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Corona Güsener Grundschule dicht

Die Grundschule in Güsen ist ab sofort geschlossen. 98 Schüler und 13 Lehrer an den Gymnasien Genthin und Gommern bleiben in Quarantäne.

Von Susanne Christmann 03.12.2020, 17:52

Genthin/Gommern/Güsen l Die Grundschule in Güsen ist am Donnerstag mit sofortiger Wirkung geschlossen worden. Das bestätigte Thomas Barz, Beigeordneter des Landkreises, auf Nachfrage. Zwingende Schließungsgründe seitens des Gesundheitsamtes hätten zwar nicht vorgelegen. Aber die Entscheidung für den Distanzunterricht, so erklärt Tobias Kühne, Pressesprecher des Landesschulamtes, sei in Abstimmung mit dem Landesschulamt und der Schulleitung getroffen worden.

Als Grund für die Schließung gibt das Amt die „umfangreichen Quarantäneanordnungen des zuständigen Gesundheitsamtes für große Teile der Schülerschaft und des Kollegiums“ an. Die wurden verfügt, nachdem eine Lehrerin positiv getestet worden war. Leider habe es an der Schule , so erklärt das Amt weiter, bereits einen Krankenstand gegeben, der sich in der aktuellen Situation verschärfend ausgewirkt hätte. Die Gemeinde Elbe-Parey als Trägerin der Schule hat auf eine Anfrage der Volksstimme nicht reagiert.

Die Güsener Grundschule bleibt laut Landesschulamt voraussichtlich bis zum 15. Dezember geschlossen. Bis dahin geht die Schule zum Distanzunterricht über. Eine Notbetreuung werde angeboten. Betroffene Eltern bräuchten dafür eine Bescheinigung des Arbeitgebers.

Das Gesundheitsamt, so Thomas Barz, werde die Situation an der Güsener Grundschule weiter beobachten. Getestet werden gegebenenfalls – nach den Regeln des Robert-Koch-Institutes – ermittelte Kontaktpersonen, wenn sie denn Symptome aufweisen.

Anders können die Gymnasien in Genthin und Gommern reagieren. Nachdem dort je ein Schüler positiv auf das Virus Sars-CoV-2 getestet worden war, sind am Bismarck-Gymnasium 51 Schüler (drei Klassen) und fünf Lehrer sowie im Europa-Gymnasium in Gommern 47 Schüler (zwei Klassen und ein Kurs) und 8 Lehrer in Quarantäne geschickt worden, teilt Thomas Barz dazu mit.

Nichtsdestotrotz halten beide Schulen für alle nicht betroffenen Lehrer und Schüler den Unterrichtsbetrieb weiter aufrecht. Das bedeute, so erklärt Schulamtssprecher Tobias Kühne „zweifellos einen organisatorischen Kraftakt“. Die Gymnasien hätten sich aber – wie alle Schulen in Sachsen-Anhalt – auf den jetzt eingetretenen Fall gewissenhaft vorbereitet. Sie seien darum in der Lage, den Präsenzunterricht für alle nicht betroffenen Schülerinnen und Schüler fortzusetzen. Wie Landkreis-Beigeordneter Barz weiter mitteilte, seien die in beiden Gymnasien bisher angewandten Hygiene-maßnahmen auch nach dem Auftreten der beiden Corona-Fälle ausreichend. Sie hätten nach dem Auftreten des jeweiligen Corona-Falles nicht verschärft werden müssen.

Auch in den Modus des „eingeschränkten Regelbetriebes“ – der Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht - müssten die beiden Gymnasien bis jetzt nicht übergehen. Dafür, so das Landesschulamt, müssten die im Corona-Rahmenplan des Landes Sachsen-Anhalt für die Schulen dargelegten Bedingungen erfüllt sein. Das sei dann der Fall, wenn für ein Viertel der Schülerinnen und Schüler oder des pädagogischen Personals Quarantäne verfügt werden müsste. Dies sei an den Gymnasien in Gommern und Genthin aber nicht gegeben. Die von Quarantäne betroffenen Lehrkräfte würden von zu Hause aus arbeiten und Aufgaben für ihre Schülerinnen und Schüler stellen. Sie fielen also nicht aus, sondern stünden nur für den Präsenzunterricht nicht zur Verfügung.

Das Bismarck-Gymnasium in Genthin verwendet, so das Schulamt, für den Distanzunterricht die „Moodle“-Plattform, das Gymnasium in Gommern die „emuCLOUD“. Beide würden Interaktivität ermöglichen. Aufgaben können dort von den Lehrern gestellt, von den Schülerinnen und Schülern bearbeitet und dann wieder zurückgesendet werden. Auf der Moodle-Plattform könnten beispielsweise „Klassenräume“ eingerichtet werden, in denen Dokumente hochgeladen und auch Videos eingestellt werden können. Eine Chat-Funktion ermögliche einen kurzfristigen Austausch zwischen Lehrern und Schülern. Sollten einzelnen Schülern zuhause die technischen Möglichkeiten fehlen, werde nach Alternativen gesucht. Dies könnte beispielsweise die Übermittlung per Mail sein.