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Von der Polizei zum Stendaler Landgericht 180 Kartons mit Akten für den Tongruben-Prozess

07.11.2013, 01:04

Von Wolfgang Biermann

und Falk Heidel

Stendal/Möckern l Kommt jetzt der eigentliche Prozess um die illegale Ablagerung von Müll in der Tongruben von Möckern und Vehlitz ins Rollen? Einige Indizien sprechen dafür. Ein Stendaler Umzugsunternehmen war vor einigen Tagen mit etwa 180 Umzugskartons mit den Akten der Sporkenbach-Sache im Landgericht vorgefahren. Auf Volksstimme-Nachfrage hielt sich Gerichtssprecher Dr. Steenbuck wegen eines Termins zur Eröffnung des Verfahrens noch bedeckt. Oberstaatsanwältin Brigitte Strullmeier von der Staatsanwaltschaft Stendal verwies wiederum ans Landgericht. Die Staatsanwaltschaft ist Ermittlungsbehörde, weil es um Umweltdelikte handelt. Die Akten lagerten vorher bei Polizei und Staatsanwaltschaft.

In den Tongruben Möckern und Vehlitz sind bis zu 1,3 Millionen Tonnen Hausmüll illegal entsorgt worden. Beim Verfüllen der Tongrube in Möckern sollen die Betreiber den staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen zufolge von 2004 bis 2006 nahezu durchgängig Materialien verwendet haben, die nicht der Betriebszulassung entsprachen. Durch die illegale Müllentsorgung hat das Unternehmen laut Staatsanwaltschaft monatliche Gewinne von bis zu zwei Millionen Euro eingefahren. Die Staatsanwaltschaft Stendal ermittelt seit mehr als drei Jahren gegen den Landrat. Sie wirft Lothar Finzelberg vor, im Zuge des so genannten Müllskandals 370 000 Euro angenommen zu haben.