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Lübser Kita-Kinder bauen ihr Dorf nach Angeregt durch die Aktion „Lübs im Bilde“entsteht ein Modell

Von Manuela Langner 15.04.2021, 12:29

Lübs

Natürlich wissen sie, wie das Gebäude ihrer Kita aussieht! Da mussten sie nicht extra vor die Tür gehen, um das Haus für ihr Modell nachbauen zu können. Was die Reporterin von der Zeitung für Fragen stellt?

Wie lässt sich in der Zeit der Pandemie, in der Kontakte beschränkt werden müssen, trotzdem ein Miteinander erhalten? Die Mitglieder des Heimat- und Kulturvereins Liubatici Lübs überlegten sich die Aktion „Lübs im Bilde“, zu der alle Einwohner fotografieren konnten, wie sie ihr Dorf sehen.

An der Aktion wollte sich auch die Lübser Kindertagesstätte „Die kleinen Strolche“ beteiligen. Die älteste Gruppe, die „Schlaufüchse“, machten das auf besondere Art und Weise: Sie bauten ihr Dorf im Modell nach. Dafür unternahmen die Kinder gemeinsam mit ihrer Erzieherin Gerlinde Lorbeer Spaziergänge durch Lübs, um sich die Straßennamen zu merken und genau anzuschauen, welche Gebäude es im Dorf gibt und wie diese ausschauen. Die Kinder aus Lübs hatten daran ebenso ihre Freude wie die Jungen und Mädchen aus den Nachbarorten.

Kinder werden zu kleinen Architekten

Auf einer weißen Platte wurden dann die parallel zueinander verlaufenden Bahnhof- und Schulstraße aufgezeichnet und der Gartenweg und der Weg am Sportplatz etwas kleiner dazwischen. Unter dem Titel ihres Projekts „Wir werden zu kleinen Architekten“ setzten sich die Jungen und Mädchen mit den verschiedenen geometrischen Formen auseinander, die sie für ihr Modell benötigten.

Am Modell zeigte Karl auf das Haus, in dem seine Oma lebt, und Romy zeigte den Bahnhof und den Bahnübergang. „Hier fährt der Zug entlang.“ Die weiß-rot angemalten Schranken haben die Kinder ebenfalls selbst gebaut. „Es kamen immer wieder neue Ideen dazu“, erzählte Britt Kirchner, Leiterin der Lübser Kindertagesstätte. Die Kinder seien mit viel Freude dabei gewesen.

Für ihr Kita-Gebäude wurden Holzbausteine angemalt. Eingebettet ist die Kita von der Kirche mit dem hohen Turm und dem Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr inklusive Hydranten. Das lässt sich alles sehr gut auf dem Modell nachvollziehen. Beim Ziffernblatt der Kirche hatten sie Hilfe von Frau Lorbeer, berichteten die Schlaufüchse. Das Anmalen der Bauklötzer habe überhaupt großen Spaß gemacht, ergänzte Charlotte.

Wohnhäuser entstehen durch Basteln

Viele Wohnhäuser entstanden aber auch durch Basteln. Dafür musste viel geschnitten und geklebt und gemalt werden. Dass Lübs ein grüner Ort ist, beweisen die grün gefärbten Kienäppel und das Moos auf der Modellplatte.

Mit ihren Fingern fuhren die Kinder über das Modell und zeigten am Traktor vor der Haustür, wo sich ein großer Bauernhof befindet, und wo Ortsbürgermeister Burkhard Rehse seinen Elektrobetrieb habe und wo „Kfz-Michis“ Werkstatt zu finden ist. Die Festhalle ließen sie den Betrachter mit gelben Bögen gleich wiedererkennen, das moderne Einfamilienhaus ganz in der Nähe durch Lego-Steine.

Anhand eines Original-Brückenbauplanes, den ihnen ein Vati zur Verfügung stellte, setzten sich die Kinder auch damit auseinander, wie viele Berechnungen und Überlegungen angestellt werden müssen, um ein Bauwerk errichten zu können.

Keine Ausstellung wegen Corona möglich

Gerne hätten Kita und Heimatverein das Modell in der Heimatstube ausgestellt, damit es sich alle Eltern und Großeltern und interessierten Einwohner anschauen können. Denn um nicht gezeigt zu werden, ist den Kita-Kindern das Modell viel zu gut gelungen. Leider lässt die Pandemie eine Ausstellung derzeit nicht zu.

In den vier Wochen, in denen sich die Schlaufüchse mit dem Modell beschäftigten, lernten sie nicht nur neue Dinge hinzu und hatten viel Freude daran, wie aus der Idee das Modell entstand, sondern stellten auch fest: „Lübs ist ein schönes Dorf“, wie es Britt Kirchner für die Kinder formulierte.

Für die Aktion „Lübs im Bilde“ war gestern Einsendeschluss. Auf der Internetseite des Heimatvereins unter www.liubatici.de werden die eingereichten Fotografien nach und nach eingestellt. Auch eine Verwendung für Plakate oder die Gestaltung eines Lübser Jahreskalenders sind weitere Ideen. „Es wurden etliche Bilder eingereicht“, freute sich Vereinsvorsitzender Marcus Krause.

Ihre enge Zusammenarbeit wollen Heimatverein und Lübser Kita fortsetzen. Die neu gepflanzten Obstbäume auf dem Anger in der Schulstraße werden mit Schildern versehen, die die Kinder gestalten.