Gärtnermarkt Burgs bunte Blüten
Hunderte Besucher erlebten am Sonntag in Burg den 22. Gärtnermarkt als zünftiges Innenstadtfest.
Burg l Geranien sind Sonnenanbeter und trinken viel. Fachleute bezeichnen diese Blumen auch als Pelargonien. Ihre großen Vorteile: Sie blühen kräftig und sind sehr pflegeleicht.
Zwölf Stück trägt Günther Brandes vom Rolandplatz in Richtung Kofferraum: „Meine Frau hat gesagt, dass ich ein Dutzend mitbringen soll, weil Geranien den ganzen Sommer blühen und eine kurzzeitige Trockenheit nicht übel nehmen.“
Kaum sind die Blumen im blauen Ford verstaut, marschiert Brandes wieder zurück zum Rolandplatz: „Ich brauche noch Kopfsalat, Sellerie und Paprika.“ Die Gemüsepflanzen will der Kleingärtner noch am Vormittag in die Erde bringen: „Die Wetterprognosen sind günstig.“ Günther Brandes ist Frühaufsteher: „Um 8 Uhr habe ich alle Einkäufe erledigt, während meine Frau daheim das Frühstück vorbereitet.“
Brandes gehörte zu den Hunderten Besuchern des Gärtnermarktes am 1. Mai. Traditionell geht es nicht nur um Pflanzenkauf – die Kreisgärtnergruppe Burg/Möser als Veranstalter puscht den Vormittag zu einem kleinen Familienfest auf dem Rolandplatz.
Traditionell erledigt Bürgermeister Jörg Rehbaum seine Pflanzeneinkäufe an den Marktständen des 1. Mai. Die Auswahl ist riesig. „Als ganz privater Kunde bin ich froh, dass es diesen Markt gibt, mit den Pflanzen, die hier gezogen worden sind. Die sind robuster, und damit an unseren klimatischen Bedingungen angepasst“, sagte der Stadtchef zur Volksstimme.
Sechs Gartenbaubetriebe (Burmester, Mohrenweiser, Dietrich, Progatzky, Vogt und Theile) ließen zwischen Kräutern und Baumstämmen keine Wünsche unerfüllt. Einheimisches Flair versprühten zudem Bäcker Peter Heutling, Fleischer Karl-Heinz Frohn und das Treffpunkt-Team im Bierwagen.
Klar, kann man Tomatenpflanzen jetzt schon kaufen, meint Ulf Möbius, „aber mit dem Ausflanzen ins Freie würde ich noch 14 Tage warten“. Ähnlich sieht es Gerlinde Thiele: „Erstmal die Eisheiligen abwarten.“ Beide gehörte zum elfköpfigen Verkaufsteam der Gärtnerei Progatzky mit Profis und Helfern.
Zu den 50 Gemüse- und Blumensorten der Gärtnerei Burmester gehören die wunderschön bunt blühenden Elfensporn, „auch Sunsatien genannt“, sagten die Gärtnerinnen Tordis und Susanne Burmester.
Eine ganz besondere Spezialität hatte Frank Dietrich von der gleichnamigen Burger Baumschule auf dem Verkaufshänger: Einen Familienapfelbaum. Das sind relativ kleine Bäume mit verschiedenen Apfelsorten. Einer trägt unter anderem Cox-Orange und Santana. Ein anderer ist bestückt mit Topaz und Golden Delicius: „Da sind bis zu fünf Sorten möglich“, erklärt Fachmann Frank Dietrich. Diese Bäume hat er natürlich selbst veredelt und mit den verschiedenen Sorten bestückt.
Reine Handarbeit sind auch die vielen Blumenbänke, Hocker und Pflanzkübel am Stand von Chris Breitenbach aus Blumenthal, die mit ihrem Mann seit zwei Jahren eine Werkstatt betreibt. Wir sind auf Märkten in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Niedersachsen unterwegs“, sagte die Jungunternehmerin zur Volksstimme.
Seine letzte Kiste mit Rapshonig-Gläsern hatte Imker Karl-Heinz Sperfeldt auf seinem Verkaufstisch neben vielen anderen Honig-Köstlichkeiten: „Die neue Rapshonig-Ernte wird es in vier Wochen geben.“
„Zudem freuen wir uns, dass wir zum ersten Mal Stellmacher Ballerstein aus Wollin bei uns haben“, erzählte Mit-Organisatorin Christina Wieland, die sich am frühen Morgen zwischen all den blühenden Geranien einen heißen Kaffee gönnte.
Übrigens: Mit etwas Pflege blühen Geranien auf Balkon und Terrasse bis zum ersten Frost.