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Wahl im Jerichower Land Familie und Sport geben Landrat Steffen Burchhardt (SPD) Kraft

Der Amtsinhaber will es nochmal wissen. Am 6. Juni stellt sich Landrat Steffen Burchhardt (SPD) im Jerichower Land erneut zur Wahl.

Von Thomas Pusch 20.05.2021, 15:51
Steffen Burchhardt (SPD) möchte am 6. Juni als Landrat wiedergewählt werden. In der Freizeit genießt er auch Spaziergänge mit Labradormischling Odin.
Steffen Burchhardt (SPD) möchte am 6. Juni als Landrat wiedergewählt werden. In der Freizeit genießt er auch Spaziergänge mit Labradormischling Odin. Foto: Antje Burchhardt

Burg - Als Steffen Burchhardt vor sieben Jahren zum Landrat gewählt wurde, ging nicht einmal die Hälfte der Wahlberechtigten an die Wahlurne, bei der Stichwahl waren es gerade einmal 25 Prozent. Die Verwaltungsspitze des Landkreises zu wählen, schien nicht besonders attraktiv zu sein. „Vor einigen Jahren gab es auch noch eine große Distanz zur Verwaltung und deren Themen“, sagte Burchhardt im Gespräch mit der Volksstimme. Er habe viel darangesetzt, die Arbeit durchschaubarer zu machen, sehr sichtbar zu sein, sei in die Regionen gefahren, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen.

Überhaupt sei es das an seiner Tätigkeit, was ihm am meisten Freude bereitet, mit Menschen Kontakt zu haben, mit ihnen gemeinsam Aufgaben zu lösen. An seinem ersten Amtstag, ein Freitag, vor sieben Jahren, hatte er ein mulmiges Gefühl, war unsicher, was auf ihn zukommen würde. „Ich habe dann nichts Anderes gemacht, als mit den Mitarbeitern aus dem näheren Umfeld Einzelgespräche zu führen, um sie kennenzulernen und mir ihre Einschätzung geben lassen“, schilderte er. Möglichst viele Eindrücke sammeln, das gehört für ihn dazu, um eine Entscheidung treffen zu können.

Am Anfang physische Grenzen erreicht

Andererseits habe man in der Kreisverwaltung auch nicht Monate Zeit, um sich mit einem Problem auseinanderzusetzen. Die Einwohnern erwarteten auch Entscheidungsfreudigkeit. Dafür habe er die Kultur in der Verwaltung verändert, sagt Burchhardt. Den 530 Mitarbeitern sei Verantwortung zurückgegeben worden, auch um von ihnen Vorschläge und eine eigene Bewertung zu bekommen. Das habe auch Früchte getragen. Und jedes positive Feedback, das es jetzt für die Verwaltung gebe, sei das Verdienst vieler Kollegen, eine Mannschaftsleistung eben.

Der Mannschaftskapitän musste sich allerdings auch erst auf dem Spielfeld zurechtfinden. In den ersten Jahren habe es auch schwierige Phasen gegeben, sei er an physische Grenzen geraten, sei es schwer gewesen, sich daran zu gewöhnen, nie privat, immer eine öffentliche Person zu sein. „Die Bevölkerung spricht über einen, es kommen Gerüchte auf, es gibt Briefe mit Kritik, die nicht immer fein ausgedrückt ist“, zählte er auf. Doch irgendwann bemerkte er, dass ihn das nur noch stärker gemacht hatte.

Sportlich aktiv und passiv unterwegs

Etwa zu Beginn der zweiten Hälfte habe dann für ihn festgestanden, dass er wieder zur Wahl antreten will. „Es kamen dann auch immer mehr Reaktionen, von denen viele auch meine Art und Weise, mit Menschen umzugehen, lobten“, sagte Burchhardt. Er sieht sich als Brückenbauer, will, dass Nachbarn voneinander lernen.“ Ich habe Kraft, Ideen und Lust darauf, den Weg weiterzugehen“, sagte er. Sehr viel Kraft, und die bekommt er von seiner Ehefrau und den beiden Söhnen. Energie tankt er aber auch, wenn er mit Vater und Sohn in der Fankurve des FCM sitzt und seinen Emotionen freien Lauf lassen kann. „Drei Generationen, die eine Mannschaft nach vorne peitschen, das ist schon ein tolles Erlebnis“, schwärmte er.

Doch Burchhardt liebt nicht nur passiven Sport. Gern kickt er auch bei den Alten Herren in Möser und Gerwisch, spielt Tischtennis und Badminton oder ist auf dem Fahrrad unterwegs. „Beim Sport bin ich in einem Tunnel, in dem ich den Alltag vergessen kann“, erklärte er. Und schließlich tankt er Energie, wenn er mit den beiden Mischlingshunden in der Natur unterwegs ist.

Zur Wertschätzung, die er erfahren hat, gehört, dass ihn zahlreiche Parteien und Bürgermeister unterstützen. Die Wahl sieht er aber dennoch nicht als Selbstläufer. „Während es vor sieben Jahren Vorschusslorbeeren waren, ist das Ergebnis jetzt eine Bewertung meiner Arbeit“, erklärte er. Das Kreuz neben seinem Namen sollte man machen, „weil kaum jemand den Job mit so viel Leidenschaft macht und die bestmöglichen Impulse geben will“, so seine Einschätzung. Er würde sich freuen, das Vertrauen der Wähler erneut zu bekommen - und das mit möglichst hoher Wahlbeteiligung.