Heliosklinik Die Formel, die Leben rettet
Zum Tag der Wiederbelebung konnten im Foyer der Helios Fachklinik Vogelsang Kenntnisse in der Herzdruckmassage aufgefrischt werden.
Vogelsang l „Staying alive“ der Bee Gees, „Biene Maja“ von Karel Gott oder Helene Fischers „Atemlos“ geben den Takt vor. Die Lieder haben einen 100-Schläge-pro-Minute-Rhythmus. Einen Takt von 100 pro Minute benötigt auch die Herzdruckmassage bei der Wiederbelebung.
Anlässlich des „World restart a heart day“ (des weltweiten Tages der Wiederbelebung) an der Helios Fachklinik Vogelsang konnte jeder an der Seite von Dr. Karsten Beyer seine Kenntnisse auffrischen. Vom Ansprechen („Hallo? Machen Sie die Augen auf!“) und der Überprüfung der Atmung des zusammengebrochenen Menschens über den Anruf bei der Notrufzentrale unter 112 bis zur Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung. 30 Mal kräftig auf den Brustkorb drücken, dann zweimal Beatmen. Das solange wiederholen, bis der Rettungsdienst eintrifft.
„Mit null Hilfsmitteln kann man so viel erreichen“, betonte Dr. Karsten Beyer. In der Regel benötigt der Rettungsdienst rund zwölf Minuten, um am Einsatzort einzutreffen. Aber das menschliche Gehirn kommt ohne Sauerstoff nur fünf Minuten aus.
Danach ist mit schweren Schädigungen zu rechnen. „Wenn der Ersthelfer nicht hilft, dann hilft nichts mehr.“ Allen Interessierten, darunter Patienten, Klinikmitarbeitern und Besuchern, nahm er beim Üben an den Puppen die Scheu vor der Wiederbelebung. Das einzige, was man falsch machen könne, sei gar nichts zu machen, sagte Dr. Beyer. Eine jährliche Auffrischung der Reanimationskenntnisse sei gut. „Zweimal jährlich ist besser.“
Am Stand im Foyer der Helios Fachklinik erkundigte sich auch Kathleen Schwindack. Sie war schon einmal in der Situation, Wiederbelebung leisten zu müssen. Eine Familiengeburtstagsfeier hatte eine tragische Wendung genommen. Ihr Onkel war bei einem Spaziergang umgekippt. Herzdruckmassage und Mund-zu-Mund-Beatmung bis der Notarzt eintraf. „Sie denken, da vergehen Stunden. Dabei sind es nur ein paar Minuten.“ Ihrem Onkel konnte nicht mehr geholfen werden. „Aber der Arzt sagte uns, dass wir alles richtig gemacht haben.“ Es sei eine sehr schwierige Situation. „Toll, wer dann hilft.“
An der großen Puppe „Resusci Anne“, an die der Monitor angeschlossen werden kann, demonstrierten Dr. Karsten Beyer sowie die Anästhesie-Schwestern Jeannette Sattelmaier und Karin Meißner das Vorgehen bei Kammerflimmern. „Karin, den Defi laden!“, gab Dr. Beyer die Anweisung für den Defibrillator. „Alle weg!“ Der Stromstoß soll dem Herz wieder seinen normalen Rhythmus geben. Die Erleichterung war groß, als das EKG wieder die übliche Linie zeigte. Anne war gerettet.