Investitionen Feuerwehren Burg und Ihleburg erhalten neue Gerätehäuser

Von Mario Kraus
Burg/Ihleburg. Wenn es um Investitionen geht, soll der städtische Motor auch in den kommenden Jahren nicht ins Stocken geraten. Im Gegenteil: Die Stadt hat jetzt den Neubau von Feuerwehrgerätehäusern in Burg und Ihleburg auf den Weg gebracht. Zusammen werden dafür nach bisherigen Kostenschätzungen knapp sechs Millionen Euro investiert – auch mit Fördermitteln des Landes, die jetzt beantragt werden. Für beide Vorhaben hat sich der Stadtrat ausgesprochen. Die Entwurfsplanungen stehen jetzt und können noch verfeinert werden, so Bau-Fachbereichsleiterin Sonnhild Noack. Rund fünf Millionen Euro sind allein für das Vorhaben in der Kreisstadt veranschlagt.
Fest steht nunmehr, dass die 38 Mitglieder zählende Ortsfeuerwehr Burg ihren Sitz von der Brüderstraße zum Conrad-Tack-Ring verlagern wird. Das ist nicht nur nach Einschätzung der Kameraden, sondern auch von Bau-Experten dringend nötig, denn das bestehende Gebäude aus dem Jahr 1935 weist erhebliche statische Mängel auf, die mit den Jahren immer noch zugenommen haben. So wurde nach bereits 2019 durch eine Ingenieurgesellschaft der Bereich der Kellerdecke unter die Lupe genommen. Die Fachleute stellten auf Grund von massiven Durchfeuchtungen diverse Betonabplatzungen und Korrosionsschäden an der Bewehrung fest. Seitdem müssen beispielsweise beim Ein- und Ausfahren zu starke Erschütterungen beziehungsweise Schwingungen vermieden werden. Die Stadt wurde zudem aufgefordert, ein Schadenskataster zu erstellen.
5500 Quadratmeter großes Grundstück in Burg
Außerdem ist es in dem Gebäude schlichtweg zu eng – sowohl für die Feuerwehrleute als auch die umfangreiche Technik, die für verschiedenste Einsatzszenarien vorgehalten werden muss. Nach einer Grundstücksanalyse mit entsprechender Bewertungsmatrix von neun Flächen innerhalb von Burg fiel die Wahl schließlich auf den zentral gelegenen Tack-Ring. Dort steht jetzt eine Fläche von 5500 Quadratmetern zur Verfügung. Neben der eigentlichen Fahrzeughalle mit 14 Stellplätzen und Geräteräumen sollen auch Sozial-, Schulungs- und Seminarräume entstehen, außerdem Umkleidemöglichkeiten, Kontaminationsbereiche und Duschen.
Auch die Jugendfeuerwehr soll dort ihren Platz finden und üben können. Daneben wird es unterschiedliche Zufahrten sowie ausreichend Abstell- und Parkflächen geben. Der 110 Meter lange Komplex setzt sich aus der Fahrzeughalle und dem Sozialgebäude zusammen und soll bis Ende 2023 errichtet werden. „Er wird dem Anspruch einer modernen Feuerwehr mit der notwendigen Ausrüstung gerecht“, ist der zuständige Planer Joachim Stübner aus Dresden überzeugt. Das unterstreicht auch Ortswehrleiter Jens Wiedemann: „Es ist gut, dass wir von Anfang an in die Planungen mit einbezogen waren und unsere Vorstellungen mit einbringen konnten. Jetzt hoffen wir, dass der Bau auch so genehmigt wird.“ Bestandteil des Konzeptes ist zudem ein rund zehn Meter hoher Übungsturm, in dem sich die Mitglieder fit halten können. Immerhin muss die Ortswehr mehr als 200 Mal pro Jahr ausrücken, Tendenz steigend.
Projekt neben Ihleburger Kita
Auf diese Anzahl kommen die 16 Mitglieder der Ihleburger Ortswehr natürlich nicht. Sie und der Ortschaftsrat sind jetzt froh, dass mit dem Neubau ihres Feuerwehrgerätehauses endlich ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung geht. Vorgesehen sind dafür die Jahre 2023 und 2024 und etwas mehr als 700 000 Euro sind veranschlagt. „Wir haben ja auch bislang die schlechtesten Bedingungen von allen Wehren in Burg, freuen uns aber, dass der Stadtrat nun die richtigen Weichen gestellt hat“, sagt Ortsbürgermeister Axel Rojahn. Vorgesehen ist, den 26 Meter langen und 13 Meter breiten Neubau mit zwei Stellplätzen für Fahrzeuge und einem Sozial- und Bürotrakt neben der Kindereinrichtung zu bauen. „Das war auch unsere Vorstellung“, so Rojahn.
Nach den Plänen von Heiner Mewes aus Leitzkau sind in dem Komplex ein Versammlungsraum mit Teeküche, getrennte Toiletten und Duschen sowie eine Kontaminationsdusche und Abstellgelegenheit vorhanden – ein Quantensprung im Vergleich zu den aktuellen Gegebenheiten im Dorf. Bereits Anfang der 1990er Jahre war dem Dorf unter anderem von der Unfallkasse bescheinigt worden, dass das marode Objekt nicht mehr den gesetzlichen Normen entspricht.
Freude bei der Jugendwehr
Im viel zu engen Gerätehaus ist gerade einmal Platz für das 27 Jahre alte Feuerwehrauto, das auch durch ein modernes Fahrzeug ersetzt werden soll. Deshalb ist auch die aktuelle Alarmierungskette filmreif: Im Ernstfall müssen die Kameraden nämlich zum nahe gelegenen Dorfplatz rennen und dort aufsitzen – und nicht, wie üblich und vorgeschrieben, im Gerätehaus.
Grund zur Freude haben auch die 13 Jungen und Mädchen der Ihleburger Jugendfeuerwehr, die von Edwina Treulieb und Janek Putsche betreut werden. „Damit bekommen wir in den kommenden Jahren auch eine neue Heimstätte. Die Ausbildung macht mit den Kids dann natürlich noch mehr Spaß“, sagt Treulieb. Mit Unterstützung der älteren Feuerwehrleute trifft sich der Nachwuchs seit Langem wieder in der kommenden Woche, „um mit dem Dienst starten zu können“, so die Jugendwartin.