewahren zu wollen.
LOB MICH: Einen Hund zu loben will gelernt sein. Einer Studie zufolge sollten sowohl Tonart als auch Wortwahl stimmen - denn nur in der richtigen, sich verstärkenden Kombination komme das Lob beim Vierbeiner voll an. Ein dickes Lob ziehen viele Hunde übrigens einem Leckerli als Belohnung vor, zeigt eine weitere Untersuchung.
SERVICE, PLEASE: Rollstühle ziehen, lebensgefährliche Unterzuckerung erschnüffeln, Medikamente herantragen - das alles können Service-Hunde, die speziell für die Bedürfnisse ihres Besitzers ausgebildet werden. Weniger bekannt ist, dass sie Menschen auch bei mentalen Krankheiten stützen: In den USA werden Hunde etwa zur Behandlung Posttraumatischer Belastungsstörungen bei Kriegsveteranen eingesetzt.