Tag des offenen Denkmals in der Harzstadt Wie lebte es sich einst im Haus von Möbel-Unger in Blankenburg?
Zum Tag des offenen Denkmals gibt es am Sonntag, 10. September, in Blankenburg einiges zu entdecken. Ein Überblick.

Blankenburg - Spannende Einblicke in das Leben von Herzögen, Bediensteten am Blankenburger Fürstenhof, Handwerksgesellen und dem wohl bekanntesten Möbelhändler Norddeutschlands bietet am Sonntag, 10. September, der Tag des offenen Denkmals in Blankenburg.
Dazu laden gleich mehrere sehenswerte Gebäude in der Blütenstadt zum Besuch ein. Unter dem Motto „Talent Monument“ feiert dieser bundesweite Tag bereits seine 30. Auflage.
Natürlich ganz oben auf der Liste der geöffneten Denkmale steht das Große Schloss. Das landschaftsprägende barocke Schloss - einst von Hermann Korb für Herzog Ludwig Rudolf von Braunschweig-Wolfenbüttel, Fürst von Blankenburg als Residenzschloss erbaut - ist ein Kulturdenkmal von europäischem Rang. Die Besucher dürfen sich ab 11 Uhr auf kostenfreie, kurze Schlossführungen freuen, die etwa 20 Minuten dauern und im Halbstundentakt angeboten werden. Die letzte Führung beginnt um 16 Uhr. Spenden zum Erhalt des Schlosses werden wie immer gern angenommen.
„Alle, die gern stöbern, erwartet außerdem ein Flohmarkt unter dem Motto ,Antikes und Kurioses’ mit antikem Geschirr, Bildern und Deko-Artikeln“, lädt der Verein „Rettung Schloss Blankenburg“ herzlich ein. Der Schlossshop ist ebenfalls geöffnet. Dort kann beispielsweise der druckfrische, in begrenzter Auflage erhältliche Kalender „900 Jahre Geschichte und 20 Jahre Ehrenamt zur Rettung der KroneBlankenburgs“ erworben werden.
Café, Schloss-Shop und Neuberinstübchen
„Auf den zwölf großformatigen Kalenderblättern erhält der Betrachter einen Einblick in das vielfältige Wirken der vielen ehrenamtlichen Vereinsmitglieder. Dieser engagierten Gemeinschaft ist es gelungen, das leerstehende 900-jährige Barockschloss vor dem Verfall zu retten und es wieder mit Leben zu füllen“, heißt es in einer Mitteilung der Schlossretter. Der jetzige Zustand des Schlosses und die vielseitigen kulturellen Angebote zeugen von der engagierten Arbeit dieses Vereins. Der Verkaufserlös des Kalenders komme selbstverständlich wieder der weiteren Sanierung des Blankenburger Wahrzeichens zugute.
Ebenfalls geöffnet hat morgen auch das Schloss-Café. Es lädt von 11 bis 16 Uhr im Innenhof zum Verweilen bei Kaffee und Kuchen ein. Im „Neuberinstübchen“können die Besucher in Regalen und Kisten nach Büchern und Schallplatten stöbern.
Für die Zufahrt empfehlen die Veranstalter die Route Schleinitzstraße-Schieferberg-Friederike-Caroline-Neuber-Straße. Allerdings stehen am Schloss nur begrenzt Parkplätze zur Verfügung. Deshalb wird auch auf die alternativen Parkflächen am Kleinen Schloss, Schnappelberg und der Theaterstraße verwiesen.
Seltene Einblicke in Konzert- und Probenräume
„Kloster Michaelstein – hier ist die Musik zu Hause“, heißt es am Sonntag auch vor den Toren der Stadt. Passend zum Motto des Denkmaltages stellt Michaelstein sein besonders Talent heraus: die Musik. Als Musikakademie Sachsen-Anhalt für Bildung und Aufführungspraxis finden dort regelmäßig Konzerte sowie Kurse und Probenphasen mit nationalen und internationalen Musikern statt. Die interaktive und multimediale Musikausstellung „KlangZeitRaum“ bereichert maßgeblich die museale Kloster-Präsentation.
Ein Rundgang um 11 Uhr lässt in der Musikausstellung einige historische Instrumente erklingen und gewährt Einblicke in die Konzert- und Probenräume, die sonst nicht immer öffentlich zugänglich sind. Mit dem Museums-Eintrittskarte kann ohne Aufschlag an der Führung teilgenommen werden. Es bietet sich jedoch eine Anmeldung an.
Vom Barockpalais übers Museum zum Möbelhaus
Auch die Blankenburger Altstadt hat zum Tag des offenen Denkmals einiges zu präsentieren. So wird von 10 bis 17 Uhr zu stündlichen Führungen durch das Barockpalais am Markt 4 eingeladen. Lediglich um 12 Uhr werde eine Mittagspause eingelegt. An der Führung können laut Stadtverwaltung zehn Personen teilnehmen, allerdings ist sie nicht barrierefrei.
Geöffnet ist von 10 bis 16 Uhr das Herbergsmuseum in der Bergstraße 15. Das 1684 errichtete Fachwerkhaus ist von 1884 bis 1916 Herberge für zünftig reisende Handwerksgesellen sämtlicher Gewerke gewesen. Heute stellt es die einzige historische Gesellenherberge Deutschlands dar, die museal erschlossen ist. Neben dem einstigen Herbergsmilieu mit Innenhof, Stall, Waschküche, Küche, Logierzimmer und Restaurationszimmer zeigt es eine thematische Ausstellung zur Wanderschaft der Handwerksgesellen. Zum Tag des offenen Denkmals ist für alle Besucherinnen und Besucher von 10 bis 16 Uhr der Eintritt frei.

Das gilt auch für ein weiteres prägnantes und geschichtsträchtiges Gebäude der Stadt: Alexander Räuscher gewährt morgen von 10 bis 14 Uhr Einblicke in sein Haus in der Marktstraße 2. Es war einst Sitz des bekannten Möbelhauses Unger. Alexander Räuscher hat sich vorgenommen, das Gebäude mit seiner mondänen Ausstattung im Jugendstil umfassend zu sanieren. Er führt Besucher durch das Haus und erläutert seine Pläne.