1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Zulassungsdienst sorgt für Ärger

Ämter zu Zulassungsdienst sorgt für Ärger

Der Kfz-Zulassungsdienst sorgt wegen Corona bei den Burgern für Ärger. Denn wer die Anmeldung nicht online erledigen kann, muss viel zahlen.

Von Nicole Grandt 08.05.2020, 01:01

Burg l „Das kann doch nicht sein“, schimpft ein Volksstsimme-Leser Klaus-Dieter Reich am Telefon. Er wollte sein Wohnmobil abmelden. Weil er in Corona-Zeiten das fahrende Hotel ohnehin nicht nutzen könne, wollte das Geld sparen. Das Gegenteil könnte der Fall sein. Und das ist es, was ihn ärgert. Für eine kostenlose Abmeldung online fehlt ihm der neue Personalausweis, eine klassische Abmeldung im Amt darf derzeit nur ein gewerblicher Betrieb übernehmen. Und das kostet.

Kreissprecherin Claudia Hopf-Koßmann bestätigt das Dilemma: Online An- oder Abmeldungen nur mit der neuen Generation Personalausweisen, damit die Identifikation gewährleistet ist oder über einen gewerblichen Zulassungsdienst.

Und auch das bestätigt die Kreissprecherin: Die Nutzer müssen mit zusätzlichen Kosten rechnen. „Wer unseren Dienst in Anspruch nehmen will, zahlt für eine Zulassung inklusive Kennzeichen 124 Euro“, erklärt etwa Joachim Exß, der eine Zulassungsfirma betreibt. Neben den Kosten für die Behörde und die Kennzeichen fallen für die Auftraggeber also etwa 40 Euro mehr an. „Natürlich ist das teurer als wenn die Menschen das selbst in die Hand nehmen, aber wir müssen ja auch von etwas leben“, so Exß. Trotz der zusätzlichen Kosten werde er derzeit nahezu von Interessenten überrannt. „Ich kann beim Straßenverkehrsamt vier Anmeldungen pro Tag vornehmen. Derzeit bekomme ich aber 20 bis 30 Anfragen pro Tag und die Kunden müssen mit rund einer Woche Wartezeit rechnen“, berichtet er.

„Allerdings gibt es ja sonst keine andere Möglichkeit, die Anmeldungen als Privatperson derzeit vornehmen zu lassen und viele Menschen sind eben auf ein Auto angewiesen.“

„Der Kreisverwaltung ist bewusst, dass jede Einschränkung für Unannehmlichkeiten sorgt, die wir auch auf ein Mindestmaß reduzieren möchten“, zeigt Claudia Hopf-Koßmann Verständnis für die schwierige Situation der Kfz-Nutzer. „Viele Maßnahmen, die während der Corona-Pandemie notwendig waren und sind, bauen auf das Verständnis der Bevölkerung und das Mitwirken jedes Einzelnen, so ist es auch in diesem Bereich. Mit der am Wochenende vom Land verabschiedeten fünften Eindämmungsverordnung hat auch der Landkreis die Möglichkeit, die Häuser der Verwaltung wieder Schritt für Schritt zu öffnen und die Einschränkungen des Bürgerverkehrs zu reduzieren.“ Am kommenden Montag ist nun dieser Moment gekommen. Die Kreisverwaltung lässt wieder Publikumsverkehr zu, allerdings nur nach Terminabsprache. Telefonisch ist die mit der Zulassungsstelle unter 03921/9493603 oder -3608 möglich.