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Alte Technik und Landwirtschaft Belana und Adretta sind beliebteste Kartoffeln in Neulingen

Tradition hat einen Namen: Kartoffeltag in Neulingen. Hunderte feierten die besonderen Knollen.

Von Helga Räßler Aktualisiert: 18.09.2023, 10:05
Die Besucher des kleinen Kartoffeltages in Neulingen hatten große Lust auf die vor wenigen Tagen aus der Erde geholten Kartoffeln, die ihnen Annemarie Czinzoll (von rechts). Christian Vogt (hinten), Detlef Müller und Petra Krause vom Verein De Dörpstroat verkauften.
Die Besucher des kleinen Kartoffeltages in Neulingen hatten große Lust auf die vor wenigen Tagen aus der Erde geholten Kartoffeln, die ihnen Annemarie Czinzoll (von rechts). Christian Vogt (hinten), Detlef Müller und Petra Krause vom Verein De Dörpstroat verkauften. Foto: Helga Räßler

Neulingen - Säckeweise gingen die Kartoffeln am Sonnabend vom Anhänger in die Autos der Gäste des Kartoffeltages in Neulingen. Neben der festkochenden Belana war auch die mehlige Adretta stark gefragt. Den Verkauf bewältigten Annemarie Czinzoll, Christian Vogt, Petra Krause und Detlef Müller. Am Donnerstag hatten die Mitglieder des Vereins De Dörpstroat die Erdäpfel vom Feld geholt und eingesackt.

„In diesem Jahr ist die Ernte sehr gut ausgefallen, die Knollen sind groß und gesund“, schätzte Vorsitzende Christel Tiemann ein. Ausreichend Regen hatte das Wachstum begünstigt. Sie und ihre engagierten Mitstreiter hatten das Dorf für den Festtag herausgeputzt, Kuchen gebacken, die Technikschau aufgebaut und den Backofen auf dem Hof von Gudrun und Frank Pichottki angeheizt.

Dort konnten sich die Besucher an Kartoffelgratin und Pizza laben. Am Dorfgemeinschaftshaus gab es Leckeres vom Grill oder Kaffee und Kuchen. Ein paar Hausnummern weiter servierte das Landhofteam Kartoffel-Kürbissuppe und Kartoffelpuffer. Am anderen Dorfende hatte Schatzsucher Andreas Haut seinen Flohmarkt geöffnet. Großes Spektakel herrschte an der Bonbonwurfmaschine vom Helmut Doberstein, der Süßigkeiten in den Trichter füllte und rausschleudern ließ, nachdem Matthias Hoffmann den Motor angeworfen hatte.

Gegenüber präsentierten Hagen und Lennard Weiß ihren Mähbinder von 1929 und eine ebenso alte Dreschmaschine. Von einer tribünenartigen Empore aus konnten Schaulustige von oben beobachten, wie Weiß die Ähren in die Maschine warf.

Von einer „Empore“ aus konnten Gäste beobachten, wie Hagen Weiß die historische Dreschmaschine befüllte.
Von einer „Empore“ aus konnten Gäste beobachten, wie Hagen Weiß die historische Dreschmaschine befüllte.
Foto: Helga Räßler
Christian Born aus Gagel fuhr mit seinem Trecker Marke Eigenbau vor und bereicherte die Ausstellung alter Landwirtschaftstechnik.
Christian Born aus Gagel fuhr mit seinem Trecker Marke Eigenbau vor und bereicherte die Ausstellung alter Landwirtschaftstechnik.
Foto: Helga Räßler

Christian Born aus Gagel fuhr in seinem Oldtimer-Trecker Marke Eigenbau vor. „Der hat einen 6,5-PS-Vergasermotor und ein Schaltgetriebe von einem Mähdrescher, die angehängte Schrotmaschine ist Baujahr 1934“, beschrieb er stolz sein Prachtstück.

Neben Belana und Adretta gab es weitere Sorten zu bestaunen - an der Sortenstraße im Dorfgemeinschaftshaus. „Diesmal wurden die Schaukartoffeln in Neulingen, Höwisch, Genzien, Leppin, Fleetmark und Gagel angebaut“, erklärte Lisa Freimann. In beiliegenden Texten wurde beschrieben, wie und wo beispielsweise Regina, Baltic Rose, Ballerina, Solist oder Linda wachsen und wie sie schmecken.

Bei bestem Sommerwetter und Gelegenheit zum Schauen, Kosten und Fachsimpeln ging die Veranstaltung zur Zufriedenheit aller zu Ende.