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Von 83 bis 89 Promi-Geburtstag vom 20. September 2020: Jonas Nay

Zwischen "Deutschland" und Pudeldame, zwischen Kamera und Bühne: In den letzten zehn Jahren hat Jonas Nay eine glänzende Karriere hingelegt.

19.09.2020, 23:01

Berlin (dpa) - Ein Abschied, der ziemlich schwerfällt: Am 25. September läuft auf Amazon Prime Video die dritte und letzte Staffel der Agentenserie "Deutschland 89" an, die in der Zeit des Mauerfalls spielt.

Ihn nehme das "emotional enorm mit", sagte der Hauptdarsteller Jonas Nay. Für ihn sei es wunderschön gewesen. "Ich werde da immer gerne dran zurückdenken." Nay spielt in der Streamingserie einen DDR-Soldaten, der in den 80er Jahren als Spion in die Bundeswehr eingeschleust wird.

Alles fing zunächst bei RTL an, wo "Deutschland 83" vor fünf Jahren den Aufschlag machte. "Sie ist so etwas wie mein Baby", sagte Jonas Nay über die Serie, in die er von Anfang an viel Herzblut gesteckt hat. Das hat sich gelohnt: "Deutschland 83" erhielt zahlreiche Auszeichnungen und war auch international erfolgreich. Nur die Einschaltquoten wollten nicht so recht passen.

Jonas Nay, der heute 30 Jahre alt wird, hat in den letzten zehn Jahren eine steile Karriere hingelegt. Alles fing für ihn mit dem Cyber-Mobbing-Film "Homevideo" (2011) an, mit dem ihm der Durchbruch gelang.

Nay spielt Jakob, einen scheuen, introvertierten und voll in der Pubertät steckenden Junge, von dem heikle Aufnahmen im Internet landen. Das Mobbing setzt ein, immer heftiger, grausamer. Für seine einfühlsame Darstellung bekam Jonas Nay den Förderpreis beim Deutschen Fernsehpreis. Später kamen noch der Grimme-Preis, der New Faces Award und der Günter-Strack-Fernsehpreis hinzu.

"Homevideo" war der Auftakt für eine ganze Reihe starker Auftritte - vor allem in Dramen: In der SAT.1-Produktion "Nichts mehr wie vorher" (2013) spielte Jonas Nay einen Jungen unter Mordverdacht, der sich einer Hetzjagd ausgesetzt sieht. In dem Kinofilm "Wir sind jung. Wir sind stark" (2015) geht es um die Krawalle von Rostock-Lichtenhagen 1992 und mit dem Dreiteiler "Tannbach" (2015) ging Nay auf Zeitreise in die deutsche Nachkriegsgeschichte.

Der beruflichen Entschleunigung durch Corona setzt Jonas Nay seine Musik entgegen. Gerade hat der überzeugte Lübecker mit seiner Band Pudeldame den Song "Berlin Midde" veröffentlicht, mit dem Neu-Berliner aufs Korn genommen werden. "Im Großstadtdschungel bin ich sowas wie ein Tarzan", singt Jonas Nay - ein Anti-Berlin-Song soll es aber nicht sein.

Die Band hat etwas anderes im Visier: Ihren Musikstil nennen die Mitglieder von Pudeldame "Postmodern Lollipop". In der "Berliner Zeitung" hatte Nay jüngst von einer "Kampfansage an den Betroffenheitspop" gesprochen.

© dpa-infocom, dpa:200916-99-583639/6