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Ortsumgehung Heyrothsberge Dirk Zimmer zur geplanten Bundesstraße 184n: Umfahrung darf keine Durchfahrt sein

Ortschaftsrat Dirk Zimmer fordert eine südliche Anbindung der geplanten Bundesstraße 184n an die Ortschaft Heyrothsberge. Der Ort dürfe in der Debatte nicht vergessen werden. Auch hier dürfe eine Umfahrung nicht zu einer Ortsdurchfahrt werden, sagt Zimmer.

Von Anke Reppin 30.04.2021, 13:53
Dirk Zimmer in Heyrothsberge an der Stelle, wo die B 184n laut Biederitzer Vorzugsvariante auf die B 1 treffen würde.
Dirk Zimmer in Heyrothsberge an der Stelle, wo die B 184n laut Biederitzer Vorzugsvariante auf die B 1 treffen würde. Foto: Anke Reppin

Heyrothsberge

Mehr als 60 Personen aus Heyrothsberge und Biederitz haben auf einer Liste unterschrieben, mit der sie eine Stellungnahme von Ines und Dirk Zimmer zur Ortsumfahrung Wahlitz-Menz-Königsborn-Heyrothsberge unterstützen. Ein übergroßer Teil davon wohnt - wie die Urheber der Unterschriftenaktion auch - in Heyrothsberge am Fuchsberg. Jener Straße, die durch eine Anbindung der geplanten Ortsumgehung nördlich von Heyrothsberge enorm belastet würde. Denn in diesem Fall würde künftig nicht nur, wie bisher, der Verkehr der Bundesstraße (B) 1 am Fuchsberg vorbeifahren. Auch der Verkehr der B 184, der in Richtung Magdeburg weiterfahren will, und das ist der größere Teil des Verkehrs, würden dann künftig am Fuchsberg in Heyrothsberge vorbeikommen. Das Verkehrsaufkommen würde sich an dieser Stelle potenzieren.

Lärmschutz innerorts schlecht umsetzbar

Dirk Zimmer ist nicht klar, wie das gehen soll, wie dann noch jemand aus dem Fuchsberg auf die Bundesstraße abbiegen können soll. Oder vom Netto-Parkplatz oder von der Tankstelle. An diesen Punkten komme es schon jetzt im Fall eines Staus auf der Bundesautobahn 2 zu „erheblichen Problemen“, betont Zimmer. Für einen mehrspurigen Ausbau der Straße fehle hier der Platz. Auch Lärmschutzmaßnahmen könnten hier innerorts aufgrund der engen Bebauung aus Zimmers Sicht nicht umgesetzt werden.

In der aktuellen Debatte zur geplanten Ortsumgehung in anderen Ortschaften der Gemeinde Biederitz und der Stadt Gommern vermisst Dirk Zimmer den Blick auch auf Heyrothsberge. Es habe den Anschein, so der Ortschaftsrat, als würden viele denken, Heyrothsberge habe ja immer viel Verkehr gehabt, also könne der da auch bleiben. Doch auch die Heyrothsberger würden eine Umfahrung wollen. Eine Ortsumgehung dürfe keine Durchfahrt sein, sagt Zimmer ganz klar. „Bei allen Varianten, wo eine Anbindung der B 184n an die B 1 nördlich von Heyrothsberge erfolgt, ist unserer Meinung nach nicht mehr von einer Ortsumgehung zu sprechen“, so der Ortschaftsrat. Der überregionale Verkehr würde weiterhin komplett durch den Ort laufen, nur eben auf einer anderen Straße.

Unabhängig davon, welche der Varianten umgesetzt werde, habe ohnehin der Ort Heyrothsberge die größte Last zu tragen. Denn der Verkehr der B 1 und auch die Kreuzung, an der die Bundesstraßen 1 und 184 zusammenkommen, würden Heyrothsberge weiterhin belasten, so Zimmer.

Auch Gübs ist gegen eine Teilung des Ortes

Bei einer südlichen Umfahrung des Ortes, sagt Zimmer, werde aber zumindest ein Teil des Verkehrs in Heyrothsberge aufgeteilt und „relativ schnell auf die neu zu bauende Straße abgeführt“. Der Ortschaftsrat meint damit die Variante 4 der durch die Landesstraßenbaubehörde vorgestellten Möglichkeiten, die einen Beginn der B 184n südlich von Heyrothsberge vorsieht. Sie führt im weiteren Verlauf zwischen Königsborn und Menz hindurch, wird oberhalb von Menz zur Variante 2, die schließlich am Ortseingang von Gommern auf der B 246a endet. Der Gemeinderat Biederitz hatte diese Möglichkeit mehrheitlich als Vorzugsvariante beschlossen. Weiterhin hat der Gemeinderat in seiner Stellungnahme erklärt, dass „südlich Klein Gübs und Heyrothsberge ein aktiver Schallschutz anzuordnen“ sei.

Bei den Varianten, die nördlich von Heyrothsberge an die B 1 anschließen und vor der Bahnüberquerung Gommern beginnen, sieht Zimmer zudem einen weiteren Nachteil. Aus seiner Sicht würde dann viel Verkehr auf der alten Bundesstraße 184 verbleiben, weil Auto- und Lkw-Fahrer in Richtung Magdeburg die kürzeste Strecke wählen würden.

Die Ortschaften in der Gemeinde Biederitz sind in der Frage der Ortsumgehung der Bundesstraße 184 geteilter Auffassung. Für die Vorzugsvariante der Gemeinde mit südlicher Anbindung an Heyrothsberge hatten sich die Ortschaftsräte in Heyrothsberge, Gerwisch, Woltersdorf und Biederitz ausgesprochen. In der Ortschaft Gübs hingegen hat sich gegen diese Variante eine Bürgerinitiative gegründet, weil durch eine Anbindung der geplanten B 184n südlich von Heyrothsberge der Ort zwischen Klein Gübs und Gübs geteilt würde. Der Gübser Ortschaftsrat hat sich deshalb im laufenden Verfahren mit einer eigenen Stellungnahme an die Landesstraßenbaubehörde gewandt.

Königsborn will ebenfalls keine Durchfahrt

Auch Königsborn will keine Ortsumgehung als Ortsdurchfahrt. Die Variante 1, die den Ort zwischen Ober- und Unterdorf teilen würde, lehnen eine Bürgerinitiative und auch der Ortschaftsrat nachdrücklich ab. Dass die Ortsumgehung mit dieser Variante zum Bundesverkehrswegeplan angemeldet worden war, hatte vor Ort für erhebliche Irritationen gesorgt.