Betreuungsforstamt Elb-Havel-Winkel sorgt für vorbeugenden Waldschutz Brandgefahr: Frühwarnung mit Kameras
Neun Waldbrände hat es im vergangenen Jahr im Jerichower Land gegeben. Dabei wurden 3,46 Hektar Waldfläche beschädigt. Seit 1. Januar 2013 ist das Landeszentrum Wald für den vorbeugenden Waldbrandschutz zuständig. Der Zeitraum für das Melden der Waldbrandwarnstufe wurde bereits verkürzt.
Genthin l Nicht mehr zwischen dem 15. Februar und dem 15. Oktober, sondern vom 1. März bis 30. September wird nun auf eine potenzielle Waldbrandgefahr hingewiesen. Mit Änderung der Zuständigkeit wurde diese Aufgabe an die entsprechenden Betreuungsforstämter weitergeleitet. Für das Jerichower Land ist Peter Sültmann vom Betreuungsforstamt Elb-Havel-Winkel nun der Kreiswaldbrandschutzbeauftragte.
"Zu unseren Aufgaben gehört neben dem Ausrufen der Waldbrandwarnstufe auch die Schutzstreifen in Ordnung zu halten und zu pflügen", erzählt Peter Sültmann. 50000 Hektar Waldfläche hat das Betreuungsforstamt in seiner Obhut. Dabei hat es eher "organisierenden Charakter", sagt der Kreiswaldbrandschutzbeauftragte. Dabei gelte es auch die Zusammenarbeit mit den freiwilligen Feuerwehren und dem Katastrophenschutz zu koordinieren und gegebenenfalls Probleme aus der Vergangenheit anzusprechen.
Die neun Brände im vergangenen Jahr seien sehr wenig gewesen. "Es gibt auch mal Jahre mit 60 Bränden", verdeutlicht der Experte. Das sehr feuchte Wetter über das Jahr verteilt, habe dazu geführt, dass der Boden nie richtig ausgetrocknet sei, so dass die Gefahr von Waldbränden recht niedrig war. Prognosen für das laufende Jahr sind dagegen nicht möglich. "Es ist witterungsabhängig. Wichtig ist, dass die Bevölkerung sensibilisiert ist und beim Entdecken eines Brandes sofort die 112 anruft", macht Sültmann deutlich.
Zur Ermittlung der Waldbrandgefahr wird ein mathematisch-statistisches Verfahren genutzt, in das meteorologische Daten wie Niederschlagsmenge, Windgeschwindigkeit und Temperatur sowie die Entwicklung der Vegetation mit einbezogen werden. "Zweimal am Tag bekommen wir die entsprechenden Daten vom Deutschen Wetterdienst und können gegebenenfalls auch selbst nachrechnen", erklärt Sültmann. Ab Warnstufe eins wird die sogenannte Fire-Watch in Dienstbereitschaft geschaltet. Fünf Kameras im Jerichower Land überwachen dann vornehmlich Gebiete mit Kiefernwald, die zur Gefahrenklasse A gehören.
Zwischen Waldbrandstufe null (keine Gefahr) bis zur Waldbrandwarnstufe IV kann das Pendel ausschlagen. "Bei der IV ist das Betreten des Waldes außerhalb der Wege nicht erlaubt", betont Sültmann. Zwischen dem 15. Februar und dem 15. Oktober ist auch das Rauchen im Wald verboten.
Momentan sind die Waldarbeiter mit dem Pflügen des Waldbrandschutzstreifens beschäftigt. "Das ist eine Fahrspur mit einer Breite von 1,5 Metern. Hier müssen Äste weggeräumt und die Spur freigeräumt werden", erzählt der Leiter des Betreuungsforstamtes. Am 21. März wird es mit Feuerwehr und Katastrophenschutz eine Auswertung des letzten Jahres geben, wo auf mögliche Probleme hingewiesen wird.