Teure und günstige Modelle Zu viele Schadstoffe in Regenjacken für Kinder
Magdeburg (ksi) l Wer kleine Kinder hat, sitzt jetzt in den Startlöchern, um Regenkleidung für den Herbst zu kaufen. Der Wunsch vieler Eltern: Die Jacken sollen nicht nur trocken halten, sondern auch möglichst wenig Schadstoffe enthalten.
Doch das wird schwierig, wie eine aktuelle Untersuchung der Zeitschrift "Ökotest" zeigt. Die beste Note, die verteilt wurde, war "Ausreichend".
Das erreichten genau zwei Modelle: eine Regenjacke vom Hersteller Celavi und die H M- Regenjacke Bionoc Finish Eco. Beide sind zwar überhaupt nicht atmungsaktiv, dafür wasserdicht und nur begrenzt schadstoffbelastet.
Wer jedoch noch eine dieser H M Regenjacken ergattern will, muss sich beeilen. Die Modekette will die Jacke laut Ökotest aus dem Verkauf nehmen, weil ihr der im Test festgestellte Wert von 16 Milligramm pro Kilogramm an Triphenylphosphat zu hoch war.
Die phosphororganische Verbindung wirkt im Körper als Nervengift und steht im Verdacht, krebserregend zu sein. Der Hersteller hatte zehn Milligramm als Obergrenze angesetzt.
Wie Ökotest berichtet, ist der Kaufpreis kein Anhaltspunkt auf die Qualität. So fanden die Tester in der Jack-Wolfskin-Jacke "Conkers grapefruit", die um die 90 Euro kostet, das Schwermetall Cadmium in der Höhe von 250 Milligramm pro Kilogramm in einem Etikett. Dafür war das Modell im Praxis-Regentest "sehr gut".
Keine schadstofffreien Jacken in naher Zunkunft
Mit "Mangelhaft" bei Nässe schnitten hingegen die Regenjacke "Krokodil" von Playshoes und die X-Mail Kinderregenbekleidung von Kik ab. Bei diesen Jacken drang Wasser durch die Nähte. Ebenso beim Kinder-Friesennerz Basic von AS.
Am schlechtesten gegen Regen schützte die schwarz-weiße Jacke "Core 11" von Adidas. Allerdings zählte diese zu den sehr atmungsaktivsten Modellen.
Seit 2001 testet die Zeitschrift alle paar Jahre Kinderregenjacken. Die Schadstoffbelastung hat jedoch nur geringfügig abgenommen, wie Ökotest berichtet. Während 2010 noch alle dreizehn Jacken mit "ungenügend" durchfielen, waren es jetzt nur noch sechs.
Laut der Experten ist bislang die Produktion einer schadstofffreien Kinderregenjacke, die atmungsaktiv ist und trocken hält, leicht ist und reflektiert, nicht in Sicht.