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Eine Stunde lang beteiligt sich Löwenapotheke an Protest-Aktion Apotheke schließt kurzzeitig und bedient nur über Notfall-Klappe

01.03.2013, 01:14

Burg (fr) l Vedutzte Gesichter gestern zwölf Uhr mittags vor der Burger Löwenapotheke: Die Tür ist verschlossen, nur die Notfall-Klappe öffnet sich. Die Apotheke hat sich am gestrigen Mittwoch über eine Stunde lang an einer bundesweiten Protestaktion beteiligt. Apotheker fordern eine angemessene Bezahlung der Nacht- und Notfalldienste.

Inhaberin der Löwenapotheke Silke Schreiber erklärt: "Wenn wir Nachtdienst- oder Wochenenddienst haben, stehen wir die ganze Nacht hier, wir bekommen aber nur 2,50 Euro pro Patient von den Kassen dafür bezahlt." Das heißt: Wenn in einer Nacht niemand oder nur wenige Personen zur Apotheke bekommen, macht die Inhaberin Verluste. "Den Notdienst bezahle ich nur aus der eigenen Tasche, er rechnet sich überhaupt nicht", erklärt sie. In einer durchschnittlichen Nachtschicht kommen zwischen drei und zehn Patienten. "Darin ist der Stundenlohn der Mitarbeiter bei weitem nicht enthalten."

Es sind vor allem Medikamente für leichte Erkrankungen wie Erkältungen, aber auch Rezepte für Kinder, die Patienten außerhalb der Öffnungszeiten besorgen müssen. "Jeder kennt das. Wenn es einem schlecht geht, braucht man schnell Medikamente. Dafür sind wir ja auch da und das machen wir gern", meint die Apothekeninhaberin. "Aber dann sollte der Aufwand auch gerecht vergütet werden."

Gestern beteiligten in ganz Deutschland Apotheken an der Aktion "Wir machen den Tag zur Nacht". Apothekerverbände und -kammern fordern eine Notdienstpauschale von den Krankenkassen.

In Burg wechseln sich sieben Apotheken mit den Nachtdiensten ab, so dass jede Apotheke einmal pro Woche Dienst hat. Die Wochenenden und Feiertage decken sie zusammen mit Apotheken in Biederitz, Gerwisch, Möckern und Lostau ab.