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Betreibung Burger Stadthalle soll privat bleiben

Das Thema Stadthalle könnte wieder Thema beim Stadtrat sein. Frank Endert fordert erneut eine privatwirtschaftliche Betreibung.

Von Mario Kraus 03.09.2019, 06:00

Burg l Stadthalle und kein Ende der Diskussion? Nachdem der Stadtrat Anfang 2019 beschlossen hatte, den Bewirtschaftungsvertrag mit der PSE Service GmbH (Janin Niele) zum 30. April 2020 auslaufen zu lassen und die Einrichtung künftig kommunal zu bewirtschaften, müssen die Mitglieder des Gremiums möglicherweise am 12. September erneut darüber diskutieren.

Frank Endert von der gleichnamigen Wählergemeinschaft, der Mitglied der AfD-Fraktion ist, hat einen Antrag eingereicht, wonach der Stadtrat erneut beschließen möge, ein Interessenbekundungsverfahren zur Betreibung der Stadthalle auf den Weg zu bringen. Im Kern geht es damit um eine erneute privatwirtschaftliche Betreibung. In dem Schreiben, das der Volksstimme vorliegt, begründet Endert den Schritt damit, dass die Stadtverwaltung „nicht über ausreichend Personal im Veranstaltungsbereich“ verfüge und Neueinstellungen vonnöten wären, „was wiederum Kosten verursacht“. Weiter heißt es: „Die Mitarbeiter des Fachbereiches 4 sind mit Parkveranstaltungen und den Festen ausgelastet. Die Kul- tureinrichtung würde wie in der Vergangenheit ausschließlich verwaltet und nicht betrieben werden.“

Auf Nachfrage der Volksstimme begründete Endert seinen Antrag unter anderem damit, dass die Veranstaltungen, die Niele organisiert, ein breites Publikum ansprächen und auch das Restaurant wieder betrieben werde. „Vieles würde ohne Niele den Bach runtergehen“, so der Ihleburger.

Eine Mehrheit dürfte der Antrag allerdings in der kommenden Woche nicht bekommen. Der AfD-Fraktion war der Antrag bis gestern nicht bekannt, teilte deren Vorsitzender Gerald Lauenroth mit. Sie wird sich Mittwoch damit befassen.

Für die CDU/FDP-Fraktion ist das Schriftstück „kein Diskussionsthema mehr“, so Fraktionschef Frank Ruth. „Natürlich kann Herr Endert einen Antrag stellen. Aber es ist alles gesagt und dazu entschieden.“ Vor allem die Begründung, dass Neueinstellungen bei einer kommunalen Bewirtschaftung notwendig wären, „ist völlig abwegig“. Die Stadt verfüge über ausreichend qualitatives Personal, das auch im Zuge der Landesgartenschau rekrutiert worden sei. „Es sind genügend Mitarbeiter vorhanden“, so Ruth.

Ähnlich sieht das auch die große Fraktion SPD/Linke/Grüne, Burger Freie Wähler/Dr. Wolffgang. „Wir haben darüber sehr lange und intensiv diskutiert und seit Langem eine klare Entscheidung. Die sollten wir jetzt auch beibehalten, weil es für den neuen Fachbereich so das Beste ist und mit Parkanlagen und Stadthalle künftig eine Einheit bewirtschaftet wird. Das kann nur gut sein für die Stadt.“ Die Fraktion werde keine neue Diskussion zur Zukunft der Stadthalle führen.

Das bestätigte auch Vize-Vorsitzende Kerstin Auerbach (Linke): „Die Argumente sind hinlänglich ausgetauscht, Für und Wider der Varianten erörtert.“

Überhaupt setzen zahlreiche Stadträte in den neuen Fachbereich 4 (Kultur/Tourismus) und entsprechenden Leiter große Hoffnungen. Die Personalie ist in der Spitze der Stadtverwaltung bereits seit Wochen entschieden und soll auf der nächsten Sitzung des Hauptausschusses am Donnerstagabend im nichtöffentlichen Sitzungsteil bestätigt werden. Sowohl Mitglieder von CDU, SPD und Linken sprachen gegenüber der Volksstimme von „einer sehr guten Wahl“ und sicherten Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) ihre Unterstützung zu. Die Zustimmung des Hauptausschusses gilt daher als sicher.