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Wohngebiet Baustellenzufahrt: Klärung in Sicht

Der Burger Bauausschuss will die Zufahrten zum neuen Wohngebiet mit der Verwaltung vor Ort klären.

Von Mario Kraus 25.11.2019, 00:01

Niegripp/Burg l Der Detershagener Weg sollte nicht als Zufahrt für eine Erschließung des Wohngebietes Niegripper See II genutzt werden. Das machte Andrea Rust im Beisein mehrerer Einwohner auf der Sitzung des städtischen Bauausschusses in Burg noch einmal unmissverständlich deutlich. „Die enge und ohne Gehweg versehene Straße mit Kopfsteinpflaster ist dafür nicht geeignet“, sagte sie vor den Stadträten. Laut Rust seien die Anwohner nicht damit einverstanden, dass in der Beschlussvorlage auch der Detershagener Weg als Zufahrt neben der Straße Am See aufgeführt wurde. „Hier muss es eine andere Variante geben.“

Um einen möglichen Konflikt gar nicht erst aufkommen zu lassen, will der Bau- und Ordnungsausschuss nun während eines Lokaltermins den Detershagener Weg und andere Straßen in Augenschein nehmen. „Die Bedenken sind nachvollziehbar, deshalb machen wir uns ein Bild vor Ort. Und das möglichst zeitnah“, sagte der Vorsitzende Clemens Engel (CDU). Auch die übrigen Mitglieder des Gremiums stimmten dem Vorschlag zu. „Wir werden eine Lösung finden“, sagte Bernd Hennig (CDU).

Akuter Zeitdruck bestehe nach Angaben der Stadt allerdings nicht. Ein Votum, welche Straße konkret für den Transport am geeignetsten wäre, sei auch intern noch nicht abgegeben worden, versicherte der zuständige Sachgebietsleiter Stadtplanung/Städtebauförderung, Sven Wagener. Voraussetzung dafür sei ein Vertrag zwischen dem Erschließungsträger und der Stadt. „Diese Gespräche haben noch nicht begonnen.“ Im Vorfeld sei es wichtig, „dass die Stadt Burg die im näheren Umfeld vorhandenen Straßen hinsichtlich ihrer Eignung zum Befahren mit Schwerlastverkehr beziehungsweise Baustellentransporten klassifiziert und klare Vorgaben erteilt, welche Straßen zu nutzen sind“, so Wagener.

Für den dann folgenden Bau der Eigenheime auf der rund vier Hektar großen Fläche gebe es seitens der Stadt jedoch keine Koordinierungsmöglichkeit. Möglicherweise müssten für einzelne Straßen Tonnagebegrenzungen geprüft werden.

Ein weiterer Reibungspunkt ist der Wall mit Hecke an der Grenze zum See. Der habe eine wichtige Schutzfunktion, betonte Bernd Willy (AfD). Da dieser Wall wegen der Sichtachse zum Gewässer beseitigt werden soll, könnte es zu Spannungen zwischen den künftigen Bewohnern am Rande des Wohngebietes und Besuchern am See kommen. „Das ist eine Freizeitfläche, wo sich in den Sommermonaten viele junge Leute aufhalten und Spaß haben“, sagte Willy.

Allerdings: Dieser Punkt könne in keinem Bebauungsplan geregelt werden. „Das Sozialverhalten der Menschen werden wir nicht festschreiben“, sagte Wagener. Gesprächsthema ist der aktuelle Wall aber auf jeden Fall. Auch der Niegripper Ronald Lüdde sieht Konflikte vorprogrammiert. „Wenn es dann mal lauter zugeht, was ja auch normal ist, ist der Streit ganz schnell vorprogrammiert“, sagte er am Lesertelefon der Volksstimme. Dieses Thema sei noch nicht ausdiskutiert. Ähnlich äußerte sich am Sonntag ein anderer Einwohner, der dafür plädierte, den Wall für Schutzzwecke zu erhalten.