Stadtbürgermeister von Möckern bestätigt Kaufvertrag, der aber nicht wirksam sein soll Alte Poststraße ist streckenweise in Privatbesitz
Was ist dran an dem Gerücht, dass die Poststraße bei Hohenziatz verkauft worden sein soll? Möckerns Stadtbürgermeister Frank von Holly bestätigte auf Volksstimme-Anfrage, dass es einen Vertrag gebe, der allerdings bislang keine Wirksamkeit habe.
Hohenziatz l Einst war sie eine wichtige Verbindung nach Berlin, die Poststraße, die auch Hohenziatz an den Rest der Welt anknüpfte. Längst aber würde hier keine Kutsche und kein Pkw unbeschadet rollen können und es schon gar nicht mehr bis in die Hauptstadt schaffen, so rumpelig ist der Weg. Nun kommen offenbar auch offene Fragen zum Wegerecht dazu. Seitdem im Ort das Gerücht die Runde machte, ein Teilstück der historischen Route sei verkauft worden, sorgen sich einige Hohenziatzer um den Erhalt des Weges und der hier liebevoll aufgebauten Allee.
Auch Zufahrt nach Wendgräben ist in Privatbesitz
Der Möckeraner Stadtbürgermeister Frank von Holly bestätigte nun auf Anfrage der Volksstimme, dass die Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft (BVVG) ein Teilstück der alten Poststraße an einen Privatmann veräußert habe. Dabei geht es dem Stadtchef zufolge um einen Abschnitt der Alten Poststraße in Richtung Drewitz, nördlich von Glienicke in der Gemarkung Wüstenjerichow.
Jedoch sei der besagte Vertrag nicht wirksam, weil die Stadt Möckern nicht auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet habe, so Frank von Holly. "Wir sind derzeit im Gespräch mit dem Erwerber", so der Stadtoberste der Einheitsgemeinde. Die Wahrnehmung des Vorkaufsrechtes sei der Stadt keineswegs ohne weiteres möglich.
Es sei zudem gar nicht unüblich, dass die BVVG als Nachfolgeeinrichtung der Treuhandanstalt nicht nur Grundstücke, sondern damit einhergehend auch die hier verlaufenden Wege veräußert. Grundsätzlich ist das auch kein Problem, da die verkauften Wege danach auch weiterhin Wege bleiben sollen. Doch auch in der Einheitsgemeinde Möckern ist man aus Schaden klug geworden. Mancher Weg wurde nach seinem Verkauf gesperrt oder gar mittlerweile ersatzlos umgepflügt.
Eines der bekanntesten Beispiele im Gebiet der Einheitsgemeinde, bei dem ein öffentlicher Weg durch die Treuhand veräußert wurde, ist die Zufahrt zum Schloss Wendgräben. Auch hier sei die einzige für Autos geeignete Zuwegung an einen Privatmann verkauft worden, berichtet Frank von Holly.