1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Arendsee
  6. >
  7. Infrastruktur: Nahe Arendsee: Güterverkehr mit Zügen auf alter Strecke der Deutschen Bahn

Infrastruktur Nahe Arendsee: Güterverkehr mit Zügen auf alter Strecke der Deutschen Bahn

Eine Mechauer Firma zeigt Interesse an der alten Bahnstrecke nach Salzwedel. Diese wird aktuell kam genutzt.

Von Antje Mewes Aktualisiert: 17.11.2023, 19:16
Bei Geestgottberg gibt es auf einem etwa zwei Kilometer langen Bereich  wieder Güterverkehr.
Bei Geestgottberg gibt es auf einem etwa zwei Kilometer langen Bereich wieder Güterverkehr. Foto: Michael Schrader

Mechau. - Die Deutsche Regional Eisenbahn (DRE) habe großes Interesse daran, die Bahnstrecke zwischen Arendsee und Salzwedel und letztendlich bis nach Geestgottberg für den Schienenverkehr zu reaktivieren, das betonte Michael Schrader, Mitarbeiter der DRE, im Nachgang einer Infoveranstaltung des Vereins „Die Bahn bleibt“ in Arendsee. Hintergrund ist das Interesse des Mechauer Unternehmens Jackon-Insulation GmbH, seine Produkte auf der Schiene zu transportieren. Ein Vertreter der Firma hatte an dem Abend verkündet, sich vorstellen zu können, auf der „Arendseebahn“ genannten Strecke Güterverkehr zu nutzen.

Das gibt der DRE neuen Aufwind, den Abschnitt nicht stillzulegen, wie bereits geplant war, weil kaum Interesse an einer Wiederbelebung des Bahnverkehrs bestand. Das ist vom Tisch, wie der Geschäftsführer der DRE, Gerhard Curth, bereits im Frühjahr bestätigt hatte. Damit gilt der Schienenstrang zwischen der Hansestadt und Geestgottberg weiterhin offiziell nur als abbestellt, mit der Möglichkeit, ihn jederzeit wiederzubeleben, wenn die technischen Voraussetzungen dafür geschaffen sind.

Züge sollen rollen

Mit der Aussage des Mechauer Unternehmensvertreters keimt nun wieder Hoffnung auf, dass doch irgendwann wieder Züge rollen. Zumindest zunächst von Mechau bis Salzwedel.

Dafür seien allerdings noch einige Voraussetzungen zu schaffen, wie Schrader einräumte. Der wichtigste Punkt dabei: Es muss ein Transport-Dienstleistungsunternehmen gefunden werden, das den Abschnitt bedienen würde. Weiterhin sind einige Reparaturarbeiten erforderlich. Und es gelte, die Bahnübergänge mit neuen Schildern zu ertüchtigen. Beschrankt werden müssten sie nur dort, wo es schon vor dem Aus für die Strecke Schranken gegeben habe und an viel befahrenen Straßen. Das sei zwischen Mechau und Salzwedel seines Wissen nach nicht der Fall.

Laut hupen

An allen kleineren Straßen und Feldwegen reiche es, wenn der Güterzug langsam fahre und vor den Übergängen laut hupe. An stärker frequentierten Straßen sei es auch möglich, mit Sicherungsposten zu arbeiten. Es höre sich schwieriger an, dort zu fahren, als es tatsächlich ist, schätzte er ein. Natürlich seien noch jede Menge Gespräche nötig, auch mit Vertretern der Anliegergemeinden. Dabei hat sich der Vorsitzende des Arendseer Wirtschaftsausschusses, Jens Reichardt, als Vermittler ins Spiel gebracht.

Dass es klappen kann, auf der Bahnlinie Güter zu transportieren, zeigt die Inbetriebnahme einer zwei Kilometer langen Teilstrecke bei Geestgottberg. Dort hat die Firma Happy Beton das Angebot angenommen, Baustoffe per Bahn zu transportieren.