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  7. Altäre von Hohenwarthe und Lostau sollen zur "Straße gotischer Flügelaltäre" gehören

Zwischen Elbe und Fläming unterstützt die Aktionsgruppe Elfi weitere touristische Attraktion Altäre von Hohenwarthe und Lostau sollen zur "Straße gotischer Flügelaltäre" gehören

Von Thomas Rauwald 16.02.2012, 05:21

Die Mitgliederversammlung der Lokalen Aktionsgruppe "Zwischen Elbe und Fiener Bruch" (Elfi) berät heute über die Kooperation zur Entwicklung einer neuen touristischen Route, "Straße gotischer Flügelaltäre".

Möser/Lostau/Hohenwarthe l Da die Gemeinde Möser Elfi-Mitglied ist, ist beabsichtigt, dass auch die Flügelaltäre der evangelischen Kirchen von Hohenwarthe und Lostau Teil dieser zu entwickelnden Route werden.

Der Altar von Lostau zeigt in bekannten Passions- und Auferstehungsbildern, dass Christus alles für die Menschen getan hat, damit sie als Glaubende leben können. Die Inneneinrichtung der Kirche, so wie sie heute zu sehen ist, also Altar, Empore und Kanzel, sind um 1650 eingebaut worden. "Eigentlich", sagte Pfarrer Albrecht Neumann, "ist nur das Gehäuse des Altars gotisch. Viel ist über ihn nicht überliefert." Es sei auch möglich, dass in den Zeiten der Kirchenstürmerei die hölzernen Figuren herausgerissen worden seien, fügt er an.

Seine Apostelfiguren trägt der Flügelaltar von Hohenwarthe noch. Der spätgotische Schnitzaltar stammt aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. In der Mitte des Schreins ist die Anbetung der Heiligen Drei Könige dargestellt. Vier Heilige vervollständigen das Mittelteil. Auf jedem der Flügel sind vier weitere Heilige in zwei Geschossen übereinander angeordnet. Auf der Predella zeigt ein Gemälde Christus und die Klugen und Törichten Jungfrauen. Die Geschichte der Törichten und der Klugen Jungfrauen wird übrigens auch im Magdeburger Dom durch schlanke, modisch gekleidete Steinskulpturen dagestellt.

Eine weitere Besonderheit trägt dieser Altar, weiß Gemeindekirchenratsvorsitzende Silwa Bergmann: "Im Altar wird der Heilige Jakobus dargestellt. Und unmittelbar an der Kirche vorbei führt hoch über der Elbe ein schmaler Stieg, der Teil des weltbekannten Jakobspilgerweges ist." Die Kirchgemeinde sei befugt, so Silwa Bergmann, den Pilgern den Jakobsstempel in das Wanderbuch zu drücken. Und sie fügt an, dass die Hohenwarther Kirche schon seit Jahren als einzige im Jerichower Land am Projekt "Verlässlich geöffnete Kirchen" teilnimmt.

Für Hohenwarthe wie für Lostau ist die zu entwickelnde "Straße der gotischen Flügelaltäre zwischen Elbe und Fläming" ein weiterer Baustein, den lokalen Tourismus weiterzuentwickeln. Lostau und der Nachbarort Hohenwarthe planen im Zuge der Renaturierung der Alten Elbe eine gemeinsamen touristische, lokal geprägte Route entlang des Elberadweges, die die beiden Kirchen einschließen wird.

Entwickelt und getragen wird das neue Projekt durch den Verein "Straße gotischer Altäre" mit Sitz in Isterbies. Eine Kooperation mit den Regionen Elbe/Fläming, Elbe-Saale, Dübener Heide und Brandenburg wird anstrebt. In unserer Region werden neben den Kirchen von Lostau und Hohenwarthe die von Klein Wusterwitz und Kade integriert. In Isterbies soll ein Informationszentrum eingerichtet werden.