Alte Technik und Landwirtschaft Belana und Adretta sind beliebteste Kartoffeln in Neulingen
Tradition hat einen Namen: Kartoffeltag in Neulingen. Hunderte feierten die besonderen Knollen.
Neulingen - Säckeweise gingen die Kartoffeln am Sonnabend vom Anhänger in die Autos der Gäste des Kartoffeltages in Neulingen. Neben der festkochenden Belana war auch die mehlige Adretta stark gefragt. Den Verkauf bewältigten Annemarie Czinzoll, Christian Vogt, Petra Krause und Detlef Müller. Am Donnerstag hatten die Mitglieder des Vereins De Dörpstroat die Erdäpfel vom Feld geholt und eingesackt.
„In diesem Jahr ist die Ernte sehr gut ausgefallen, die Knollen sind groß und gesund“, schätzte Vorsitzende Christel Tiemann ein. Ausreichend Regen hatte das Wachstum begünstigt. Sie und ihre engagierten Mitstreiter hatten das Dorf für den Festtag herausgeputzt, Kuchen gebacken, die Technikschau aufgebaut und den Backofen auf dem Hof von Gudrun und Frank Pichottki angeheizt.
Dort konnten sich die Besucher an Kartoffelgratin und Pizza laben. Am Dorfgemeinschaftshaus gab es Leckeres vom Grill oder Kaffee und Kuchen. Ein paar Hausnummern weiter servierte das Landhofteam Kartoffel-Kürbissuppe und Kartoffelpuffer. Am anderen Dorfende hatte Schatzsucher Andreas Haut seinen Flohmarkt geöffnet. Großes Spektakel herrschte an der Bonbonwurfmaschine vom Helmut Doberstein, der Süßigkeiten in den Trichter füllte und rausschleudern ließ, nachdem Matthias Hoffmann den Motor angeworfen hatte.
Gegenüber präsentierten Hagen und Lennard Weiß ihren Mähbinder von 1929 und eine ebenso alte Dreschmaschine. Von einer tribünenartigen Empore aus konnten Schaulustige von oben beobachten, wie Weiß die Ähren in die Maschine warf.
Christian Born aus Gagel fuhr in seinem Oldtimer-Trecker Marke Eigenbau vor. „Der hat einen 6,5-PS-Vergasermotor und ein Schaltgetriebe von einem Mähdrescher, die angehängte Schrotmaschine ist Baujahr 1934“, beschrieb er stolz sein Prachtstück.
Neben Belana und Adretta gab es weitere Sorten zu bestaunen - an der Sortenstraße im Dorfgemeinschaftshaus. „Diesmal wurden die Schaukartoffeln in Neulingen, Höwisch, Genzien, Leppin, Fleetmark und Gagel angebaut“, erklärte Lisa Freimann. In beiliegenden Texten wurde beschrieben, wie und wo beispielsweise Regina, Baltic Rose, Ballerina, Solist oder Linda wachsen und wie sie schmecken.
Bei bestem Sommerwetter und Gelegenheit zum Schauen, Kosten und Fachsimpeln ging die Veranstaltung zur Zufriedenheit aller zu Ende.