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Fasching Zuckerwatte, Bauchtänzerin und Syrtaki

Viel zu erleben gab es zum großen Fasching in der Grundschule "Am Weinberg" in Gommern für die 361 Jungen und Mädchen der Schule.

Von Manuela Langner 08.02.2019, 12:00

Gommern l „Meine Schwester hat mich angemalt!“, erzählte Pascal stolz. Als Zombie, also Untoter, kam er zum Fasching in die Grundschule „Am Weinberg“. Kostüm und Schminke waren beides so gelungen, dass es für ihn keine Rolle mehr spielte, dass seine erste Kostümwahl – Polizist – nicht geklappt hatte. „Ich mag gruselige Sachen“, berichtete Nelli, die als Skelettmädchen verkleidet war. „Und ich hatte heute Lust, das Kostüm anzuziehen.“ Das ging Greta, der Bauchtänzerin im roten Kleid, nicht anders. „Rot ist meine Lieblingsfarbe und ich tanze gerne bauchfrei.“ Für Lotta war es Ehrensache, als Handballerin im Rondell der Grundschule aufzulaufen. „Das ist mein Lieblingssport.“ Seit zwei Jahren spielt sie für den SV Eintracht Gommern. „Außen ist meine Position.“

Unter den Jedi-Rittern, Polizisten, Supergirls, Rockstars und Fabelwesen hatte sich auch ein großer Vampir gemischt, der pinke Haare trug. „Meine Kollegin hat darauf bestanden“, sagte Schulleiter Dirk Schumeier mit einem Lachen. Während die Schüler heute ihre Halbjahreszeugnisse in Empfang nehmen, geht für Dirk Schumeier das erste halbe Jahr an seiner neuen Schule zu Ende.

Er sei beeindruckt, was in dem halben Jahr alles realisiert wurde. Dazu gehört unter anderem die Gegensprechanlage mit Videofunktion: In das Gebäude der Grundschule kommt nur noch, wer sich vorher anmeldet. Zur Sicherheit der Kinder zählen auch die geschlossenen Hoftore.

„Wir haben unsere Kooperation mit dem Hort ausgebaut“, erklärte Dirk Schumeier. Die Jungen und Mädchen der Schuleingangsphase – 1. und 2. Klasse – machen ihre Hausaufgaben jetzt im Schulgebäude und werden dabei von Horterziehern betreut. Für die Kinder hat das den Vorteil, dass sie all ihre Materialien vor Ort haben und nichts mit rüber in den Hort schleppen müssen. „Das ist eine sehr schöne Regelung.“ Auch bei den Eltern sei diese auf Wohlwollen gestoßen.

Zu den wichtigsten Neuheiten des ersten Halbjahres gehörte natürlich die Einweihung des Schulanbaus. Zwei multifunktionelle Räume wurden durch die Stadt errichtet. Ein Raum wird als Musikkabinett genutzt. „Bislang musste die Musiklehrerin mit allem, was sie für den Unterricht braucht, von Raum zu Raum ziehen“, erklärte Dirk Schumeier.

Wegen der steigenden Schülerzahlen hatte die Grundschule in den vergangenen Jahren mehrere Fachräume auflösen müssen. Der im Dezember durch Bauminister Thomas Webel (CDU) eingeweihte Anbau leistet wichtige Entspannung in der Raumfrage. Das zweite Klassenzimmer soll als Computerkabinett und Ethik-Raum genutzt werden. Und im Hauptgebäude steht mehr Platz zur Verfügung, der sich positiv auf die Gruppenarbeit auswirken kann.

Dass die neuen Räumlichkeiten nicht nur für die Schule, sondern multifunktionell gedacht sind, begrüßte der Schulleiter. Jeweils dienstags probt dort der Gemischte Chor Gommern. In Kürze wird das Hauptgebäude der Grundschule wegen der Dachsanierung eingerüstet. In den Winterferien wird zudem die neue Schließanlage eingebaut. „Ich bin beeindruckt, von der Unterstützung der Stadt. Man spürt den hohen Stellenwert, den die Grundschule in Gommern hat“, sagte Dirk Schumeier. Das mache die Arbeit leicht.

Den hohen Stellenwert zeigte Bürgermeister Jens Hünerbein auch, in dem er sich eine Stunde im Terminkalender für den Besuch des Faschings an der Grundschule freihielt. Der Fasching ist traditionell eine der größten Veranstaltungen an der Schule. „Toll organisiert“, lobte der Schulleiter.

Die Organisation liegt seit etlichen Jahren in den Händen von Ines Kaufmann, pädagogische Mitarbeiterin, und ihrer Kollegin Petra Finzelberg. Mit Unterstützung aller Lehrer, vieler Horterzieher, Eltern und Großeltern sorgten sie für vier Stunden Ausnahmezustand in der Grundschule. Im Rondell legte DJ Rüdiger zur Kinderdisko auf. Die Wunschmusik der Schüler reichte vom Syrtaki bis zu „We will rock you“. Die Kinder konnten sich schminken und tätowieren lassen, ihre Haare färben, Zuckerwatte und Kuchen und Wiener Würstchen essen, im Standesamt den einstündigen Bund fürs Leben schließen. Die Ehlemäuse des GCC mit ihrer Zauberlehrling-Choreografie oder die Tanzgruppe von Sina Weis traten auf. Gedanken an Schule und Zeugnisse waren da ganz weit weg.

Neben den Zeugnissen erhalten die Viertklässler heute auch die Empfehlungen für ihre weitere Schullaufbahn. Etwas mehr als der Hälfte der 90 Schüler wird das Gymnasium empfohlen. Aus den Elterngesprächen lasse sich aber ableiten, dass sich vermutlich mehr Eltern für die Sekundarschule entscheiden werden, infomierte Dirk Schumeier.