1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Schleichweg bereitet Sorgen

Abkürzung Schleichweg bereitet Sorgen

Der Lostauer Weg sorgt erneut für Diskussionen. Wieder nutzten ihn Autofahrer als Schleichweg, um den Stau auf der A2 zu umfahren.

Von Anke Reppin 13.06.2020, 01:01

Möser l „Nicht wenige“ Fahrzeugführer hätten am Dienstag den Lostauer Weg in Möser genutzt, um den Stau zu umfahren, teilte die Polizei nach einer Kontrolle mit. Hier gelten eigentlich 30km/h. Und: der Lostauer Weg ist an seinem Ende für die Durchfahrt gesperrt. Doch das Verkehrszeichen 260 kennen oder wollen etliche Verkehrsteilnehmer nicht kennen. Anwohner berichten zudem, dass sich regelmäßig an die 30 km/h nicht gehalten werde. Letzteres konnten die Regionalbereichsbeamten bei ihrer Kontrolle in dieser Woche nicht feststellen. Etliche Fahrer mussten aber wenden und zurückfahren. Ein Fahrer wurde mit einer Ordnungswidrigkeit belangt, weil er trotz Verbotsschild das Ende der Straße passierte.

Weil es hier regelmäßig Probleme gibt, ist der Lostauer Weg immer wieder Thema im Ortschaftsrat. Am Donnerstagabend informierte Ortsbürgermeister Peter Hammer (SPD) darüber, dass der Antrag des Ortschaftsrates, hier eine verkehrsberuhigte Zone einzurichten, von der Gemeindeverwaltung abgelehnt wird. Der Bereich solle Tempo-30-Zone bleiben. „Das akzeptiere ich nicht“, sagte Michael Krause (SPD). Zudem sei das begründende Argument, im Lostauer Weg gebe es „fließenden Verkehr“ falsch. Thomas Trantzschel (Die Linke) war der Meinung: „Dann müssen wir ein größeres Brett bohren.“ Er schlug eine Überarbeitung des ganzheitlichen gemeindlichen Verkehrskonzeptes, inklusive Lösung für den Lostauer Weg, vor. So bleibe „Bewegung in der Sache“.

Tatsächlich betrifft die Problematik des Lostauer Weges nicht nur die Ortschaft Möser. Auch Lostau ist regelmäßig davon betroffen, dass Autofahrer und selbst Lkw den Lostauer Weg als Schleichweg nutzen.

Peter Hammer bedauerte, dass die Verwaltung in ihrer Ankündigung der Ablehnung ihr Prüfergebnis nicht zur Kenntnis gegeben hat. Aus seiner Sicht bleibt im Lostauer Weg die Gefährdung „einfach zu groß“, um nicht zu handeln. Hammer schloss sich dem Ansinnen von Thomas Trantzschel an, als Alternative das Verkehrskonzept „noch einmal aufzumachen“. Er habe sich zu weiteren Alternativen, wie Schwellen zur Beruhigung oder Pollern, um die Durchfahrt von nicht berechtigten Verkehrsteilnehmern zu verhindern, aber auch noch mal Gedanken gemacht, sagte Hammer.

Das Aufstellen von Pollern ist aus Sicht von Martin Schunke (Einzelbewerber) die beste Lösung für den Lostauer Weg. „Dann können hier nur noch Berechtigte durchfahren und alle weiteren Diskussionen haben sich erledigt“, argumentierte er.

Die Poller-Diskussion gebe es schon seit Jahren, sagte Trantzschel. „Hier besteht ein beständiges Problem, das einfach ignoriert wird.“ Er könne verstehen, wenn in solchen Fällen die Bürger sagen, sie verstünden die Verwaltung nicht, meine Trantzschel.

Auch Hermann Lünsmann (CDU) stimmte einer Poller-Lösung zu. Die Einrichtung einer verkehrsberuhigten Zone hält er dagegen für unrealistisch. Henri Köckert (Die Linke) sieht Probleme bei der Umsetzung. Das Einrichten der verkehrsberuhigten Zone sei das eine. Die Kontrolle, ob sich dort dann auch die vorgegebene Schrittgeschwindigkeit gehalten werden, sei die andere Frage.

Mit drei Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen und vier Enthaltungen stimmten die Ortschaftsräte dafür, ihr Anliegen zur Einrichtung einer verkehrsberuhigten Zone im Lostauer Weg aufrechtzuerhalten. Größere Einigkeit herrschte darin, dass auch die Poller-Lösung weiter verfolgt werden soll. Außerdem solle der Austausch mit dem Ortschaftsrat Lostau gesucht werden, um gegebenenfalls eine Lösung im Rahmen des gemeindlichen Verkehrskonzeptes zu finden.