411 Fälle im vergangenen Jahr, 90 weniger als 2011 / Polizei rät zu Codierung und Schloss Fahrrad-Diebstahl: Anzeigen gehen zurück
Knapp 130 Fahrräder wurden dem Polizeirevier Jerichower Land bisher in diesem Jahr als gestohlen gemeldet. 411 waren es im vergangenen Jahr. Ein Anstieg ist also nicht zu befürchten. Die Kriminalitätsschwerpunkte im Kreis liegen in anderen Bereichen.
Burg/Genthin l Die aktuellsten Fälle wurden am vergangenen Montag der Polizei gemeldet. Ein Fahrrad wurde aus einem Keller in Burg entwendet, welcher zwar geschlossen aber nicht verschlossen war. Ein weiteres Fahrrad wurde am Sonntag an der Schwimmhalle geklaut, welches mit einem Schloss gesichert dort abgestellt worden war. Anzeigen wurden jeweils aufgenommen. "Das ist auch wichtig. Nur wenn Anzeige erstattet wird, können wir auch Schwerpunkte setzen", macht Thomas Kriebitzsch, Pressesprecher des Polizeireviers Jerichower Land deutlich.
Einen Anstieg kann die Polizei aber nicht verzeichnen. Waren es 2011 noch 501 gestohlene Fahrräder, sind es 2011 noch 411 gewesen. Im laufenden Jahr schätzt die Polizei die Zahl auf 130 bisher. Spitzenreiter ist die Stadt Burg mit knapp 50 vor Genthin mit knapp 40 Diebstählen. Biederitz, Gerwisch, Gommern und Möckern bewegen sich dahinter auf gleichem Niveau. "Selbst wenn wir das hochrechnen, bleiben wir unter den Vorjahrszahlen", sagt Thomas Kriebitzsch.
Schwerpunkte bleiben Bahnhöfe und Einkaufsstraßen. "Täter wissen, dass hier die Räder oft mehrere Stunden unbeaufsichtigt sind", erklärt Kriebitzsch. Auch auf Friedhöfen werden zunehmend Fahrräder geklaut. Oft handelt es sich dabei um Gelegenheitstäter. Doch gebe es auch Intensivtäter, die mit dem Radklau ihren Lebensunterhalt verdienen, so der Polizeisprecher. Diese zu erwischen, gestaltet sich aber schwierig. Die Aufklärungsquote im vergangenen Jahr lag bei zehn Prozent.
Für den Radfahrer selbst empfiehlt der Polizeisprecher auch in die Sicherheit zu investieren. "Egal wie teuer oder preiswert das Rad ist, es ist immer ratsam, auch in ein entsprechendes Schloss zu investieren", sagt Kriebitzsch. Dann müsse das Rad aber auch richtig angeschlossen werden. "Schließe ich nur das Vorderrad an, und mein Fahrrad hat dort einen Schnellspanner, dann bringt das natürlich nichts", betont Kriebitzsch. Zudem empfiehlt der Polizeisprecher, das Fahrrad codieren zu lassen. "Diese werden dann statistisch weniger geklaut, weil sie leichter zu identifizieren sind", so Kriebitzsch.
Generell stehe der Landkreis aber bei der Belastung von Fahrraddiebstählen ganz gut da. "Unsere Schwerpunkt sind eher im Bereich Schrottdiebstahl oder bei Einbrüchen in Einfamilienhäuser", fasst Kriebitzsch zusammen.