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Abfallentsorgung Weniger Müll durch Ident-Tonnen

Durch den Identifizierungs-Chip an den Mülltonnen in Burg soll mülleinsparendes Verhalten finanziell belohnt werden. Klappt das auch?

Von Aline Wobker 06.11.2019, 05:00

Burg l Seit Anfang des Jahres ist der Chip an der Tonne zur Pflicht geworden, um das Identifizierungs-Verfahren flächendeckend einzusetzen. Dabei wird per Chip jede Leerung einzeln erfasst. Je weniger Leerungen, desto weniger Gebühren muss der Bürger zahlen, abgesehen von einem Grundbetrag pro Person, Tonne und Mindestleerung. Im vergangenen Umweltausschuss sollten nun die Entwicklungen, seit Einführung des Systems, vorgestellt werden.

Und dabei zeigten sich bisher einige positive Entwicklungen. Zum einen seien wesentlich weniger Widersprüche eingegangen, zum anderen sei die Zahl des Mülls insgesamt zurückgegangen. Außerdem wurde vom Landkreis mitgeteilt, dass aktuell weniger verbotswidrige Abfallentsorgung zu verzeichnen ist. Eine Zunahme dessen galt vor der Einführung des neuen Systems als eine der größten Sorgen der Menschen. Neben diesen Ergebnissen standen ebenfalls die beiden neuen Wertstoffhöfe im Jerichower Land auf der Agenda. Seit dem 1. Mai können die Bürger in Theesen und Gommern ihre Abfälle abliefern – dies soll einen flächendeckenden Anschluss für alle Bürger gewährleisten. Die neuen Wertstoffhöfe seien auch erwartungsgemäß gut angenommen worden, hieß es von Seiten des Landkreises.

Bemängelt wurde allerdings wiederholt, dass das System nicht für alle Bürger gleich Fair ist. Denn: Bei Mehrfamilienhäusern greift das System – wer gut trennt und wenig produziert, der spart Geld – nicht. In Mehrfamilienhäusern, bei denen die Müllkosten durch die Nebenkosten abgerechnet werden, ist dies zum Beispiel nicht in diesem Maße möglich.

Insbesondere, weil die Menschen keinen Einfluss auf den Abfall ihrer Nachbarn haben. Besonders interessant sei außerdem die Veränderung des Aufkommens der Grünabfalle im Jerichower Land. Dies sei auf verschiedene Ursachen zurückzuführen, zum Beispiel kompostieren viele Menschen wieder ihren Grünschnitt oder benutzen Mäh-Roboter, die den Schnitt auf der Rasenfläche liegen lassen.

Hinzu kommt, dass jetzt die Anlieferungen kontrolliert werden und tatsächlich nur noch Grünschnitt auf den dafür vorgesehenen Plätzen abgeliefert wird.

Außerdem gibt es gute Nachrichten, für diejenigen, die nicht wissen, wohin mit ihrem Weihnachtsbaum. Für die Zeit nach Weihnachten habe sich der Landkreis auf eine Sonderregelung mit den Grünschnitt-Deponien geeinigt. Daher können die Bäume auch im Januar zu den Deponien gebracht werden.